Themen im Newsletter:
- Initiative Kulturelle Integration: Wichtige Allianz für Demokratie
- Rückschau: Demokratie sichern: Zusammenhalt in Vielfalt leben – Sechste Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration
- Schwerpunkt in Politik & Kultur 5/24: Kulturpolitik in der Kommune
- Veranstaltungstipp: Green Culture Festival 2024 im Park Sanssouci
- Fachforum zum Grünen Band auf der Woche der Umwelt
- Stellungnahme des Deutschen Kulturrates zum „Entwurf eines Gesetzes zur erleichterten Durchsetzung der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut“
- Kultur für Europa, Kultur in Europa gestalten
- Text der Woche: „Unser Zusammenleben ist eine kulturelle Leistung. Ein Haus in New York, das Hoffnung macht“ von Klaus-Dieter Lehmann
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 26. Mai, in 9 Tagen, beginnt mit der Kommunalwahl in Thüringen ein Wahlmarathon. Neun Kommunalwahlen, drei Landtagswahlen und natürlich die Europawahl finden in diesem Jahr statt.
Im Vorfeld dieser Wahlen fand am 15. Mai die sechste Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration in den Räumen des Europäischen Hauses am Brandenburger Tor statt.
Es war uns eine Freude, dass wir kurz vor der Europawahl am 9. Juni – an dieser politisch prominenten Adresse tagen durften. Und dazu passte auch das Thema, das wir für diese Jahrestagung gewählt haben: „Demokratie sichern: Zusammenhalt in Vielfalt leben“
Wie das gelingen kann, haben die Mitglieder der Initiative, gerade in den von ihr verfassten 15 Thesen „Zusammenhalt in Vielfalt“ beschrieben.
Bereits vor sieben Jahren haben sich die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration – ein einzigartig breites Bündnis aus Vertreterinnen und Vertretern der Sozialpartner, der Medien, der Religionsgemeinschaften, von zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Politik und Verwaltung – zusammengeschlossen und 15 Thesen für Zusammenhalt durch kulturelle Integration formuliert.
Und jetzt haben wir uns im intensiven Diskurs gemeinsam darüber verständigt, wo wir mit den Thesen stehen, was stärkerer Hervorhebung, größerer Bemühungen bedarf.
In einem Punkt waren sich die Mitglieder von Anfang an einig: Mehr als je zuvor bedarf es der Sicherung unserer Demokratie auf der Basis der Grundrechte und Werte des Grundgesetzes.
„Geglückt, aber nicht garantiert“, so titelte eine Konferenz auf Einladung des Bundespräsidenten zu Zustand und Zukunft unserer Demokratie im Februar dieses Jahres.
Von „garantiert“ lässt sich in diesen Zeiten tatsächlich nicht mehr sprechen: Kaum ein Tag, an dem nicht Angriffe auf Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Medien die Schlagzeilen beherrschen.
Fake-News kursieren, die gerade die Anhängerschaft im rechtsextremen Milieu anwachsen lassen, auch und das ist für mich besonders erschreckend bei jungen Menschen.
In solchen Zeiten, in denen die demokratische Ordnung nicht mehr von allen als selbstverständlich erachtet wird und erklärte Gegner dieser Ordnung an Zustimmung gewinnen, darf der Begriff der „wehrhaften Demokratie“ kein Lippenbekenntnis bleiben.
„Wir brauchen die breite Allianz der Demokraten“, so Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, „damit nicht erodiert, was uns ausmacht: eine politische Kultur der Offenheit und der Vielfalt, in der der Kompromiss nicht kompromittiert, sondern als notwendiger Ausgleich zwischen den gesellschaftlichen Gruppen geachtet wird.“
Eine solche Allianz ist die Initiative kulturelle Integration, dafür stehen ihre Mitglieder.
