KW 35: Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2021, Neuerscheiung: Politik & Kultur, Menschen, Kultur braucht Inklusion – Inklusion braucht Kultur, …

... Save the Date: Thementag „Medienbild im Wandel: Jüdinnen und Juden in Deutschland“, Text der Woche, Auf in die Kulturplatte: Kulturrat zieht um, Corona-Chroniken Teil 1

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

eigentlich müsste Kulturpolitik ein beherrschendes Thema in dieser Bundestagswahl sein. Nicht nur, weil ich glaube, dass nach dem erfolgreichen Erwachen der Bundeskulturpolitik vor mehr als zwei Jahrzehnten endlich ein Bundeskulturministerium eingerichtet werden muss.

 

Mehr noch, weil gerade in den letzten Jahren deutlich geworden ist, dass die großen gesellschaftlichen Herausforderungen einen kulturellen Wandel voraussetzen, der noch in weiter Ferne ist.

 

Der neue Bericht des Weltklimarates zeigt es deutlich, die Erde wird sich noch schneller erwärmen, extremere Wetterlagen, auch in Deutschland, werden deutlich zunehmen. Um unser Überleben zu sichern, müssen wir jetzt massiv gegensteuern.

 

Doch dazu fehlt in der Gesellschaft sichtbar die Bereitschaft. Die Notwendigkeit von weitreichenden Maßnahmen wird grundsätzlich nicht bestritten, doch sollen doch die anderen bitte beginnen.

 

Auch der Kulturbereich wird seinen Einsatz erhöhen müssen. Natürlich ist es gut und notwendig, wenn Kulturorte energetisch optimiert werden und wenn Klimaneutralität erreicht werden soll. Doch wird das nicht ausreichen.

 

Gerade der Kulturbereich nutzt die Ressourcen unseres Planeten weltweit intensiv. Nach der Wirtschaft dürfte der Kulturbereich bis zur Pandemie Reiseflugweltmeister im Businessbereich gewesen sein.

 

Und ich bin immer wieder erstaunt, dass, nach vielen Jahren der Debatte um nachhaltiges Wirtschaften auch im Kulturbereich, in meinem Berliner Kiez alle paar Wochen ein riesiger „Heuschreckenschwarm“ von Dutzenden von Lastwagen, von Sattelschleppern, von Generatorenwagen, Essenswagen, Umkleidebussen ganze Straßenzüge belegen, um nach einem kurzen Filmdreh am nächsten Tag zum nächsten „Tatort“ zu ziehen. Ein Vorbild in Nachhaltigkeit sind wir nicht.

 

Und Vorbild müssen wir werden, wenn wir Verantwortung bei der gesellschaftlichen Transformation übernehmen wollen. Die Klimakrise wird nur durch einen kulturellen Wandel in den Griff zu bekommen sein.
Was zu tun ist, ist bekannt; es zu tun, bedarf eines breiten gesellschaftlichen Willens. Diese Bereitschaft in der Bevölkerung zu gewinnen, ist die Aufgabe der Kultur.

 

Nach der Bundestagswahl werden die Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Ich hoffe, die dann verantwortlichen Politikerinnen und Politiker erkennen dabei die Bedeutung der Kulturpolitik! Eine erfolgreiche Nachhaltigkeitspolitik setzt einen umfassenden kulturellen Wandel voraus.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 

PS. Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir ab sofort rapidmail. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen. Ich hoffe, die Probleme bei der Zustellung unseres Newsletters in den letzten Wochen durch unseren alten Dienstleister gehören damit der Vergangenheit an. Bei Problemen bei der Zustellung können Sie sich direkt an meine Mitarbeiterin Maike Karnebogen (ed.ta1713503470rrutl1713503470uk@ne1713503470goben1713503470rak.m1713503470) wenden.

 


 

Antworten der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien auf die Fragen des Deutschen Kulturrates zur Kulturpolitik in der 20. Wahlperiode

 

Die Antworten der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien auf unsere Wahlprüfsteine finden Sie hier. Eine Kurzübersicht finden Sie hier.

