KW 9: Die kulturelle Bedeutung von Wasser

Themen im Newsletter:

  1. Die kulturelle Bedeutung von Wasser
  2. Wasser: Elixier der Kultur – Schwerpunkt in Politik & Kultur 3/23
  3. Politik & Kultur 3/23
  4. Gleichstellung: Veranstaltungen zum Eqal Pay Day
  5. Anhörung Bundestag: Gender Pay Gap überdurchschnittlich groß
  6. Neuerscheinung: Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2022
  7. Wir suchen: Der Deutsche Kulturrat stellt ein!
  8. Veranstaltung: Tag der Insekten am 30. März
  9. Zur Person …
  10. Text der Woche: „Ein Ort für das Exil“ André Schmitz und Cornelia Vossen im Gespräch
  11. Zum Schluss: Doppeljubiläum Immaterielles Kulturerbe

 


 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ohne Wasser kein Leben, mit dieser kurzen Formel lässt sich die immense Bedeutung von Wasser zusammenfassen. Das Leben auf der Erde ist aus dem Wasser entstanden. Die ersten Kleinstlebewesen lebten im Wasser, im Wasser fand die Entwicklung zu größeren Arten statt, der Weg vom Wasser auf das Land war ein entscheidender erdgeschichtlicher Entwicklungsschritt. Heute wird bei Missionen auf den Mond oder den Mars zuerst geforscht, ob Wasser vorhanden war oder gar noch ist, um davon ausgehend nach Leben zu forschen. Die Erde erscheint aus dem All als blauer Planet – so eine große Bedeutung haben auf der Erdoberfläche die Ozeane.

 

Wer schon einmal eine Wasserprobe unter dem Mikroskop betrachtet hat, wird von der Vielfalt des Lebens im Wassertropfen fasziniert sein. Bakterien, Amöben, winzige Einzeller und Mehrzeller, die drolligen Bärtierchen leben ebenso im Wasser wie die riesige Anzahl an verschiedenen Algenarten. Ich beobachte unter dem Mikroskop am liebsten Rhizopoden in Wassertropfen. Zu dieser Tiergruppe gehören die Nacktamöben, die beschalten Thekamöben, die wunderbaren Sonnen- und Strahlentierchen. Es ist ein unbeschreibliches Erlebnis, diese Einzeller beim »Schreiten« durch Wasser, beim Umfließen ihrer Opfer, bei der Zellteilung und anderen wunderbarer Aktivitäten in der Wunderwelt des Wassertropfens zu beobachten.

 

Die Bedeutung von Wasser geht aber über die Faszination für die Schönheit des im Wasser beheimateten Lebens weit hinaus. H2O, also Wasser, ist auch das wichtigste Lösungsmittel in der Chemie, aber ebenso in unserem alltäglichen Leben, beim Waschen von Körper und Kleidung. Und ohne regelmäßige Zufuhr von Wasser verdursten wir in sehr kurzer Zeit.

 

Ohne Wasser ist der Mensch nicht überlebensfähig, Wasser ist eine zentrale Ressource, und damit ist der Zugang zu Wasser oftmals ein Politikum. Welche Bedeutung Wasser für Mensch und Natur hat, ist in den letzten Sommern, in denen Niederschläge auch in Deutschland rar waren, sehr anschaulich geworden.

 

In vielen Ländern fliehen Menschen vor Dürre, weil ihre Felder keinen Ertrag mehr geben und ihre Tiere sterben. Menschen fliehen ebenso vor Wasserfluten, vor Überschwemmungen. In den letzten Jahren haben auch in Deutschland Hochwasser infolge von Sturzregen zugenommen, ein kleiner Bach wird zu einem reißenden Gewässer und reißt Menschen, Autos, Häuser mit sich. Städte und Ortschaften, die sich teils seit Jahrhunderten in unmittelbarer Nähe von Flüssen befinden, sind gefährdet.

 

Schutzmaßnahmen insbesondere für historische Kulturbauten vor Überflutungen mussten in den vergangenen Jahren getroffen werden und sind teilweise auszubauen. Was einst ein großer Vorteil war, die Lage am Wasser, um schnell Waren von A nach B zu transportieren, kann jetzt eine Gefahr bedeuten.

