Koscher, Kippa, Klezmer? – Judentum und Kultur

Vorstellung des Dossiers des Deutschen Kulturrates zum Judentum und Kultur im Centrum Judaicum in Berlin

Berlin, den 07. November 2016. Der Deutsche Kulturrat hat gestern Abend im Centrum Judaicum (Stiftung Neue Synagoge Berlin) das Dossiers „Koscher, Kippa, Klezmer? – Judentum und Kultur“ des Deutschen Kulturrates vorgestellt. Den mehr als zweihundert geladenen Gäste wurde das Dossier im Rahmen der Veranstaltung „Leo Baeck als Wegweiser für ein Judentum in Vielfalt“ präsentiert.

 

Im Dossier geht es um historische und aktuelle kulturelle Perspektiven des Judentums in Deutschland. Es kommen Wissenschaftler wie Michael Brenner oder Raphael Gross zu Wort, die sich als Historiker mit der Geschichte des Judentums in Deutschland auseinandersetzen. Bundesinnenminister Thomas de Maiziére gibt im Interview Auskunft zu Integrationsfragen der nach Deutschland kommender Juden. Ulrich Wyrwa setzt sich mit der Geschichte des Antisemitismus in Deutschland auseinander und Michal Bodemann stellt die vielfach verschiedenen Welten von in Deutschland lebenden Juden vor.

 

Mit der Frage „Was ist Judentum?“ befasst sich Walter Homolka, der die verschiedenen Richtungen des Judentums darstellt. Jessica Schmidt-Weil geht der Frage nach, wie jüdischer Religionsunterricht in nicht-jüdischen Schulen realisiert werden kann, welche Anforderungen an Lehrwerke, aber auch an die Lehrkräfte gerichtet werden müssen. Doron Kiesel stellt die Bildungsarbeit des Zentralrats der Juden in Deutschland vor und setzt sich mit der Verbindung von Tradition und Moderne auseinander. Walter Homolka, Giuseppe Veltri und Rafael Arnold schreiben über die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten von Judaistik und

Jüdischen Studien.

 

Mit allen drei Buchreligionen Judentum, Christentum und Islam beschäftigt sich Rainer Kampling. Er stellt die Frage nach Unterschieden, aber auch Gemeinsamkeiten. Johannes Heil stellt die Hochschule für jüdische Studien Heidelberg vor. Jonah Sievers setzt sich mit jüdischem Recht auseinander. Kulturstaatsministerin Monika Grütters unterstreicht in ihrem Beitrag die moralische Verpflichtung zur Restitution. Julius Schoeps fragt danach, wie das Erinnern an Jüdische Kultur gelingen kann. Adriana Altaras schreibt feinsinnig und humorvoll über jüdischen Humor. Irmela von der Lühe, Ulrich Knufinke, Katrin Kessler,  Michael Hurshell, Jascha Nemtzoff, Hartmut Bomhoff, Markus Kirchhoff, Alina Gromova beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten der jüdischen Kunst und Kultur.

 

Mit der Erinnerungskultur befasst sich Mirjam Wenzel am Beispiel Jüdischer Museen und zeigt anschaulich deren Veränderung auf. Micha Brumlik fragt nach der Bedeutung der Erinnerungskultur mit Blick auf die Zukunftsgestaltung. Monika Grübel und Barbara Seifen stellen vor, welchen Beitrag die Denkmalpflege zur lebendigen Erschließung des jüdischen Baubestands leisten kann.

 

Andrea Livnat stellt jüdische Zeitungen und Internetmagazine vor. Theresa Brüheim hat David Kauschke zur Jüdischen Allgemeinen befragt und Andreas Bönte gibt Auskunft, warum es kein Wort zum Shabat im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt. Im letzten Kapitel beschäftigen sich Wolf Iro, Ruthi Ofek und Gisela Dachs mit Israel. Last but not least berichtet Richard C. Schneider vom besonders normalen Verhältnis zwischen Israel und Deutschland.

 

  • Die Rede von Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur zur Vorstellung des Dossiers „Koscher, Kippa, Klezmer? – Judentum und Kultur“ des Deutschen Kulturrates in der Veranstaltung „Leo Baeck als Wegweiser für ein Judentum in Vielfalt“ am 06. November 2016 im Centrum Judaicum Großer Saal (Stiftung Neue Synagoge Berlin) kann hier nachgelesen werden.
  • Das Dossier steht auch als E-Paper zum kostenlosen Download (pdf) bereit.
  • Das Dossier kann hier für den Preis von 4,20 EURO versandkostenfrei bestellt werden. Das Dossier ist natürlich auch über jede Buchhandlung lieferbar.

 

Kippa, Koscher, Klezmer – Dossier „Judentum und Kultur“
Hg. v. Olaf Zimmermann und Theo Geissler
ISBN 978-3-934868-42-7,
72 Seiten, 4,20 €

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