- Kulturpolitischer Jahresrückblick
- Themen des Kulturpolitischen Wochenreports 2024
- Stellungnahmen und Positionen des Deutschen Kulturrates 2024
- Politik & Kultur 2024
- Die Kunst der Benennung
- Hörtipp: Kultur unter Spardruck – Droht Theatern, Museen und freier Szene das Aus?
- Text der Woche: „’Let’s Remember!‘ Erinnerungskultur und Computerspiele“ von Benjamin Hillmann
Sehr geehrte Damen und Herren,
in diesem Jahr wurden vom Deutschen Kulturrat 12 Stellungnahmen und Positionspapiere verabschiedet und veröffentlicht. Dass dies gelingen konnte, ist dem Engagement unserer neun Sektionen mit ihren 285 Mitgliedsverbänden zu verdanken. Zwei weitere Stellungnahmen wurden in der Dezembersprecherratssitzung des Deutschen Kulturrates diskutiert und verabschiedet. Sie werden im Januar 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dieses Jahr endet mit ungewohnter Ungewissheit. Die Wahl des Deutschen Bundestags, die eigentlich im September kommenden Jahres stattfinden sollte, findet nun voraussichtlich am 23. Februar statt. Bis eine neue Regierung gebildet ist und die neuen Ansprechpartnerinnen und -partner in Regierung und Parlament bekannt sind, wird es sicherlich bis in das zweite Quartal 2025 dauern.
Nach der Wahl wird es darauf ankommen, unsere gemeinsamen Themen bei den Koalitionsgesprächen zu platzieren. In diesem und im letzten Jahr wurden eine Reihe von Positionspapieren und Stellungnahmen verabschiedet, die eine sehr gute Grundlage für die dann anstehenden Gespräche bieten. Wichtige Themen in diesem Jahr waren beispielsweise die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, aber auch steuerpolitische Fragen, das Kulturgutschutzgesetz, das Urheberrecht und Künstliche Intelligenz, die kulturelle Bildung. Zu diesen und anderen Themen konnte sich der Deutsche Kulturrat dank der vorbereitenden Arbeit in den Fachausschüssen und adhoc AGs positionieren.
Der Deutsche Kulturpolitikpreis wurde im Dezember an Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber verliehen. Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber gehört zu den renommiertesten Klimaforschern weltweit. Der Deutsche Kulturrat hat Prof. Dr. Schellnhuber für seine allgemeinverständliche Kommunikation der Klimafolgen und die daraus erfolgenden Wirkungen auf den Nachhaltigkeitsdiskurs geehrt. Als hoch anerkannter Wissenschaftler sucht Prof. Dr. Schellnhuber den Kontakt zu und Schulterschluss mit anderen Gesellschaftsgruppen – insbesondere auch dem Kulturbereich. Die Verleihung fand wiederum in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz statt.
Im Rahmen der vom Deutschen Kulturrat initiierten Initiative Kulturelle Integration präsentierten Schülerinnen und Schüler im Februar im Kulturforum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Kunstunterricht angefertigte Arbeiten, in denen sich mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt wurde. Der Ausstellung ging ein von der Initiative kulturelle Integration und dem BDK Fachverband für Kunstpädagogik ausgelobter Wettbewerb voraus.
Die Initiative kulturelle Integration hat weiter zusammen mit der Kulturstaatsministerin, mit dem Zentralrat der Juden und dem Antisemitismusbeauftragten die Tagung „Jüdisches Leben in Deutschland im Spannungsfeld von Anpassung und Autonomie“ durchgeführt. Sie fand in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt/Main statt.
Die Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration stand ganz im Zeichen des Einsatzes für Demokratie im Vorfeld der Europawahlen im Mai dieses Jahres statt. Unser Kooperationspartner war die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland.
Die Zeitung des Deutschen Kulturrates Politik & Kultur erschien wiederum zehn Mal. Das Themenspektrum reichte von Sprachkultur über die Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt im Kulturbereich, Vielfalt als Stärke des kulturellen Lebens, kommunaler Kulturpolitik, der Stärkung der Demokratie, Kultur und Sport, der Debatte um Kunstfreiheit, der Kunst der Benennung, Kulturbauten bis hin zum jüdischen Leben in Deutschland.
Zwei Bücher sind erschienen: zum einen die Publikation zum Poetry-Slam-Wettbewerb „Slammt Tacheles“ und zum anderen ein Sammelband zum Thema Kunstfreiheit.
Wie bereits erwähnt, steht gleich zu Beginn des kommenden Jahres die Bundestagswahl an. Bei dieser Wahl geht es auch um Kulturpolitik. Wir werden uns mit kulturpolitischen Forderungen und Wahlprüfsteinen in den Wahlkampf einmischen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, das Jahr 2025 wird sicherlich wieder viele Herausforderungen bereithalten. Lassen Sie uns über die Feiertage etwas Kraft tanken um die Herausforderungen bestehen zu können.
