26. KW: Debatte über mein Editorial im letzten Wochenreport

  1. Debatte über mein Editorial im letzten Wochenreport
  2. NEU! Politik & Kultur Juli/Aug. 2024
  3. Treffen mit Barbara Gessler, Leiterin der Europäischen Kommission in Berlin
  4. 25 + 1 Jahre Bundeskulturpolitik
  5. Zur Person….
  6. Text der Woche: „Ein klares Nein – ein klares Ja. Christliche Kirchen und Kultur müssen jetzt Position beziehen“ von Christian Stäblein

 


 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

mein Editorial im kulturpolitischen Wochenreport aus der letzten Woche hat reichlich für Aufregung gesorgt. Besonders Teile der „Freien Szene“ haben sich von mir unberechtigterweise an den Pranger gestellt gesehen. Darüber muss man sprechen und ich bin gespannt auf die zukünftigen Diskussionen. Wir kämpfen ja alle gemeinsam gegen die extreme Rechte und für Kunst- und Meinungsfreiheit.

 

Und natürlich gab es auch die üblichen Beleidigungen in den sozialen Netzwerken. Überraschend war für mich, dass die Wut über meinen Text im Wochenreport auch eine seriöse Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, in ihrem Zorn jede Sachlichkeit verlieren ließ. X und Co. färben anscheinend immer mehr ab.

 

Viele Reaktionen waren glücklicherweise aber nicht negativ. Ich wurde bestärkt, die Diskussion, wie wir im Kulturbereich unseren Anteil beim Kampf gegen Rechts optimieren können, weiterzuführen. Der Deutsche Kulturrat hat sich in seiner Sprecherratssitzung am Mittwoch ebenfalls ausführlich mit meinem Text beschäftigt und mir ebenfalls den Rücken gestärkt. Wir wollen den Kampf gegen den Rechtsextremismus noch intensiver führen, wurde beschlossen.

 

Danken möchte ich allen, die mich ermutigt haben, weiter auch strittige Debatten zu führen. Besonders denjenigen, die nicht meiner Meinung sind und trotzdem die Diskussion für notwendig halten, bin ich zu großem Dank verpflichtet.

 

Hier kann der kleine Text von mir nachgelesen werden.

 

Ihr

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 


 

2. NEU! Politik & Kultur Juli/Aug. 2024

 

Die neue Juli/August-Ausgabe von Politik & Kultur richtet den Schwerpunkt auf das Thema „Kultur und Sport“. Die Beiträge zum Thema finden Sie auf den Seiten 17 bis 31.

 

Weitere Themen der Ausgabe 07-08/24 von Politik & Kultur sind:

 

Honoraruntergrenzen
Mindesthonorare für Projekte und Institutionen, die zu mindestens 50 Prozent von der BKM gefördert werden
Künstliche Intelligenz
KI aus Sicht der Drehbuchautoren und Filmproduzenten, Tarifverhandlungen des BFFS, Lizenzvergabe bei der VG Wort
Kulturhauptstadt Chemnitz
Chemnitz wird 2025 Europäische Kulturhauptstadt – über den Stand der Pläne
Kulturkahlschlag in Argentinien
Die verheerende Kulturpolitik von Argentiniens Präsident Javier Milei
Antisemitismus auf TikTok
Der Report „Die TikTok-Intifada. Der 7. Oktober & die Folgen im Netz“ der Bildungsstätte Anne Frank

 

Außerdem: Exklusion – Rechtsextreme Wahlgewinner, wer hat versagt?, Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Reformtagebuch Teil 3, die jungen Wähler der AfD, Kulturpolitik in Zeiten knapper Kassen, Komponist und Extremsportler Moritz Eggert im Porträt, Kirchenmanifest zur Zukunft der Kirchbauten, Situation von Jüdinnen und Juden in Deutschland u.v.m.

Die Juli/August-Ausgabe von Politik & Kultur mit dem Schwerpunkt „Kultur und Sport“ steht hier als kostenfreies E-Paper (PDF-Datei) zum Herunterladen bereit.

 

 


 

 

3. Treffen mit Barbara Gessler, Leiterin der Europäischen Kommission in Berlin

 

Am Mittwoch, den 26.06.204, war Barbara Gessler, Leiterin der Europäischen Kommission in Berlin, im Sprecherrat des Deutschen Kulturrates zu Gast. Wir sprachen über die Zukunft europäischer Kulturpolitik und was das Ergebnis der Europawahlen für diese bedeutet.

 


 

4. 25 + 1 Jahre Bundeskulturpolitik

 

Nächste Woche Freitag feiert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt ihr 26-jähriges(!) Bestehen. Der Bundeskanzler hat sein Kommen angekündigt.

 

Das Amt wurde 1998 geschaffen, um die kultur- und medienpolitischen Aktivitäten des Bundes in einer Regierungsbehörde zu bündeln. Im Februar 1999, wurde Michael Naumann vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder zum ersten sichtbaren Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien berufen.