 

Die Flächenversiegelung gerade in den Städten macht es erforderlich, neu über das Wassermanagement nachzudenken. Stadtplaner und Architektinnen beziehen diese Überlegungen bei der Planung von neuen Quartieren ein. Schwammstadt ist dafür das Stichwort. D. h., der Niederschlag soll gehalten, aufgesogen und sukzessive gesammelt werden. Dies mit dem Ziel, langfristig Wasser in der Stadt zu halten und wieder in den Kreislauf einzubringen.

 

Wasser war darüber hinaus in der vorindustriellen und industriellen Zeit für die Energiegewinnung sehr wichtig. Zwei deutsche Weltkulturerbestätten des industriellen Welterbes, das Augsburger Wassermanagement-System und das Bergwerk Rammelsberg mit dem Oberharzer Wasserregal, sind eng mit dem Element Wasser verbunden, und auch die Hamburger Speicherstadt, eine weitere Weltkulturerbestätte, wäre ohne Wasser kaum denkbar.

 

Nicht vergessen werden darf Wasser als künstlerisches Motiv. Seien es Mythen und Märchen über Meerjungfrauen, die Sirenen in Homers Odyssee oder andere gefährliche Ungeheuer. Die Bedrohung durch Wasser wird in der Literatur ebenso beschrieben wie seine Schönheit. Man denke etwa an Theodor Storms »Schimmelreiter« oder auch an die Gewässerbeschreibungen in Adalbert Stifters »Nachsommer«. Meeresdarstellungen sind fast ein eigenes Genre in der bildenden Kunst, und auch im Film spielt Wasser eine wichtige Rolle.

 

Die kulturelle Bedeutung des Wassers korrespondiert mit seiner herausragenden Relevanz für das Leben. Insofern war es folgerichtig, dass bei der Erarbeitung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung dem Wasser ein eigenes Ziel gewidmet wurde. Als Ziel 6 ist formuliert »Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle zu gewährleisten«.

 

Der Deutsche Kulturrat hat in seinem Positionspapier »Umsetzung der Agenda 2030 ist eine kulturelle Aufgabe« Folgendes formuliert: »Wasser ist ein Allgemeingut, und der Zugang zu Wasser muss als eines der Menschenrechte betrachtet werden. Trinkwasser gehört zur Daseinsvorsorge und darf kein Spekulationsobjekt werden. Gerade der Kulturbereich kann das Verständnis für den sorgfältigen Umgang mit Wasser schärfen. In allen Kulturen hat Wasser eine herausragende Bedeutung, wovon Sagen, Mythen und biblische Geschichten erzählen. Wasser ist ein häufiges Motiv in Literatur und Malerei. Auch Welterbestätten in Deutschland wie beispielsweise das Harzer Wasserregal belegen, welche kulturellen Traditionen im sorgfältigen und nachhaltigen Umgang mit Wasser bestehen.« Mit dieser Positionierung greift der Deutsche Kulturrat die doppelte Bedeutung von Wasser auf.

 

Wasser erscheint uns in Deutschland oftmals als eine Selbstverständlichkeit. Trockenfallende Brunnen zeigen aber, dass auch in unseren Breiten das Wasser zunehmend zu einem kostbaren und zu schätzenden Nass wird. Ein anderer Umgang mit Wasser, seine Wertschätzung für Mensch und Natur ist nicht allein eine ökologische, sondern vor allem auch eine kulturelle Frage.

 

Ihr

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 


 

2. Wasser: Elixier der Kultur – Schwerpunkt in Politik & Kultur 3/23

 

Wasser ist nicht nur das Elixier des Lebens, sondern auch der Kultur – doch wie gehört beides zusammen? Welche Rolle spielt Wasser als Motiv in der Musik? Wie wird es als Element in der bildenden Kunst verwendet? Welche religiöse Bedeutung hat Wasser? Welche Mythen ranken sich um das Wasser? Antworten auf diese Fragen gibt der Schwerpunkt „In Bewegung: Wasser – Das Elixier des Lebens und der Kultur“.

 

Lesen Sie hier alle Beiträge des Schwerpunktes:

 

 


 

3. Politik & Kultur 3/23

 

Die neue Ausgabe richtet den Schwerpunkt auf das Thema „In Bewegung: Wasser – Das Elixier des Lebens und der Kultur“.

