- Debatte zum Kulturhaushalt
- Heute: Aktionstag „Tanz schafft Zusammenhalt“ vor dem Brandenburger Tor
- Nächsten Freitag: Globaler Klimastreik
- Jetzt mitmachen: Schulwettbewerb „Ohren auf für HANAU!“
- Buchtipp: Anthologie zu „Slammt Tacheles! Poetry-Slam zum jüdischen Leben in Deutschland“
- Zur Person …
- Text der Woche: Von „Wir sind jetzt” zu „Nie wieder ist jetzt”. Jüdische Museen im Zeichen der Gegenwart von Mirjam Wenzel
- Zum Schluss: Mutmacher aus dem Tierreich
Sehr geehrte Damen und Herren,
am Mittwoch fand im Rahmen der Haushaltsdebatte im Deutschen Bundestag auch die Aussprache zum Etat von Kulturstaatsministerin Claudia Roth statt.
Hier eine kurze Übersicht über den Haushalt:
Neben erfreulichen und dringend erforderlichen Mittelaufwüchsen beispielsweise für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz oder die Deutsche Welle sind im Haushaltsentwurf auch deutliche Kürzungen enthalten.
- Das betrifft beispielsweise die kulturelle Vermittlung, die mit vorgesehenen 1,5 Millionen Euro unter das Niveau von 2024 (1,9 Millionen Euro) fällt.
- Auch in der Haushaltsposition Digitalisierung sinken die Mittel. Für die Deutsche Bibliothek sind statt 2,2 Millionen Euro im Jahr 2024 noch 1,8 Millionen vorgesehen.
- Die Haushaltsposition für die Unterstützung von geflüchteten Kultur- und Medienschaffenden soll von rd. 4 Millionen Euro in diesem Jahr auf rd. 3,4 Millionen im Jahr 2025 schrumpfen.
- Für die Aufarbeitung des Kolonialismus sind statt rd. 3,6 Millionen Euro in diesem Jahr für das kommende 2 Millionen Euro vorgesehen.
- Für die Kulturstiftung des Bundes sind im Jahr 2025 35 Millionen Euro eingeplant, in diesem Jahr waren es noch rd. 37,5 Millionen Euro.
- Den Bundeskulturfonds (Stiftung Kunstfonds, Fonds darstellende Künste, Literaturfonds, Fonds Soziokultur, Übersetzerfonds und Musikfonds) stehen in diesem Jahr rd. 34,3 Millionen Euro zur Verfügung, für das kommende sind nur noch 18 Millionen Euro eingeplant.
- Für den Kulturpass sind für das kommende Jahr 0 Euro im entsprechenden Haushaltstitel vermerkt.
- Ebenso sind für die geplante Bundesstiftung Industriekultur noch keine Etatmittel festgelegt
Staatsministerin Claudia Roth, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) betonte zu Beginn ihrer Rede im Deutschen Bundestag, wie bedeutend Kultur für die Demokratie ist und dass alle Menschen an Kultur teilhaben müssen. Sie unterstrich, dass sie für den Kulturetat hart gekämpft habe und beispielsweise bei der Deutschen Welle ein Aufwuchs gelungen sei. Sie bedauerte, dass nicht alles möglich gemacht werden konnte, nannte beispielhaft die Freie Szene und verwies schließlich auf zusätzliche Förderungen mit dem Theaterpreis, der Initiative Musik, der Festivalförderung und dem Amateurmusikfonds.
Erstaunlich hart ging Anikó Glogowski-Merten, MdB (FDP) mit ihrer Koalitionspartnerin um. Sie schalt, dass sich die Prioritäten von Jahr zu Jahr ändern und keine vorausschauende Kulturpolitik zu erkennen sei. Vermisst wird von ihr ein zielgerichteter Mitteleinsatz und Verlässlichkeit. Als besonders wichtig wurden von ihr die Gedenkstätten hervorgehoben.
Die Situation der Gedenkstätten und insbesondere das Gedenkstättenkonzept wurde auch von Christiane Schenderlein, MdB (CDU/CSU) angesprochen. Sie kritisierte, dass im ersten Entwurf unterschiedliche Themen zusammengemischt wurden und keine Kohärenz erkennbar sei. Weiter verwies sie auf verschiedene Brandbriefe aus der Kulturszene, den Filmstandort Deutschland oder auch die Freie Szene betreffend. Zum zuvor von Staatsministerin Roth gelobten Kulturpass führte sie aus, dass er die Mehrzahl der Zielgruppe nicht erreiche. Nur 25 Prozent der jungen Erwachsenen nehmen ihn tatsächlich in Anspruch. Sie bezeichnet die Kulturpolitik als Zickzack-Kurs.
