Netzwerke für Geschlechtergerechtigkeit

MaLisa Stiftung
Die MaLisa Stiftung wurde 2016 von Maria und Elisabeth Furtwängler gegründet. Ihr Ziel ist eine freie, gleichberechtigte Gesellschaft, in der alle Geschlechter ihre Potenziale voll entfalten können. Die Stiftung engagiert sich auf internationaler Ebene für die Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In Deutschland setzt sie sich für gesellschaftliche Vielfalt und die Überwindung einschränkender Rollenbilder, insbesondere in den Medien, ein. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Branche regt die MaLisa Stiftung wissenschaftliche Untersuchungen zu Geschlechterdarstellungen in den deutschen Medien an. Sie identifiziert Handlungsbedarf? sowie Lösungsansätze und unterstützt deren Verbreitung und Umsetzung in Deutschland. 2017 stellte die MaLisa Stiftung die Ergebnisse der bislang umfassendsten Studie Geschlechterdarstellungen im deutschen Film und Fernsehen, durchgeführt von der Universität Rostock, vor. 2018 wurde in einem nächsten Schritt untersucht, wie es um die Geschlechterdarstellung und Selbstinszenierung bei YouTube und Instagram sowie in Musikvideos bestellt ist.

 

Mehr unter: www.malisastiftung.org

 

 

Mörderische Schwestern e.V.

Mörderische Schwestern e.V. setzt sich das Ziel, die von Frauen verfasste deutschsprachige Krimiliteratur zu fördern. Die knapp 600 Autorinnen aus mehreren europäischen Ländern unterstützen sich gegenseitig in allen schriftstellerischen Bereichen rund um den Krimi. Ob klassische Arbeit am Text, Tipps zu Veröffentlichungsmöglichkeiten, Fachfragen zu Forensik, Rechtlichem oder dem Erfahrungsaustausch, die Mörderischen Schwestern helfen sich untereinander soweit es geht. Hinzu kommt ein verstärktes politisches Engagement des Vereins in den letzten Jahren, vor allem zu Fragen des Urheberrechts. Seit einigen Jahren vergeben die Mörderischen Schwestern ein Arbeitsstipendium in Höhe von 1.500 Euro für Autorinnen deutscher Sprache in der Spannungsliteratur, da es gerade Frauen sind, die durch Alters- oder Aufenthaltsbeschränkungen weniger Chancen haben, an klassischen Stipendienausschreibungen teilzunehmen. Des Weiteren verleiht das Netzwerk seit 2009 alle drei Jahre „Die goldene Auguste“ an eine Person, die sich um den von Frauen geschriebenen Krimi verdient gemacht hat. Zuletzt erhielten 2015 Nina George und 2018 Zoë Beck den Preis aufgrund ihres Engagements unter anderem für die Rechte der Autorenschaft in der Buchbranche, der Stärkung von Frauen in Literatur und Gesellschaft und für das Urheberrecht in der digitalen Gesellschaft. Einmal im Jahr treffen sich die Mörderischen Schwestern in Deutschland zur Vollversammlung. Hinzu kommen Aktivitäten vor Ort in den „Regiogruppen“, wo Lesungen, insbesondere die von den Mörderischen Schwestern konzipierte „Ladies Crime Night“, organisiert, Fachtreffen und Besichtigungen veranstaltet oder Schreibwochenenden abgehalten werden.

 

Mehr unter: www.moerderische-schwestern.eu

 

 

Music Industry Women
Der Monitoringbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie von 2013 mit seinen Daten zu Frauen in der Musikwirtschaft gab den Ausschlag für die Gründung von Music Industry Women. Die Musikwirtschaft lag mit ihrem Frauenanteil von 42,9 Prozent im Bereich Tonträger und Musikverlage zwar im Mittelfeld der Kultur- und Kreativwirtschaft, ein Blick auf die Führungsebene offenbarte jedoch ein großes Ungleichgewicht und die Unterrepräsentation von Frauen. Seit 2015 besteht daher Music Industry Women, ein Netzwerk für Frauen in der Musikwirtschaft innerhalb des Verbandes unabhängiger Musikunternehmen (vut). Das Netzwerk wurde gegründet, um mehr Sichtbarkeit und Mitgestaltung von Frauen in der Musikbranche zu erreichen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Frauen in Führungsverantwortung und als Gründerinnen. Dazu wurde ein Mentoring-Programm ins Leben gerufen, dessen bereits dritte Runde im Sommer dieses Jahres startet. Darüber hinaus versteht sich Music Industry Women als Plattform für Vernetzung, Austausch und Weiterbildung.

 

Mehr unter: www.vut.de/vut/gremien/music-industry-women/

 

 

PRO QUOTE FILM
Unsere bisherigen Erfolge bestätigen: die Filmbranche will sich verändern, aber sie muss sich dafür noch viel mehr in ihren Strukturen und Inhalten bewegen. Um zukunftsfähig zu werden, ja um demokratisch zu bleiben, muss die Debatte um Qualität geführt werden. Die derzeit produzierten Filmbilder, deren politische und kulturelle Implikationen selbst, müssen zum Gegenstand der Kritik gemacht werden. Unsere Gesellschaft ist divers, bunt und vielfältig – aber viele Menschen und ihre Perspektiven kommen nicht vor. Durch unsere Arbeit wollen wir nicht nur mehr Vielfalt und Gleichberechtigung vor und hinter der Kamera, wir wollen vor allem die Bedingungen von Sichtbarkeit verändern. Deshalb richtet auch Pro Quote Film folgende Forderungen an die Filmförderungsgesellschaften: Wir fordern transparente Förderkriterien und -entscheidungen, gleichberechtigten Zugang zu den Ressourcen, einen fairen Wettbewerb und Chancengleichheit für alle Filmschaffenden. Wir fordern die Einführung von Diversitätsstandards und eine Geschlechterquote. Darüber hinaus halten wir eine grundsätzliche Reformierung und Verschlankung der Filmfördergesell- schaften für unabdingbar. Nur so kommt das Geld da an, wo es hingehört: in die Hände der Vielen, der vielen filmschaffenden Menschen vor und hinter der Kamera. Die ausgewogene Vergabe von Aufträgen, Fördermitteln und Ressourcen an Frauen und Männer zu gleichen Teilen ist eine Grundbedingung der Demokratie. Chancengleichheit, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Elternhaus und Hautfarbe muss Selbstverständlichkeit werden.

 

Mehr unter: www.proquote-film.de

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