 

 


 

Neuerscheiung: Politik & Kultur September 2021

 

Themen der Ausgabe:

 

  • Schwerpunkt: Kultur braucht Inklusion Inklusion braucht Kultur
  • Bundestagswahl: Wie wird die Kulturpolitik ab Herbst 2021 aussehen? Die Antworten der Parteien auf die Fragen des Deutschen Kulturrates
  • SPK-Reform: Zwischen Auflösung und Reform: Wie geht es jetzt weiter mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz?
  • Rundfunkbeitrag: Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk sparen
  • Kabarett: Kritisch, komisch, kreativ: Wie hat sich das politische Kabarett in Ost- und Westdeutschland entwickelt?

 

Weitere Themen: Humboldt Forum, Umgang mit Einsamkeit, Bibliotheken: Lernen aus dem Corona-Shutdown, Digitalisierung & Kulturwandel, Paradigmenwechsel in der Kulturpolitik, Marco Wanderwitz im Gespräch, Afghanistan: Eine Frage auch an die Kultur, Hochschulen in Brasilien, Städtebau in Westafrika u.v.m.

 

Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.

 

Sie erscheint zehnmal jährlich und ist erhältlich in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken, auf Flughäfen und im Abonnement: Einzelpreis: 4,00 Euro, im Abonnement: 30,00 Euro (inkl. Porto), im Abonnement für Studierende: 25 Euro (inkl. Porto).

 

  • Hier kann die Ausgabe bestellt werden.
  • Hier kann die Ausgabe als E-Paper (pdf) kostenfrei gelesen werden.

 


 

Menschen

 

Neue Intendantin am Tanzhaus NRW
Die Tanzwissenschaftlerin, Dramaturgin und Kuratorin Ingrida Gerbutaviciute übernimmt ab der Spielzeit 2022/23 die Intendanz am Tanzhaus NRW in Düsseldorf. Derzeit ist Gerbutaviciute Chefdramaturgin beim Tanzkongress 2022, der von der Kulturstiftung des Bundes und dem Staatstheater Mainz veranstaltet wird. Sie tritt die Nachfolge von Bettina Masuch an, die das Tanzhaus seit 2014 leitet.

 

Neuer Intendant des ZDF
Der Fernsehrat des ZDF hat den derzeitigen Programmchef des Senders, Norbert Himmler, zum neuen Intendanten gewählt. Die Entscheidung fiel im dritten Wahlgang. Himmler folgt damit im März 2022 auf Thomas Bellut. Bellut bewarb sich nicht mehr für eine dritte Amtszeit und hört im März 2022 nach zehn Jahren auf.

 

Neue Direktorin der Gemäldegalerie
Die derzeitige Leiterin der Abteilung „Gemälde und Graphik“ am Kurpfälzischen Museum in Heidelberg, Dagmar Hirschfelder, wird neue Direktorin der Gemäldegalerie. So entschied der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Sie folgt damit auf Michael Eissenhauer, der 2022 in Ruhestand geht.

 

Neue Leitung für junge WDR-Wellen
Ab 1. Januar 2022 ist die bisherige Cosmo-Chefin Schiwa Schlei nicht nur verantwortlich für den WDR-Radiosender, sondern auch für 1Live. Beide Hörfunkprogramme werden 2022 in einem gemeinsamen Programmbereich zusammengeführt.

 

Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis vergeben
Zum dritten Mal wurde der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis vergeben. Die Auszeichnungen gingen an Markus Lemke, Liora Heidecker und Yahin Onah. Kulturstaatsministerin Grütters würdigte die Arbeit der drei Übersetzerinnen und Übersetzer als „wichtigen Beitrag für die Annäherung zwischen Deutschland und Israel“. Der Preis ist eine gemeinsame Initiative von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und dem israelischen Kulturministerium.