Erhard Grundl, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) lobte, dass sich die Kultur- und Kreativwirtschaft wieder auf Vor-Corona-Niveau befindet und dass dies ein Verdienst des Bundeswirtschaftsministeriums und der BKM sei, die gute Partner der Kultur- und Kreativwirtschaft seien.
Stefan Seidler, MdB (fraktionslos) erinnerte daran, dass Demokratinnen und Demokraten aktuell zusammenstehen und Minderheiten geschützt werden müssten. Umso bedauerlicher seien die geplanten Kürzungen bei Minderheiten wie beispielsweise Friesen oder der dänischen Minderheit.
Kerstin Radomski, MdB (CDU/CSU) bilanzierte, dass drei Jahre nach Amtsantritt von Staatsministerin Roth vor allem Herausforderungen und ungelöste Probleme blieben. Als Beispiele nannte sie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, deren Reform nicht abgeschlossen ist und die trotzdem mehr Mittel erhält, sowie das Filmfördergesetz, das noch nicht zur Beratung vorliegt, obwohl es am 1.1.2025 in Kraft treten müsste.
Ebenfalls am Mittwoch fand die Diskussion zum Haushalt des Auswärtigen Amts statt, der insgesamt im Regierungsentwurf gekürzt wurde. Davon ist auch die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik betroffen.
Otto Fricke, MdB (FDP) lobte in der Debatte, dass an bestimmten Stellen alte Zöpfe abgeschnitten wurden und nannte als Beispiel die Goethe-Institute. Er betonte, dass nicht gekürzt, sondern umgebaut wurde und verband damit die Erwartung nach mehr Wirkung. In dieser Richtung sieht er weitere Potenziale in der Auswärtigen Kultur- und Bildung z. B. bei den Auslandsschulen und dem DAAD.
Demgegenüber beklagte Thomas Erndl, MdB (CDU/CSU) geplante Kürzungen beim Goethe-Institut, dem DAAD und den deutschen Auslandsschulen. Er stellte den Bezug zur Anwerbung von Fachkräften her und forderte gerade jetzt in ein positives Deutschlandbild zu investieren.
Michelle Müntefering, MdB (SPD) wünschte sich ebenfalls mehr finanzielle Spielräume des Auswärtigen Amtes. Sie schlug den Bogen zur Friedenssicherung und zu Begegnungen junger Menschen. Die Halbierung der Mittel für Jugendbegegnungen bezeichnete sie als bitter. Ebenfalls bedauerte sie Einschnitte beim DAAD und bei der Unterstützung verfolgter Künstlerinnen und Künstler. Positiv vermerkte sie die Stabilität des Haushaltsansatzes bei der Holocaust-Erinnerung sowie das Kultur-THW, einen Kulturwagen, der hilft bei Umweltkatastrophen Kulturgut zu schützen.
Karamba Diaby, MdB (SPD) begann seine Ausführungen persönlich, in dem er darauf verwies, dass er es der Fortführung der DDR-Stipendien durch den DAAD verdankt, in Deutschland bleiben, studieren und promovieren zu können. Seines Erachtens muss in der internationalen Zusammenarbeit Jugend und Bildung priorisiert werden.
Ab kommender Woche beraten die Abgeordneten des Haushaltsausschusses den Bundeshaushalt für das kommende Jahr. Erfahrungsgemäß wird der Haushalt dabei gründlich unter die Lupe genommen und es werden Änderungen vorgenommen. Mein Appell an die Abgeordneten ist, schauen Sie sich die geplanten Kürzungen im Kulturbereich bitte genau an und legen Sie unbedingt noch Geld drauf. Noch können die angekündigten schmerzlichen Kürzungen in Kulturbereichen verhindert werden, der Deutsche Bundestag hat es in der Hand.
Ihr
Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann
2. Heute: Aktionstag „Tanz schafft Zusammenhalt“ vor dem Brandenburger Tor
Heute veranstaltet der Dachverband Tanz Deutschland gemeinsam mit Bureau Ritter und JOINT ADVENTURES / NATIONALES PERFORMANCE NETZ in Berlin am Brandenburger Tor den Aktionstag „Tanz schafft Zusammenhalt“. Gemeinsam wird demonstriert für eine Stärkung der Tanzszene, der Kultur und der Förderprogramme des Bundes. Der Deutsche Kulturrat hat sich dem Aktionstag, neben anderen Verbänden und Gewerkschaften aus Kunst und Kultur aller Genres, angeschlossen.