 

Weitere Themen:

 

  • Gleichstellung
    Gender-Pay-Gap seit 2014 in der Kultur unverändert: Geschlechtergerechtigkeit braucht mehr Aufmerksamkeit von der Kulturpolitik
  • Exilmuseum
    Es gibt in Deutschland keinen zentralen Ort, der die Vertreibung in der NS-Zeit sichtbar macht. Die Stiftung Exilmuseum wird dies ändern
  • Deutsche Einheit
    Bis 2028 soll in Halle das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ entstehen. Wie wird es aussehen?
  • Ukraine
    Ein Jahr nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine: Die Filmregisseurin Nadia Parfan berichtet von ihrem Widerstand vor Ort
  • Israel
    Der politische Einfluss Ultraorthodoxer auf die Kultur

 

Außerdem: Kulturpolitik von Bündnis 90/Die Grünen, Kölner Kulturdezernent Stefan Charles im Gespräch, Zukunft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Übersee-Museum Bremen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, a performancelife: Bildende Künstlerin Siglinde Kallnbach im Porträt, 3. Jahrestag des Attentats in Hanau, EU-Kulturhilfen für die Ukraine, Argentiniens Hochschul- und Wissenschaftspolitik, Porträt der Politikerin Awet Tesfaiesus, Religionsfreiheit etc.

 

 


 

4. Gleichstellung: Veranstaltungen zum Eqal Pay Day

 

Equal Pay Zukunftskongress
4. März 2023 | 13.00 – 19.30 Uhr | bUm Berlin

 

Equal Pay soll nicht länger Zukunftsmusik bleiben. Doch an welchen Stellschrauben müssen wir für eine Zukunft mit Lohngleichheit drehen? Und welche Erkenntnisse können wir dafür aus dem Bereich Kunst und Kultur gewinnen, in dem der Gender Pay Gap mit 30 Prozent besonders hoch ist? Darüber möchten wir beim Equal Pay Zukunftskongress am 4. März in Berlin, der in Kooperation mit der Equal Pay Day Kampagne stattfindet, diskutieren.

 

 

Equal Pay Day: Die Kunst der gleichen Bezahlung
7. März 2023 | 18:00 – 20:00 Uhr | vhs-Aegidiimarkt Münster

 

In diesem Jahr geht es um die strukturellen Ursachen, die in Kunst und Kultur zu dem eklatanten Gender Pay Gap von über 20 Prozent führen. Gabriele Schulz vom Deutschen Kulturrat Berlin ist zu Gast und wird in ihrem Statement zum „Wert der Kunst“ folgende Fragen in den Fokus nehmen: Wie wertvoll ist Kunst von Frauen? Was verdienen Künstlerinnen im Vergleich zu ihren Berufskollegen? Wie entwickelt sich das Einkommen von Frauen und Männern im Kulturmarkt und welche Stellschrauben bestehen, um diese Lücke zu schließen?

 

 


 

5. Anhörung Bundestag: Gender Pay Gap überdurchschnittlich groß

 

Der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages befasste sich am Mittwoch, 1. März 2023, mit dem Thema „Frauen in Kultur und Medien“. Das öffentliche Fachgespräch kann hier nachgesehen werden.

 

Gabriele Schulz, Stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates, betonte in der Anhörung, dass nur eine deutliche Steigerung der künstlerischen Präsens von Frauen die großen Einkommensunterschiede zu den Männern überwinden könne. Die Werke von Frauen müssten „gezeigt und gespielt“ werden. Die Kulturförderung des Bundes müsse dies in allen Kultursparten unterstützen.

 

Lesen Sie zum Thema auch den aktuellen Artikel von Gabriele Schulz und mir „Von wegen Avantgarde – Gleichstellung im Kultur- und Medienbereich„.

