Kunstverkäufe NRW: Kulturpolitische Reputation des Bundeslandes steht auf dem Spiel

Berlin, den 13.01.2015. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, unterstützt Kulturstaatsministerin Monika Grütters, MdB in ihrem Anliegen, national wertvolles Kulturgut vor Abwanderung zu schützen und bei dem geplanten Verkauf von Kunstwerken der WestLB-Nachfolgerin Portigon gegebenenfalls ein Prüfverfahren wegen Abwanderung von Kulturgut in das Ausland einzuleiten.

 

Die Kunstverkäufe aus nordrhein-westfälischen Landesunternehmen unterstreichen die Notwendigkeit eines funktionierenden Kulturgutschutzes in Deutschland und einer guten Abstimmung zwischen Bund und Ländern. Der Deutsche Kulturrat hat dieses in seiner Stellungnahme „Novellierung des Kulturgutschutzes“ vom 11.12.2014 unterstrichen und Vorschläge zur Nachjustierung der geltenden Vorschriften gemacht.

 

Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Prof. Christian Höppner, sagte: „Die nordrhein-westfälische Landesregierung sollte nach dem verheerenden Echo auf den Verkauf der zwei Warhol-Werke aus dem Bestand der Westspiel GmbH nun aufwachen und bei den geplanten Kunstverkäufen des WestLB-Nachfolgers Portigon eingreifen. Neben dem drohenden Kulturgutverlust steht die kulturpolitische Reputation des Bundeslandes auf dem Spiel.“

 

In der Januar-Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, wird dem Thema Verkauf von öffentlichem Kulturgut der Schwerpunkt gewidmet. Es geht um Kunst als Kapitalanlage und den verantwortlichen Umgang mit aus öffentlichen Mitteln finanzierten Kunstsammlungen. Es äußern sich dazu u.a. der Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Norbert Walter-Borjans, die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen und der Präsident des Deutschen Museumsbunds e.V., Eckart Köhne. Den Schwerpunkt zum Verkauf von öffentlichem Kulturgut in Politik & Kultur finden Sie in der Onlineversion hier (Seite 15-20).

Vorheriger ArtikelTTIP: EU-Kommission muss ISDS jetzt beerdigen!
Nächster ArtikelCETA: Europäischer Kultur- und Medienbereich soll benachteiligt werden