 

Marion-Dönhoff-Preis 2021 für Gerhart R. Baum
Der Politiker und Jurist Gerhart R. Baum wird in diesem Jahr mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. „Für seinen lebenslangen Einsatz im Dienst an der Menschlichkeit und Gerechtigkeit gebühren Gerhart Baum Dank und hohe Anerkennung“, so der Juryvorsitzende und Internationale Korrespondent der Zeit, Matthias Naß. Die Verleihung findet am 28. November in Hamburg statt.

 

Hermann Kesten-Preis 2021 für Autorin Irena Brežná
Die slowakisch-schweizerische Schriftstellerin und Journalistin Irena Brežná erhält den Hermann Kesten-Preis 2021 des PEN-Zentrums Deutschland. Der Hermann Kesten-Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich im Sinne der Charta des internationalen PEN in besonderer Weise für verfolgte und inhaftierte Schriftsteller und Journalistinnen einsetzen. Die Verleihung der Preise findet am 18. November im Staatstheater Darmstadt statt.

 


 

Kultur braucht Inklusion – Inklusion braucht Kultur

 

 


 

Save the Date – 07.10.2021
Thementag „Medienbild im Wandel: Jüdinnen und Juden in Deutschland“

 

Am 9. Oktober 2021 jährt sich zum zweiten Mal der Anschlag auf die Synagoge von Halle. Den zweiten Jahrestag nehmen Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie die vom Deutschen Kulturrat initiierte Initiative kulturelle Integration zum Anlass, mit einem Thementag der Frage nachzugehen, welche Bilder von Jüdinnen und Juden in der deutschen Öffentlichkeit bestehen.

 

Die Veranstaltung findet am 7. Oktober 2021 in Anwesenheit der Kooperationspartner in der W. Michael Blumenthal Akademie statt und wird live gestreamt. Bitte notieren Sie sich diesen Termin – nähere Infos folgen in Kürze.

 


 

Text der Woche: Sabine Verheyen „Neues Europäisches Bauhaus“

 

Als die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Anfang des Jahres ihre Vision des neuen Europäischen Bauhauses vorstellte, erinnerte sie daran, wie wichtig das Zusammenspiel von Politik und Kultur, Kreativität und Technologie, Wirtschaft und Kunst ist. Dies habe schon einer der Gründungsväter der Europäischen Union, der damalige französische Außenminister Robert Schuman gewusst, der im Jahr 1954 schrieb:

 

„Europa: Sicher, es ist essentiell, am wirtschaftlichen Wiederaufbau zu arbeiten, militärische Sicherheit zu garantieren und es politisch zu organisieren, damit wir abermalige blutige Konflikte verhindern. Aber was würden all unsere Anstrengungen wert sein, wenn wir nicht gleichzeitig in der Lage sind, eine solide und tiefe Basis in den kulturellen Beziehungen zwischen den europäischen Ländern zu schaffen? Hier formt sich der europäische Geist, und der Geist wird alles andere formen.“

 

Sabine Verheyen ist Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments.

 

Lesen Sie den Text hier!

 


 

Auf in die Kulturplatte: Deutscher Kulturrat zieht in kreativen Hotspot!

 

Am 15. September zieht der Deutsche Kulturrat, gemeinsam mit befreundeten Verbänden, wie dem BBK, der Deutschen Jazzunion, der IGBK, dem Deutschen Designtag, dem Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner, der Initiative Urheberrecht, dem Bundesverband Regie, dem Verband Deutscher Drehbuchautoren, ProQuote Film und der AG Dokumentarfilm in die Kulturplatte, einem der kreativen Hotspots von Berlin. Nicht hübsch aber ….

 

Unsere neue Adresse lautet ab dem 15. September 2021:

 

Deutscher Kulturrat e.V.
Markgrafendamm 24
Haus 16
10245 Berlin

Vorheriger ArtikelKW 34: Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2021, Vorab: Politik & Kultur, Kulturzeit: 2G-Regeln für Hamburg, …
Nächster ArtikelKW 36: Behinderung, Bundestagswahl 2021, JaAberUnd, Politik & Kultur, Corona: Überbrückungshilfen, …