 


 

6. Neuerscheinung: Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2022

 

Der aktuelle Monitoringbericht zur Kultur- und Kreativwirtschaft ist erschienen: Die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung führt ein kontinuierliches Branchenmonitoring durch. Die jährlich erscheinenden Monitoringberichte analysieren die Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Gesamtwirtschaft und stellen die Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie ihrer Teilmärkte anhand wirtschaftlicher Kennzahlen (seit 2009) dar. Grundlage für diese Analysen sind öffentlich zugängliche Quellen, wie z.B. Daten des Statistischen Bundesamtes oder der Bundesagentur für Arbeit, aber auch originär für die Monitoringberichte erhobene repräsentative Daten.

 

  • Den Bericht finden Sie hier.

 


 

7. Wir suchen: Der Deutsche Kulturrat stellt ein!

 

Stellenausschreibung: Redaktionsassistenz (TVöD 9a) (w/m/d)

 

Kulturpolitik braucht Kommunikation: Der Deutsche Kulturrat sucht möglichst ab dem 01.04.2023 eine Redaktionsassistenz.

 

Der Deutsche Kulturrat e.V. ist der Spitzenverband der Bundeskulturverbände. Er ist der Ansprechpartner der Politik und Verwaltung des Bundes, der Länder und der Europäischen Union in allen die einzelnen Sparten des Deutschen Kulturrates übergreifenden kulturpolitischen Angelegenheiten. Ziel des Deutschen Kulturrates ist es, kulturpolitische Diskussion auf allen politischen Ebenen anzuregen und für Kunst-, Publikations- und Informationsfreiheit einzutreten.

 

Die Kommunikation ist ein Herzstück dieser Arbeit. Als Redaktionsassistenz arbeiten Sie für die öffentlichkeitswirksame Darstellung des Deutschen Kulturrates sowie seiner Projekte und Initiativen.

 

 

Stellenausschreibung: Projektassistenz (TVöD 9a) (w/m/d)

 

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, sucht möglichst ab dem 01.04.2023 eine Projektassistenz für das Projekt Initiative kulturelle Integration.

 

Die Initiative kulturelle Integration besteht aus einem breiten Bündnis von 28 Institutionen und Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Sozialpartnern, Medien, Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden. Ihre Mitglieder stehen für ein vielfältiges Engagement und den Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft.

 

 


 

8. Veranstaltung: Tag der Insekten am 30. März

 

Am 30.03.23 veranstaltet Insect Respect® den 4. Tag der Insekten in Berlin – mit dem Ziel die Beziehung zwischen Mensch und Insekt neu zu denken und zu gestalten. Dieses Jahr wird das Handeln in den Fokus gerückt. Die Speakerinnen und Speaker setzen wichtige Impulse, um die Förderung von Insekten zu beschleunigen. Verschiedene Radical Practice Stories zeigen, wie mutige Projekte für den Schutz der kleinen Tiere gelingen können.

 

Wann: 30.03.2023, 9 – 21 Uhr
Wo: Umweltforum Berlin

 

Unter anderem:

18:00 – 18:20 Eine kulturelle Hommage an die Waldameise
Radical Passion Impuls von Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Publizist

 

18:20 – 19:00 Resümee Fishbowl
Besetzung: Dr. Hans-Dietrich Reckhaus (Insect Respect), Prof. Dr. Josef Settele (HelmholtzZentrum für Umweltforschung), Olaf Zimmermann (Geschäftsführer Deutscher Kulturrat), Dr. Melanie von Orlow (NABU), Dirk Sander (Anthropia) und Publikum

 

 


 

9. Zur Person …

 

Sonja Anders wird Intendantin am Thalia Theater
Sonja Anders wird am 1. August 2025 Intendantin des Thalia Theaters in Hamburg und tritt damit die Nachfolge von Joachim Lux an, der das Thalia seit 2009 leitet. Anders hat bereits an zahlreichen Bühnen gearbeitet: Seit der Spielzeit 2019/20 ist sie Intendantin am Schauspiel Hannover. Zuvor war die gebürtige Hamburgerin unter anderem bereits am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, auf Kampnagel, am Staatstheater Stuttgart sowie am Deutschen Theater Berlin tätig.