Zum Ende dieses Jahres möchten ich Ihnen für die gute Zusammenarbeit in diesem Jahr danken. Ab morgen bin ich im Urlaub, der nächste kulturpolitische Wochenreport erscheint deshalb erst am 10. Januar.
Für die Feiertage und den Jahreswechsel wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute und vor allem bleiben Sie gesund!
Ihr
Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann
2. Themen des Kulturpolitischen Wochenreport 2024
- 50. KW: Nachhaltigkeit: Grünes Band und mehr
- 49. KW: Der 7. Oktober 2023 und alles, was danach geschah
- 48. KW: Was sollen wir tun?
- 47. KW: Boykotte gegen israelische Künstler – ich schäme mich
- 46. KW: Die Freiheit der Kunst ist kein Freibrief für politische Dummheit
- 45. KW: Ampel-Regierung schafft sich selbst ab
- 44. KW: Reformstaatsvertrag: Was wird aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
- 43. KW: Ohne Bilder keine Reformation
- 42. KW: Kulturgutschutz: Der Erhalt des Alten Zeugs
- 41. KW: Hofnarr
- 40. KW: Benennungen sind unentbehrlich
- 39. KW: C64 versus Blackbox
- 38. KW: Erfolgreiche Nachhaltigkeitspolitik setzt kulturellen Wandel voraus
- 37. KW: Debatte zum Kulturhaushalt
- 36. KW: Die große Freiheit der Kunst?
- 35. KW: Boykotte von israelischen Künstlerinnen und Künstlern
- 34. KW: Mit Games Demokratie fördern?
- 29. KW: Wahlgeschenk für die AfD?
- 28. KW: Der Sonntagsgottesdienst als kulturelle Leitplanke?
- 27. KW: Sport und Kultur sind eng miteinander verknüpft
- 26. KW: Debatte über mein Editorial im letzten Wochenreport
- 25. KW: Rechtsextreme Wahlgewinner, wer hat versagt?
- 24. KW: Honoraruntergrenzen für Künstlerinnen und Künstler kommen!
- 23. KW: Berlin ist nicht Weimar
- 22. KW: Gegen Rechts – Die Vielen sind wieder aktiv
- 21. KW: Vom Schwinden der Dunkelheit
- 20. KW: Initiative Kulturelle Integration: Wichtige Allianz für Demokratie
- 19. KW: Die 15 neuen Thesen der Initiative kulturelle Integration
- 18. KW: Status von Stelbstständigen im Kultursektor
- 17. KW: Verankerung des Staatsziels Kultur ist in weite Ferne gerückt
- 16. KW: Erstarken der Rechtsradikalen: neue Herausforderungen für die Kulturpolitik
- 15. KW: 25 Jahre Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
- 14. KW: Selbstermächtigung und Diversität im Kulturbetrieb
- 13. KW: Kulturpolitische Chancen
- 12. KW: Wissen: Wahrheit von der Lüge unterscheiden
- 11. KW: Katastrophenschutz: Kultur muss bewahrt und geschützt werden
- 10. KW: Gewalt im Kulturbereich: Hinsehen und Handeln
- 09. KW: Weltsprache: KI hat auch Potenziale, die Welt zu verbessern
- 08. KW: Sprache: Mehr als Worte
- 07. KW: Weniger Schwarz-Weiß-Denken
- Alle Kulturpolitischen Wochenreporte können hier nachgelesen werden.
3. Stellungnahmen und Positionen des Deutschen Kulturrates 2024
- Kulturelle Vielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stärken statt einschränken!
- Künstliche Intelligenz: Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur nachhaltig entwickeln
- Rechtssicherheit für Bildungsanbieter und künftige finanzielle Ausstattung kultureller Bildung
- Gemeinsame Verantwortung: Für sicheres und respektvolles Arbeiten in Kunst, Kultur und Medien
- Freiheit der Kunst sichern – Antisemitismus und Rassismus im Kulturbereich bekämpfen!
- Zur aktuellen Diskussion um Honorarkräfte in der Bildungsarbeit – Stellungnahme des Deutschen Kulturrates
- Wählen gehen und die demokratischen Parteien wählen!