Ab 15:00 Uhr findet ein Programm aus Performances, Präsentationen, Mitmach-Aktionen, Interviews und Gesprächen statt. Der Aktionstag mündet um 18:00 Uhr in einer großen Kundgebung vor dem Brandenburger Tor. In der geplanten Reihenfolge ihres Auftritts sprechen:
- Sabine Gehm und Helge Letonja (Dachverband Tanz Deutschland)
- StM Rita Schwarzelühr-Sutter MdB (Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat)
- Konrad Schmidt-Werthern (Stellvertreter des Leitenden Beamten bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien)
- Jule Flierl (Choreografin, Zeitgenössischer Tanz Berlin e. V.)
- Olaf Zimmermann (Geschäftsführer, Deutscher Kulturrat)
- Rajyashree Ramesh (Choreografin, Tanzpädagogin und Tanzwissenschaftlerin)
- Alexandra Georgieva und Klaus Kieser (Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheater Direktor:innen-Konferenz)
- Annemie Vanackere (Intendantin, Hebbel am Ufer)
- Helge Lindh MdB (Kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion)
- Erhard Grundl MdB (Kulturpolitischer Sprecher Fraktion B90/Die Grünen)
- Paul Hess (GDBA – Die Bühnengenossenschaft)
- Gerrit-Michael Wedl (Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles)
- Madita Mannhardt (ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft)
Sie sind herzlich eingeladen, mitzudemonstrieren und mitzutanzen
- Hier finden Sie das Programm des Aktionstags.
- Mehr Informationen zum Aktionstag „Tanz schafft Zusammenhalt“ finden Sie hier.
3. Nächsten Freitag: Globaler Klimastreik
In einer Woche am Freitag, den 20. September 2024, findet der nächste globale Klimastreik statt. In ganz Deutschland und weltweit werden Menschen auf die Straße gehen und gemeinsam ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit setzen.
Der Deutsche Kulturrat unterstützt den Aufruf zum globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ und ruft Akteurinnen und Akteure aus der Kultur sowie Kulturinteressierte auf, sich nächsten Freitag am Klimastreik zu beteiligen
- Mehr Informationen zum globalen Klimastreik am 20. September 2024 finden Sie hier.
Nachhaltigkeit und Kultur:
Kunst und Kultur setzen eigene Akzente in der Debatte um nachhaltige Entwicklung. Deshalb hat sich der Deutsche Kulturrat bereits in diversen Stellungnahmen zur Umsetzung der Agenda 2030 positioniert. Im Juni 2023 legte der Deutsche Kulturrat seine neueste Positionierung „Mit Kultur Nachhaltigkeit befördern – Nachhaltigkeit in der Kultur stärken“ vor.
- Die Stellungnahme können Sie hier nachlesen.
4. Jetzt mitmachen: Schulwettbewerb „Ohren auf für HANAU!“
Im Rahmen des bundesweiten Aktionstags Hanau lädt die Initiative kulturelle Integration in Kooperation mit dem Bundesverband Musikunterricht e.V. alle allgemeinbildenden Schulen in Deutschland dazu ein, mit ihren Schülerinnen und Schülern an dem Schulwettbewerb: „Ohren auf für HANAU!“ teilzunehmen.
Mit einer maximal 5-minütigen Aufführung ihres Schulensembles, ihrer Klasse oder ihres Kurses setzen sie ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus oder andere Formen der Ausgrenzung.
- Einsendeschluss: 15. November 2024.
- Hier geht es zur Ausschreibung.
- Hier erfahren Sie mehr über die Initiative kulturelle Integration.
5. Buchtipp: Anthologie zu „Slammt Tacheles! Poetry-Slam zum jüdischen Leben in Deutschland“
Am 9. Oktober 2024 erscheint die Anthologie zu „Slammt Tacheles! Poetry-Slam zum jüdischen Leben in Deutschland“ Ich freue mich, das Buch gemeinsam mit Denise Bretz und Henrik Szántó herausgeben zu dürfen.
Die Anthologie stellt 21 Texte aus der Jury-Vorauswahl des Wettbewerbs „Slammt Tacheles! Poetry Slam zum jüdischen Leben in Deutschland“ vor, inklusive der zehn prämierten Texte in drei Preiskategorien, und lädt ein in die Lebens- und Gedankenwelt von Jüdinnen*Juden in Deutschland und ihren Verbündeten.
Jetzt zum Subskriptionspreis bestellen! Wenn Sie bis zum 8. Oktober 2024 über den Online-Shop des Deutschen Kulturrates die Anthologie bestellen, erhalten Sie einen 20-prozentigen Preisnachlass. Das Buch wird Ihnen versandkostenfrei zu einem Preis von 14,20 Euro zugesandt.
- Hier geht es zum Online-Shop.
Slammt Tacheles!
