KW 50: Das war das verrückte kulturpolitische Jahr 2021, Infektionsschutzgesetz, Weihnachts-Empfehlung Exo One, …

... Stellungnahmen des Deutschen Kulturrates, Politik & Kultur, 20. Wahlperiode: Kulturpolitische Sprecherinnen & Sprecher und Ausschuss für Kultur und Medien, Sonderfonds für Kulturveranstaltungen, Text der Woche

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

auch im Jahr 2021 war die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Kultur- und Medienbereich das bestimmende Thema im Deutschen Kulturrat. Wir haben uns Anfang des Jahres mit Vorschlägen für Öffnungsstrategien zu Wort gemeldet, haben die NEUSTART KULTUR-Programme begleitet, uns für den Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen eingesetzt, immer wieder appelliert, dass Förderprogramme, insbesondere die des Bundeswirtschaftsministeriums, angepasst und für den Kultur- und Medienbereich besser nutzbar gemacht werden. Und vieles andere mehr. Weitere Informationen finden sie hier.

 

Erfreulicherweise konnte trotz der Beschränkungen der Deutsche Kulturpolitikpreis in diesem Jahr an den Präsidenten des Zentralrats der Juden Dr. Josef Schuster vergeben werden. Die Feier fand pandemiebedingt im kleinen Rahmen statt, alle ARD-Kulturradios haben dankenswerterweise die Verleihung übertragen.

 

Unsere Zeitung Politik & Kultur erschien wiederum zehn Mal. Das Themenspektrum reichte von Stadtkultur, über jüdisches Leben in Deutschland, Arbeiterkultur, Kultur und Insekten, Science fiction, Inklusion in der Kultur, Nachhaltigkeit, 100 Jahre Radio bis zum Rückblick auf 16 Jahre CDU-Kulturpolitik. Und natürlich wurde immer wieder das Thema Corona aufgegriffen. Über das aktuelle Geschehen informiert dieser Kulturpolitische Wochenreport, der jeweils freitags erscheint.

 

Auch im Jahr 2021 sind drei Bücher erschienen. In den „Corona-Chroniken Teil 1“ wurden Beiträge zur Pandemie zusammengeführt. Es ist der Tagesband zur Fachtagung der Initiative kulturelle Integration zum Gedenken an 75 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erschienen und eine Studie zur Diversität in vom Bund dauerhaft geförderten Kultureinrichtungen.

 

Das Projekt Frauen in Kultur und Medien wurde fortgesetzt. Mit 36 Mentees wurde ein neuer Höchststand erreicht. Die Mentees, die eine Führungsposition im Kultur- und Medienbereich anstreben, werden ehrenamtlich von Mentorinnen und Mentoren beraten und begleitet.

Erfreulicherweise geht das Projekt Initiative kulturelle Integration in die nächste Förderrunde. Mit den Jahrestagungen wurde ein festes Format etabliert. Ein wichtiges Thema ist ferner in diesem Projekt der Kampf gegen Antisemitismus. Hierzu diente der Fotowettbewerb Jüdisches Leben in Deutschland. Die Prämierung fand Anfang des Jahres statt. Im Oktober wurde ein Thementag zum Bild von Jüdinnen und Juden in den Medien durchgeführt.

 

Das Jahr 2022 wird wieder viele Herausforderungen bereithalten. Neben der nach wie vor andauernden Corona-Pandemie stehen Gespräche mit den neuen Ministerinnen und Ministern sowie den Abgeordneten des Deutschen Bundestags an. Wir sind froh und dankbar, dass in den Fachausschüssen und Arbeitskreisen des Deutschen Kulturrates die fachliche Bewertung und Vorbereitung von Positionspapieren geleistet werden kann, die der Sprecherrat diskutiert, bewertet und verabschiedet.

 

Dies ist der letzte kulturpolitische Wochenreport in diesem Jahr. Ein nicht nur kulturpolitisch verrücktes Jahr 2021 geht zu Ende.

Für die Festtage und den Jahreswechsel wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute und vor allem bleiben Sie gesund!

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 

PS. Das Infektionsschutzgesetz wurde in der letzten Minute von den Abgeordneten des Deutschen Bundestages geändert. Die Kunstfreiheit muss, wie von uns gefordert, bei Maßnahmen zum Schutz vor der Pandemie beachtet werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

 


 

Meine Weihnachtsferien-Spiel-Empfehlung

 

Das Spiel Exo One vom Indie Entwickler Exbleative und dem Publisher Future Friends Games ist eine phantasitsche interplanetarische Reise in einem fiktiven Universum. Gerade auch für Computerspiele-Neulinge geeignet. Macht einfach Spaß und entspannt zumindestens mich ungemein. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Wer noch ein Weihnachtsgeschenk zum Thema sucht, sollte ein Blick in unser Handbuch Gameskultur werfen.