- Stellungnahme des Deutschen Kulturrates zum „Entwurf eines Gesetzes zur erleichterten Durchsetzung der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut“
- Kultur für Europa, Kultur in Europa gestalten
- Stellungnahme des Deutschen Kulturrates zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kulturgutschutzgesetzes
- Jahressteuergesetz 2024: Mit Steuerpolitik die Kultur stärken
- NEUSTART KULTUR: Erfahrungen nutzen, um Passgenauigkeit und Wirtschaftlichkeit der Bundeskulturförderung zu stärken
- Arbeitslosenversicherung: Verbesserungen für Soloselbstständige sind dringend erforderlich
4. Politik & Kultur 2024
Nr. 12 | 24 – 1 | 25
Kultur unter Druck | Vertrauen in Museen Kultur-Populismus | Fokus Medienpolitik
Thema: Jüdisches Leben
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Nr. 11 | 24
Rundfunkreform | KI & Hochschulen
Klimabilanz | Sexualisierte Gewalt
Thema: Kulturbauten
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Nr. 10 | 24
Kulturratsjahr 2023 | KI & Galerien
Fokus Hörspiel | 150 Jahre Krematorien
Thema: Die Kunst der Benennung
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Nr. 9 | 24
Koalitionsvertrag | KI & bildende Kunst
Kulturkampf | Museen & Kunstfreiheit
Thema: Kunstfreiheit
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Nr. 7-8 | 24
Honoraruntergrenzen | KI im Film
Kulturhauptstadt 25 | Kulturkahlschlag
Thema: Kultur & Sport
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Nr. 6 | 24
Vielfältige Kultur | KI
Frank-Walter Steinmeier | Europa-Wahl
Thema: Demokratie stärken
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Nr. 5 | 24
Herrenberg-Urteil | Gefahren der KI
Reform-Tagebuch | Gegen das Schweigen
Thema: Kulturpolitik in der Kommune
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Nr. 4 | 24
Umgang mit Medien | Kulturpolitik aktuell
Künstliche Intelligenz | Antizionismus
Thema: Stark: Diverse Kultur
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Nr. 3 | 24
Aktive Schüler | Frauentag
Design-City | Filmförderung
Thema: Sexualisierte Gewalt im Kulturbetrieb
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Nr. 2 | 24
Lebendige Demokratie | Analoge Spiele
Indigene Stimmen | Medien
Thema: Deutsche Sprache & Sprachkultur
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Nr. 12 | 23 – 1 | 24
Barrierefreiheit | Basishonorare
Mongolei | Medien
Thema: Umgang mit NS-Raubgut
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5. Die Kunst der Benennung
Am 30. Oktober 2024 hat der Deutsche Kulturrat in Kooperation mit dem Museum für Naturkunde Berlin und rbb24 Inforadio unter dem Titel „Die Kunst der Benennung“ zu einer Veranstaltung mit Podiumsdiskussion eingeladen.
Wie heißt dieses Lebewesen oder dieses Ding? Wer legt das fest? Und warum heißt es überhaupt so? Über Forschersehnsüchte, gesellschaftliche Prozesse und politische Altlasten hat Harald Asel mit seinen Gästen im Rahmen dieser Veranstaltung gesprochen.
Es diskutierten:
- Prof. Dr. Patricia Rahemipour, Direktorin des Instituts für Museumsforschung
- Andreas Rötzer, Verleger des Matthes & Seitz Verlages mit der Reihe „Naturkunden“
- Prof. Dr. Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin
- Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates + Herausgeber von Politik & Kultur
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und wird am Sonntag, den 5. Januar 2025 um 11:00 Uhr im „Das Forum“ von rbb 24 Inforadio gesendet.
6. Hörtipp: Kultur unter Spardruck – Droht Theatern, Museen und freier Szene das Aus?
Heute (Mittwoch, 18.12.2024) um 17:05 Uhr bei SWR Kultur
Der Aufschrei der Szene war laut und schrill: 130 Millionen Euro weniger für die Berliner Kultur, das gehe gar nicht. Als ob nur die Theater und Museen der Hauptstadt vom Sparkurs der Länder und Kommunen betroffen wären. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten steht die bundesweite Kulturförderung durch Subventionen und Steuergelder zur Disposition. Was bedeutet das für die Kulturnation Deutschland? Welche alternativen Finanzierungs-Möglichkeiten sind denkbar?
Doris Maull diskutiert mit:
- Tobias Rapp, Journalist und Leitartikler beim Spiegel
- Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Deutscher Kulturrat
- Karin Becker, Intendantin Theater Konstan
Die Gesprächssendung kann zu einem späteren Zeitpunkt hier nachgehört werden.
7. Text der Woche: „’Let’s Remember!‘ Erinnerungskultur und Computerspiele“ von Benjamin Hillmann
Computer- und Videospiele sind digitale Räume, in denen Millionen von Menschen mit Inszenierungen von Vergangenheit interagieren – unabhängig davon, ob ein Spiel nun der reinen Unterhaltung dient oder auch bildend wirken will. Aufbauend darauf stellte sich die Stiftung Digitale Spielekultur gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat die Frage, ob und wie sich diese digitalen Räume mit physischen Erinnerungsorten verbinden lassen und letztere vielleicht sogar in der Gedenkarbeit unterstützen können. Um Antworten zu finden, haben beide Partner das Projekt „Let’s Remember! Erinnerungskultur mit Games vor Ort“ ins Leben gerufen.
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Lern- und Gedenkorten für digitale Spielekultur zu sensibilisieren, Möglichkeiten des Einsatzes von Games in der erinnerungskulturellen Arbeit zu diskutieren und Veranstaltungsformate zur Vermittlung von NS-Unrecht mit Games zu erproben. Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) sowie das Bundesministerium der Finanzen im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht.
- Hier lesen Sie den ganzen Beitrag.
Benjamin Hillmann ist Senior-Kommunikationsmanager der Stiftung Digitale Spielekultur