Poetry Slam zum jüdischen Leben in Deutschland
Hg. v. Denise Bretz, Henrik Szántó und Olaf Zimmermann
ISBN: 978-3-95461-257-4
160 Seiten, 17,80 Euro
6. Zur Person …
Marion Ackermann wird erste SPK-Präsidentin
Der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat Marion Ackermann zur Präsidentin der Stiftung gewählt. Sie wird ihr Amt am 1. Juni 2025 antreten und folgt auf Hermann Parzinger, der die Position seit März 2008 innehat und zum 31. Mai 2025 in den Ruhestand geht. Ackermann hat Kunstgeschichte, Germanistik sowie Geschichte studiert. 2003 übernahm sie das Direktorat des Kunstmuseums Stuttgart und war damit die damals jüngste Leiterin eines großen Museums in Deutschland. Seit 2016 leitet sie als Generaldirektorin die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Büchnerpreis 2024 für Oswald Egger
Der Schriftsteller Oswald Egger wird in diesem Jahr mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 überschreite und erweitere Egger die Grenzen der Literaturproduktion, hieß es von der Jury zur Begründung. „Er arbeitet an einem Werkkontinuum, das Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance begreift und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickelt”, so die Jury weiter. Egger arbeitet als Autor in Wien und auf der Raketenstation Hombroich bei Neuss und ist seit 2011 Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Der Georg-Büchner-Preis zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Literaturauszeichnungen. Er wird jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen und ist mit 50.000 Euro dotiert.
Seit August 2024 ist Sylvia Willkomm neue Geschäftsführerin des Deutschen Museumsbundes. Sie folgt auf David Vuillaume, der als Geschäftsführer zum Schweizer Heimatschutz/Patrimoine Suisse wechselt. Willkomm, die Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Osteuropastudien in Hamburg studierte, ist seit 2013 beim Deutschen Museumsbund tätig und verfügt über langjährige Erfahrung in der Verbandsarbeit. Vor ihrem Amtsantritt als neue Geschäftsführerin war sie bereits stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin der Kommunikation des Deutschen Museumsbundes.
Nina Siegers wird neue Leiterin der Intendanz des rbb
Ab dem 1. Oktober 2024 wird Nina Siegers neue Leiterin der Intendanz des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Sie tritt damit die Nachfolge von Verena Keysers an, die die Abteilung Unternehmensentwicklung des rbb übernimmt. Siegers arbeitete nach dem Zweiten Juristischen Staatsexamen bei radioBerlin 88.8 vom rbb als Reporterin und hatte ab 2013 dort die Position der Chefin vom Dienst inne. Seit 2018 ist sie als Redaktionsleiterin für die Planung und die Podcasts von rbb24 Inforadio zuständig und außerdem als Teamchefin im Crossmedialen Newscenter des Senders tätig.
ART COLOGNE-Preisträger 2024
Christian und Karen Boros sind die diesjährigen ART COLOGNE-Preisträger. In der Bekanntmachung der Preisträger heißt es: „Das Paar hat sich in herausragender Weise für die Vermittlung zeitgenössischer bildender Kunst verdient gemacht und wird mit dem Preis für seine Leistungen als Museumsgründer, Ausstellungsmacher und Buchverleger geehrt.” Der ART COLOGNE-Preis für Kunstvermittlung wird jährlich von der Koelnmesse und dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.
7. Text der Woche: Von „Wir sind jetzt” zu „Nie wieder ist jetzt”. Jüdische Museen im Zeichen der Gegenwart von Mirjam Wenzel
Im Jahr 1980 beschloss die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung, ein Jüdisches Museum als Bestandteil des soeben konzipierten Museumsufers zu gründen.
Die Eröffnung durch Bundeskanzler Helmut Kohl erfolgte am 50. Jahrestag der Reichspogromnacht, am 9. November 1988, in einem vormaligen Wohnhaus der Familie Rothschild, dem Rothschild-Palais. Die erste Wechselausstellung stellte einen Bezug zur ideellen Vorgängerinstitution, dem 1922 gegründeten Museum Jüdischer Altertümer, her. Unter dem Titel „Was übrig blieb” thematisierte sie die Sammlung dieses ersten Jüdischen Museums in Frankfurt, die im Novemberpogrom geraubt und zerstört worden war.
Mirjam Wenzel ist Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, Honorarprofessorin für Jüdische Studien an der Goethe-Universität Frankfurt und Vorstandsvorsitzende der Association of European Jewish Museums.
- Hier lesen Sie den ganzen Text.
8. Zum Schluss: Mutmacher aus dem Tierreich
Die Natur überrascht mich immer wieder. Hier ein kleines Filmchen von mir von der Heuschreckensandwespe (Sphex funerarius) beim Ausheben ihrer Neströhre. Sie hebt, im Vergleich zu ihrer Körpergröße, unglaublich schwere Steine hoch. Irgendwie ist das ein ermutigendes Zeichen in schweren Zeiten. Hier geht es zum YouTube-Kurzfilm.