Berlin, den 31.10.2024. In der aktuellen Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, geht es um Kulturbauten: Bauten, die durch ihre Architektur und Ästhetik selbst Kunst-Werke sind, und Bauten, die für das Ausüben oder Zeigen von Kunst und Kultur errichtet oder dafür genutzt wurden und werden.
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur, zieht einen großen Rahmen von der Antike bis in die Gegenwart und Zukunft von Kulturbauten und wirft einen Blick auf den Sanierungsstau, der aktuell viele Theater, Museen, Bibliotheken etc. betrifft, sowie auf die Umnutzung von Gebäuden für kulturelle Zwecke. Dabei gilt allerdings: „Wer A zu einer Um- oder Zwischennutzung durch Künstlerinnen und Künstler sagt, muss gleichzeitig B zur Finanzierung sagen. Alles andere wäre eine unehrliche Augenwischerei.“
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Baukultur, schreibt über die Bedeutung von Kulturbauten für Stadtentwicklung und Baukultur. Er beschreibt den Wandel der Rolle solcher Bauten von Elementen der Stadtbaukunst über Instrumente der Stadtentwicklung bis zur aktiven strukturpolitischen Intervention, z. B. in sozial schwachen Gebieten. Damit die soziale, kulturelle und architektonische Verankerung dieser Gebäude gelinge, so Nagel, müsse der Gefahr reiner Marketingeffekte entgegengewirkt werden.
Der Architekturkritiker Nikolaus Bernau beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs „Kulturbau“, die auch abhängig von gesellschaftlichen Hierarchiemustern ist. Bereits in der Antike, so Bernau, und bis ins 19. Jahrhundert vermittelten Neubauten für Museen, Musik und Theater oder Bibliotheken straffe soziale Wertehierarchien und politische Machtverteilungen.
Über das Programm „Kunst am Bau“ berichtet Dagmar Schmidt, Bildende Künstlerin, Vorsitzende des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler und Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrates. Seit 1950 ermöglicht es dieses staatliche Förderinstrument Künstlerinnen und Künstlern, öffentliche Gebäude künstlerisch mitzugestalten.
Jakob Johann Koch, Kulturreferent der Deutschen Bischofskonferenz, zeigt, dass Kirchen in Deutschland oftmals Kulturorte und kulturelle Leuchttürme sind.
Olaf Zimmermann und Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland, diskutieren miteinander über das Kirchenmanifest, das dazu anregen will, über neue Nutzungsarten für leerfallende Kirchen nachzudenken.
Außerdem geht es um die Planung von Kulturbauten, um Partizipation bei der Entwicklung, um Denkmalschutz, Nachhaltigkeit und Resilienz sowie um die Wiederbelebung der Innenstädte durch kulturelle Nutzung von Leerstand.
- Die November-Ausgabe von Politik & Kultur, mit dem Schwerpunkt „Kulturbauten“ (Seite 17-28) kann hier als kostenfreies E-Paper (PDF-Datei) geladen werden.
- Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.
- Sie erscheint zehnmal jährlich und ist erhältlich in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken, auf Flughäfen und im Abonnement: Einzelpreis: 4,00 Euro, im Abonnement: 30,00 Euro (inkl. Porto), im Abonnement für Studierende: 25 Euro (inkl. Porto).