Ihr
Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann
2. Rückschau: Demokratie sichern: Zusammenhalt in Vielfalt leben – Sechste Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration
Unter dem Titel „Demokratie sichern: Zusammenhalt in Vielfalt leben“ fand am Mittwoch, dem 15.05.2024 die sechste Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration in den Räumen der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Berlin statt. Über 150 Gäste aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft folgten der Einladung, in Anwesenheit der Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Staatssekretärin Leonie Gebers und der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, mitzudiskutieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. In vier verschiedenen prominent besetzen Panels wurden die neuen 15 Thesen der Initiative kulturelle Integration diskutiert.
- Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann hier auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Kulturrates nachgesehen werden.
- Mehr Informationen zur Initiative kulturelle Integration finden Sie hier.
3. Schwerpunkt in Politik & Kultur 5/24: Kulturpolitik in der Kommune
Die Mai-Ausgabe von Politik & Kultur richtet den Schwerpunkt auf das Thema „Wo brennt’s? – Kulturpolitik in der Kommune“. Die Beiträge zum Thema finden Sie auf den Seiten 15 bis 27.
Was ist die wichtigste kulturpolitische Herausforderung für Sie in den nächsten drei Jahren? Das hat Politik & Kultur zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen in ganz Deutschland gefragt. Vertreterinnen und Vertreter von 27 Gemeinden haben ihre Antworten gegeben, die sehr vielfältig ausfallen. Publikumsgewinnung, Finanzierung, Ehrenamt, Wahrung der Kunst- und Diskursfreiheit werden häufig genannt. Die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen gehen in ihren Antworten aber auch auf die Spezifika ihrer jeweiligen Gemeinde ein.
Autorinnen und Autoren des Schwerpunktes sind:
- Die Kommunen sind die wichtigsten Kulturorte in Deutschland, aber sie stehen unter Druck: „Schützt unsere Dörfer und Städte – es brennt!“ von Olaf Zimmermann
- Daniela Schneckenburger im Gespräch: „Das kommunale Engagement ist entscheidend“ von Daniela Schneckenburger und Barbara Haack
- Marc Elxnat im Gespräch: „Kulturelle Bildung ist ein zentraler Punkt“ von Marc Elxnat und Barbara Haack
- Jörg Freese im Gespräch: „Kultur ist kein Nice-to-have“ von Jörg Freese und Barbara Haack
- Aachen von Heinrich Brötz
- Aalen von Bernd Schwarzendorfer
- Brandenburg an der Havel von Stephanie Knitter
- Bremerhaven von Michael Frost
- Coburg von Can Aydin
- Darmstadt von Hanno Benz
- Detmold von Frank Hilker
- Erfurt von Christian Horn
- Flensburg von Fabian Geyer
- Frankfurt (Oder) von Milena Manns
- Freiburg von Ulrich von Kirchbach
- Halle (Saale) von Judith Marquardt
- Husum von Martin Kindl
- Kaiserslautern von Manfred Schulz
- Limburg an der Lahn von Marius Hahn
- Lüneburg von Florian Forster
- Magdeburg von Regina Stieler-Hinz
- Marburg von Thomas Spies
- Münster von Cornelia Wilkens
- Neubrandenburg von Silvio Witt
- Oldenburg von Jürgen Krogmann
- Regensburg von Wolfgang Dersch
- Rostock von Eva-Maria Kröger
- Saarbrücken von Sabine Dengel
- Trier von Markus Nöhl
- Würzburg von Achim Könneke
- Zwickau von Sebastian Lasch
- Alle Beiträge des Schwerpunktes finden Sie hier.
- Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.
- Sie erscheint zehnmal jährlich und ist erhältlich in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken, auf Flughäfen und im Abonnement: Einzelpreis: 4,00 Euro, im Abonnement: 30,00 Euro (inkl. Porto), im Abonnement für Studierende: 25 Euro (inkl. Porto). Hier geht es zum Onlineshop.