 

Anne Gemeinhardt wird Direktorin der Museen für Kulturgeschichte Hannover
Die Historikerin und Kuratorin Anne Gemeinhardt wird neue Direktorin der Museen für Kulturgeschichte Hannover. Am 1. Juni tritt sie die Stelle bei der Landeshauptstadt Hannover an und folgt damit auf Thomas Schwark, der in den Ruhestand geht. Die Nachfolge wurde Ende Januar vom Organisations- und Personalausschuss mehrheitlich beschlossen. Seit Januar 2013 leitet Gemeinhardt den Bereich Bildung und Vermittlung des Historischen Museums Frankfurt.

 

Patricia Alberth wird neue Chefin der Staatlichen Schlösser und Gärten
Die Staatlichen Schlösser und Gärten bekommen eine neue Leitung: Patricia Alberth wird ab März 2023 Geschäftsführerin. Seit 2013 war sie Leiterin des Zentrums Welterbe in Bamberg. Zuvor war sie unter anderem rund zehn Jahre bei der UNESCO tätig. Die Staatlichen Schlösser und Gärten betreuen insgesamt 62 Monumente des Landes Baden-Württemberg. Darunter befinden sich das Schloss Ludwigsburg, Schloss Heidelberg, das Kloster Bebenhausen oder das Kloster Maulbronn.

 

Spitze des Bundesvorstands des Verbands deutscher Schriftsteller*innen im Amt bestätigt
Nach vier Jahren wurden die Bundesvorsitzende Lena Falkenhagen, der stellvertretende Vorsitzende Sven j. Olsson und Leander Sukov erneut in den Bundesvorstand des Verbands deutscher Schriftsteller*innen in ver.di gewählt. Die alte Vorstandsspitze wurde ohne Gegenstimmen erneut gewählt. Peter Reuter ergänzt den Vorstand als neuer Beisitzer, Krystyna Kuhn als neue Beisitzerin. Lena Falkenhagen, Sven j. Olsson und Leander Sukov wurden 2019 auf dem Jubiläumskongress in Aschaffenburg erstmals ins Amt gewählt. Die vierte Person im Vorstand, Christine Lehmann, trat aus Zeitgründen nicht wieder zur Wahl an.

 

»Eisvogel – Preis für nachhaltige Filmproduktionen« vergeben
Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Michael Beier, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, haben am 16. Februar drei Produktionen mit dem Eisvogel-Preis für nachhaltige Filmproduktionen ausgezeichnet. In diesem Jahr ging der mit 20.000 Euro dotierte Preis zu gleichen Teilen an Constantin Entertainment für die fiktionale Produktion der Doku »22. Juli – Die Schüsse von München« im Auftrag von Sky Deutschland sowie an UFA Serial Drama für die fiktionale Produktion »Irgendwas mit Medien«. Der Abschlussfilm »Exit Pangea« erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Nachwuchspreis.

 


 

10. Text der Woche: „Ein Ort für das Exil“ André Schmitz und Cornelia Vossen im Gespräch

 

Zwischen 1933 und 1945 flüchteten etwa eine halbe Million Menschen vor den Nationalsozialisten ins Ausland. Auch fast 80 Jahre später sind Flucht, Vertreibung und Entwurzelung noch immer zentrale Erfahrungen unserer Zeit. Die Stiftung Exilmuseum, entstanden aus bürgerschaftlichem Engagement, will der Erinnerung ans Exil mit einem Museum einen festen Ort geben und eine Verbindung zwischen dem Exil damals und heute schlagen. Wie dies funktionieren kann, schildern André Schmitz und Cornelia Vossen im Gespräch mit Theresa Brüheim.

 

André Schmitz ist Vorstand und Cornelia Vossen Kuratorin der Stiftung Exilmuseum Berlin. Theresa Brüheim ist Chefin vom Dienst von Politik & Kultur.

 

 


 

11. Zum Schluss: Doppeljubiläum Immaterielles Kulturerbe

 

Anlässlich des Doppeljubiläums rund um das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes organisierten die Länder gestern in Düsseldorf eine Tagung im tanzhaus nrw. Ich diskutierte mit Eva-Maria Seng, Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderborn, in der Veranstaltung über die Ratifikation, Umsetzung und Zukunft des UNESCO-Immateriellen-Kulturerbe-Programmes in Deutschland.

 

Auf dem Foto (v.l.n.r.): Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates, der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur und Vorsitzende der Kulturministerkonferenz der Länder, Falko Mohrs, die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Brandes und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates.

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