Wissenschaft und Kultur: Zusammenwirken für den Klimaschutz

Verleihung des Deutschen Kulturpolitikpreises an Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber

Berlin, 13.12.24. Am 11. Dezember wurde Prof. Hans Joachim Schellnhuber in der Staatsbibliothek zu Berlin mit dem Deutschen Kulturpolitikpreis 2024 des Deutschen Kulturrates ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigte der Kulturrat Schellnhubers langjähriges, umfassendes und vielseitiges Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Schellnhuber ist einer der renommiertesten Wissenschaftler im Bereich der Klimaforschung, der sich derzeit besonders mit regenerativer Architektur beschäftigt.

 

Nach der Begrüßung durch den Hausherrn Prof. Dr. Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek, der sein Haus als Ort präsentierte, an dem sich Kultur und Wissenschaft kontinuierlich begegnen, würdigte Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates, das Engagement des Preisträgers für sein Engagement für Kultur und Nachhaltigkeit.

 

In seinem ebenso launigen wie ernsthaften Vortrag hielt Laudator Dr. Eckart von Hirschhausen ein flammendes Plädoyer für mehr Klimaschutz und sparte nicht an Mahnungen speziell an den Kulturbereich, sich hier stärker zu engagieren. „Wir müssen aufhören zu nett zu sein in der Kultur“, erklärte von Hirschhausen. Er hob das kulturelle Engagement Schellnhubers am Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK) hervor, dessen Gründungsdirektor er war und das er bis 2018 leitete. Kultur diene hier als Transmissionsriemen in die Welt.

 

In seiner Dankesrede betonte Hans Joachim Schellnhuber, Natur und Kultur hätten schon immer zusammengehört. Nötig, um dem Klimawandel zu begegnen, sei eine Vereinigung von Analytik und Ästhetik. „Wir müssen über Schönheit reden“, so der Preisträger; er plädierte damit für eine ästhetische Architektur, die gleichzeitig nachhaltig sein könne. Ein Beispiel: das von ihm und weiteren Persönlichkeiten ins Leben gerufene beeindruckende Projekt „Bauhaus der Erde“, das darauf zielt, gebaute Umwelt nachhaltig zu planen und zu realisieren.

 

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, sagte: „Der diesjährige Preisträger des Deutschen Kulturpolitikpreises und sein Laudator haben uns vor Augen geführt, wie dringend notwendig eine Gegenbewegung zur aktuellen Klimaentwicklung ist. Es wurde ein weiteres Mal sehr deutlich, dass alle gesellschaftlichen Kräfte zusammenwirken müssen, um etwas gegen die drohende Klimakatastrophe zu unternehmen. Der Natur-, Wissenschafts- und Kulturbereich sind hier gemeinsam gefordert.“

 


 

 

Literaturhinweis: „Ohne Kultur keine Nachhaltigkeit„. Wie der Kultur- und Naturbereich gemeinsam die UN-Nachhaltigkeitsziele voranbringen können.

 

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