- Die Mai-Ausgabe von Politik & Kultur steht auch als kostenfreies E-Paper (PDF-Datei) zum Herunterladen bereit.
4. Veranstaltungstipp: Green Culture Festival 2024 im Park Sanssouci
Wann: 3. & 4. Juni 2024
Beginn: Montag, 03.06. um 13 Uhr, Ende: Dienstag, 04.06. um 16 Uhr
Wo: Park Sanssouci – Potsdam (Orangerieschloss, An d. Orangerie 3-5, 14469 Potsdam)
Welche Lösungen hält die Kultur bereit, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen?
Mit welchen Strategien reagieren beispielsweise die Gärten und Parks auf die Folgen des Klimawandels? Welche Ansätze haben andere Kultursparten gefunden? Und wie können wir voneinander lernen? Welche Strukturen braucht es dafür? Was kann Politik tun, was können Künstlerinnen und Künstler tun? Und welche Ansätze werden in den Verbänden und von Expertinnen und Experten diskutiert, um unsere kulturelle Infrastruktur zukunftsfähig zu machen?
Nachhaltigkeit heißt Kulturwandel
Datum: Montag, 3. Juni 2024 Uhrzeit: 15:00-16:00 Uhr
Es geht nicht nur um ein paar kleine Anpassungen in der Frage des Antriebs unserer Autos, des Energieträgers unserer Heizungen oder der Weizensorte auf unseren Feldern. Wenn wir den Klimawandel eindämmen wollen, bedarf es eines einschneidenden Kulturwandels hin zu einer Kultur der Nachhaltigkeit. Die Vereinten Nationen haben diesen ökonomischen, sozialen und politischen Transformationsprozess in 17 Nachhaltigkeitsziele übersetzt, die internationale Handlungsmaßstäbe für alle gesellschaftlichen Bereiche setzen. 2015 sind sie als Agenda für 2030 formuliert worden.
Was bedeutet es für unsere Lebenskultur, diese Ziele umzusetzen? Wie kann der Wandel zu einer Kultur der Nachhaltigkeit aussehen? Wo muss kulturelle Veränderung ansetzen?
Zu diesen und weiteren Fragen diskutieren u. a.:
- Prof. Dr. Hubert Weiger, Forstwirt, BUND-Gründungsmitglied und Nachhaltigkeitsexperte
- Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
- Moderation: Hans Dieter Heimendahl, Deutschlandradio-Kulturkoordinator
Die Diskussion wird von Deutschlandfunk Kultur mitgeschnitten und zeitversetzt ausgestrahlt.
Kulturfolgeanpassung: Lösungen in der Praxis
Datum: Montag, 3. Juni 2024
Uhrzeit: ab 18:00 Uhr
Mit:
- Maja Göpel, Transformationsforscherin
- Katherine Heid, Geschäftsführerin der Kulturpolitischen Gesellschaft
- Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktion der Kulturstiftung des Bundes
- Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
- Moderation: Jacob Bilabel
- Das ganze Programm des Green Culture Festivals finden Sie hier.
- Hier finden Sie weitere Informationen über das Festival.
- Sie können sich hier noch für das Green Culture Festival 2024 anmelden.
Die erste Diskussion knüpft an das Buch „Ohne Kultur keine Nachhaltigkeit. Wie der Kultur- und Naturbereich gemeinsam die UN-Nachhaltigkeitsziele voranbringen können“ an.
Ohne Kultur keine Nachhaltigkeit
Wie der Kultur- und Naturbereich gemeinsam die UN-Nachhaltigkeitsziele voranbringen können.
Hg. v. Olaf Zimmermann und Hubert Weiger,
Vorwort Kulturstaatsministerin Claudia Roth
978-3-947308-40-8, 256 Seiten, 22,80 Euro
5. Fachforum zum Grünen Band auf der Woche der Umwelt
Im Rahmen der Woche der Umwelt präsentieren 190 Aussteller aus Wirtschaft und Technik, Forschung und Wissenschaft sowie aus der Zivilgesellschaft am 4. und 5. Juni 2024 im Park von Schloss Bellevue ihre Vorschläge für eine verantwortungsvolle Gestaltung des Wandels.