 

Anlässlich dieses ungewöhnlichen Jubiläums (25 + 1) sei auf das Buch „Wachgeküsst. 20 Jahre neue Kulturpolitik des Bundes 1998-2018“ des Deutschen Kulturrates hingewiesen. In ihm wird ausführlich beschrieben, wie es überhaupt zur Gründung des Amtes der Kulturbeauftragten kam und wer, warum in der Politik damals die Initiative ergriffen hatte. Einige werden, da bin ich sicher, erstaunt sein, wenn sie lesen, wer damals aktiv geworden ist.

 

Wachgeküsst: 20 Jahre neue Kulturpolitik des Bundes 1998 – 2018
Hg. v. Olaf Zimmermann
ISBN: 978-3-947308-10-1, 492 Seiten, 22,80 EURO

 


 

5. Zur Person…. 

 

Emanuele Marconi ist neuer Direktor des Musikinstrumenten-Museums Berlin
Der italienische Musikwissenschaftler, Restaurator und Kurator Emanuele Marconi übernimmt ab dem 15. Juli die Führung des Musikinstrumenten-Museums des Staatlichen Instituts für Musikforschung in Berlin. Er tritt damit die Nachfolge von Conny Restle an, die Ende 2023 in den Ruhestand gegangen ist. Marconi ist derzeit Direktor und Kurator beim Musée des Instruments à vent in La Couture-Boussey. Zuvor war er an Museen in Genf, Paris, Mailand und in Vermillion, USA, tätig. Sein Ziel ist, die Attraktivität von Sammlungen historischer Instrumente insbesondere für ein jüngeres Publikum zu erhöhen.

 

Leipziger Medienpreis für Recherchenetzwerk Correctiv und Radiojournalistin Adler
Das Recherchenetzwerk Correctiv und die Radiojournalistin Sabine Adler werden mit dem Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ausgezeichnet. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig erklärte, Adler stehe für ausgezeichneten Qualitätsjournalismus. Sie ist langjährige Osteuropa-Korrespondentin des Deutschlandfunks. Die Jury schreibt Correctiv eine herausragende Kontrollfunktion zu, die es mit seiner investigativen Recherche erfülle. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert und werden am 8. Oktober in Leipzig übergeben.

 

Thela Wernstedt ist neue Präsidentin der Klosterkammer Hannover
Thela Wernstedt ist offiziell in ihr Amt als neue Präsidentin der Klosterkammer Hannover eingeführt worden. Sie tritt damit die Nachfolge von Hans-Christian Biallas an, der im Februar 2022 überraschend gestorben war. Wernstedt ist Medizinerin und frühere SPD-Abgeordnete des Niedersächsischen Landtags. Niedersachsens Wissenschafts- und Kulturminister Falko Mohrs betonte beim Festakt ihr ehrenamtliches Engagement im kirchlichen Kontext und ihre gute Vernetzung innerhalb der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover.

 

Juliane Zellner wird ab 2025 neue Geschäftsführerin des ITI
Juliane Zellner übernimmt zum 1. Januar 2025 die Geschäftsführung des deutschen Zentrums des Internationalen Theaterinstituts (ITI). Sie tritt die Nachfolge von Thomas Engel an, der als Geschäftsführender Direktor nach 22 Jahren aus dem Amt scheidet. Zellner ist Theaterwissenschaftlerin und Urbanistin und leitet aufbauend auf ihrer wissenschaftlichen Arbeit künstlerische und wissenschaftliche Projekte an der Schnittstelle zwischen Stadt und Kunst. Seit Ende 2022 ist sie Geschäftsführerin des Dachverbands Freie Darstellende Künste Hamburg.

 

Felix Klein erhält Moshe-Rosen-Preis der CER
Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Felix Klein wird in diesem Jahr mit dem Moshe-Rosen-Preis der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) ausgezeichnet. Klein habe eine führende Rolle bei der Entwicklung einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung des Antisemitismus in Deutschland übernommen, jüdischem Leben in schwierigen Zeiten eine besondere Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft gegeben und insgesamt das Bewusstsein hierfür geschärft, hieß es zur Begründung. Der Preis wurde am 24. Juni von Bundesinnenministerin Nancy Faeser übergeben.

 


 

6. Text der Woche: „Ein klares Nein – ein klares Ja. Christliche Kirchen und Kultur müssen jetzt Position beziehen“ von Christian Stäblein

 

Ja! Wenn das Nein klar und deutlich gesagt ist, gilt es für mich auch wieder vom Ja zu reden. Ja, 30 oder 40 oder gar 50 Prozent Wählerinnen und Wähler der AfD sind in Meinung und Motivation nicht alle rechtsextrem oder rechtspopulistisch. Es gibt offenkundig viele andere Ursachen dafür, dass Menschen gegenwärtig die AfD wählen. Ich kann das zwar nur schwer verstehen. Aber ja: Ich habe den Willen zum Gespräch, ich will und wir sollten, davon bin ich überzeugt, diesen ernsthaften Willen zum Hören und Sprechen haben.

 

Denn nur, wo sich ausgetauscht wird, bleibt auch die Möglichkeit, dass sich etwas ändert. Kultureinrichtungen und auch Kirchen sind der richtige, fast möchte man sagen: der genuine Ort für offenen Austausch.

 

Bischof Christian Stäblein ist der geistliche Leiter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

 

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