Das Grüne Band – Potenzial als erste UNESCO-Welterbestätte für Natur und Kultur in Deutschland
Datum: Dienstag, 4. Juni 2024
Uhrzeit: 15:00 – 16:00 Uhr
Location: Forenzelt 4: Naturschutz – Landwirtschaft
Das Grüne Band – Potenzial als erste UNESCO-Welterbestätte für Natur und Kultur in Deutschland
Datum: Dienstag, 4. Juni 2024
Uhrzeit: 15:00 – 16:00 Uhr
Location: Forenzelt 4: Naturschutz – Landwirtschaft
Einführung: Prof. Dr. Hubert Weiger, BUND Ehrenvorsitzender und Beauftragter für das Grüne Band
Diskussionsrunde mit:
- Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
- Bernhard Stengele, Umweltminister Thüringens
- Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz
- Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats
- Moderation: Prof. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer
6. Stellungnahme des Deutschen Kulturrates zum „Entwurf eines Gesetzes zur erleichterten Durchsetzung der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut“
Der Deutsche Kulturrat hat eine Stellungnahme zum „Entwurf eines Gesetzes zur erleichterten Durchsetzung der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut“ des Bundesministeriums der Justiz, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat verabschiedet.
- Hier finden Sie die Stellungnahme im Wortlaut.
- Lesen Sie hier den Schwerpunkt aus Politik & Kultur Januar 2024: Umgang mit NS-Raubgut
7. Kultur für Europa, Kultur in Europa gestalten
Vom 6. bis 9. Juni 2024 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament in den 27 EU-Mitgliedstaaten statt. Das Europäische Parlament ist eine wichtige Instanz, wenn es um die Gestaltung der Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur in Europa geht. Hier werden Weichen für die Steuer- und die Urheberrechtspolitik in den Mitgliedstaaten gestellt. Hier wird vorgeprägt, unter welchen Rahmenbedingungen mit Künstlicher Intelligenz in Europa gearbeitet werden kann. Hier kann die Regulierung internationaler Plattformen zur Sicherung europäischer kultureller Inhalte und Vielfalt vorangetrieben werden. Hier wird über künftige Kulturförderprogramme und ihr Budget entschieden. Hier geht es darum, die kulturelle Vielfalt und das kulturelle Erbe in Europa zu fördern und zu schützen.
Aufgrund der Bedeutung des Europäischen Parlaments für die Kultur in Europa und in Deutschland hat der Deutsche Kulturrat die sechs Forderungen zum Kulturerbe, zur Kulturförderung und Kulturwirtschaftsförderung, zur Kultur- und Kreativwirtschaft, zur Künstlichen Intelligenz, zur Plattformökonomie und zu Falsch- und Desinformation formuliert.
- Hier können Sie unsere Forderungen nachlesen.
8. Text der Woche: „Unser Zusammenleben ist eine kulturelle Leistung. Ein Haus in New York, das Hoffnung macht“ von Klaus-Dieter Lehmann
Die transatlantischen Beziehungen stehen auf dem Prüfstand. Der Ausgang der Wahlen im Herbst 2024 in den USA ist ungewiss, Kriege und Konflikte in der Welt verengen Themen und Diversität, Kampagnen und Ressentiments begünstigen das Erstarken populistischer oder extremer Auffassungen, mangelnde Diskursfähigkeit fördert Klischeedenken und Polarisierung, Austauschprogramme schwächeln.
Klaus-Dieter Lehmann ist Kulturmittler. Er war Präsident des Goethe-Instituts und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie Generaldirektor der Deutschen Bibliothek
- Lesen Sie den ganzen Beitrag hier.