 


 

Stellungnahmen des Deutschen Kulturrates 2021

 

 


 

Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates 2021

 

Schwerpunkt der Ausgabe 12/2021:
Das Ende eine Ära
Was bleibt nach 16 Jahren CDU-Kulturpolitik? Und was kommt jetzt?
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 11/2021:
Radio Ga Ga
100 Jahre auf Sendung
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 10/2021:
Nachhaltigkeit & Kultur
In der Verantwortung: Was bedeutet die Klimakrise für die Kultur?
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 9/2021:
Kultur braucht Inklusion
Inklusion braucht Kultur
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 7-8/2021:
Beam Me Up
Science-Fiction zwischen Utopie und Dystopie
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 6/2021:
Bss, bss
Die kulturelle Welt der Insekten
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 5/2021:
Arbeiterkultur
Zwischen Tradition und Moderne. Wie arbeiten wir?
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 4/2021:
L’Chaim – Auf das Leben!  
Jüdischer Alltag
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 3/2021:
Corona-Blues – und dann? 
Ein Jahr: Corona versus Kultur
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 2/2021:
Stadtkultur
Polis bis Megacity – Wo kommen wir her, wo wollen wir hin?
Zur Ausgabe

 

Schwerpunkt der Ausgabe 12/2020-1/2021:
Von Richter bis Turrell
Wie funktioniert der Kunstmarkt? – Künstler, Galeristen, Sammler & Kritiker
Zur Ausgabe

 


 

Die neuen kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher im Deutschen Bundestag in der 20. Wahlperiode

 

SPD: Helge Lindh

 

CDU/CSU: Dr. Christiane Schenderlein

 

Bündnis 90 / Die Grünen: Erhard Grundl

 

FDP: Anikó Merten

 

AfD: Dr. Marc Jongen

 

Die Linke: Jan Korte

 


 

Die neuen Mitglieder des Bundestagsausschuss für Kultur und Medien in der 20. Wahlperiode

 

Die SPD-Abgeordnete Katrin Budde leitet auch in der 20. Legislaturperiode den Ausschuss für Kultur und Medien. Der Ausschuss konstituierte sich am Mittwoch, 15. Dezember 2021, unter Leitung von Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas (CDU/CSU) und wählte Budde mit den Stimmen aller 19 ordentlichen Mitglieder zur Vorsitzenden.

 

Die Ausschussmitglieder

 

SPD: Katrin Budde, Felix Döring, Simona Koß, Helge Lindh, Marianne Schieder und Daniel Schneider

 

CDU/CSU: Michael Frieser, Maximilian Mörseburg, Dr. Christiane Schenderlein, Marco Wanderwitz und Annette Widmann-Mauz

 

Bündnis 90/Die Grünen: Luise Amtsberg, Erhard Grundl und Awet Tesfaiesus

 

FDP: Thomas Hacker und Anikó Merten

 

AfD: Dr. Marc Jongen und Martin Erwin Renner

 

Die Linke: Jan Korte

 


 

Neuigkeiten beim Sonderfonds für Kulturveranstaltungen

 

Damit trotz der widrigen Umstände Kulturveranstaltungen durchgeführt werden können, hat der Bund einen Sonderfonds Kulturveranstaltungen in einer Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Der Deutsche Kulturrat vertritt den Kulturbereich im Lenkungsausschuss des Fonds.

 

Der Sonderfonds besteht aus zwei Modulen:

 

Eine Wirtschaftlichkeitshilfe gewährleistet, dass Veranstaltungen auch dann durchgeführt werden können, wenn aus Gründen des Infektionsschutzes weniger Besucherinnen und Besucher zugelassen sind und somit weniger Tickets verkauft werden können. Deshalb gibt es einen Zuschuss auf die Einnahmen aus Ticketverkäufen, um die Finanzierungslücke solcher Veranstaltungen zu schließen.

 

Eine Ausfallabsicherung soll Veranstaltern zudem Planungssicherheit für größere Kulturveranstaltungen geben. Deshalb übernimmt der Sonderfonds für förderfähige Veranstaltungen im Falle coronabedingter Absagen, Teilabsagen oder Verschiebungen den größten Teil der Ausfallkosten.

 

Befristet wurden folgende neue Regelungen für den Sonderfonds beschlossen:

 

Anerkennung freiwilliger Absagen als „pandemiebedingt“ für Kulturveranstaltungen im befristeten Zeitraum vom 18.11.2021 bis 28.02.2022 in beiden Ausfallabsicherungen für private Veranstalter (integrierte Ausfallabsicherung im Modul Wirtschaftlichkeitshilfe für Veranstaltungen mit maximal 2.000 Teilnehmenden und Modul Ausfallabsicherung für Veranstaltungen mit mehr als 2.000 Teilnehmenden).

 

Die Absage der Veranstaltung innerhalb dieses Zeitraums wird unter den folgenden Voraussetzungen (unabhängig von der Verordnungslage in den jeweiligen Bundesländern) als pandemiebedingt akzeptiert:

 

  • Die Absage muss spätestens bis zum 23.12.2021 erfolgen und bis zu diesem Datum über die Registrierungsplattform gemeldet werden.
  • Die Regelung gilt grundsätzlich nur für bereits registrierte Veranstaltungen.
  • Eine Registrierung ist für Veranstaltungen dann noch bis zum 23.12.2021 möglich, wenn der Ticketverkauf für die in Rede stehende Veranstaltung nachweislich bis spätestens am 06.12.2021 begonnen hatte.
  • Es sind nur solche Kosten erstattungsfähig, die bis zum 23.12.2021 nachweislich entstanden sind bzw. begründet wurden.

 

Kultur.Berlin.de hat dankenswerterweise umfassend Grafiken zur „freiwilligen Absage“ beim Sonderfonds erstellt. Sie enthält nun noch eine Prozess-Darstellung, die zeigt, was, wann zu tun ist.

Hier können die Übersichtsgrafiken geladen werden.

 

Hier erhalten Sie weitere aktuelle Informationen zur Beantragung der Sonderfondsmittel:

 

1. Allgemeine Fragen
2. Registrierung und Antragstellung (relevant für beide Module)
3. Wirtschaftlichkeitshilfe für Veranstaltungen bis zu 2.000 Teilnehmenden
4. Ausfallabsicherung für Veranstaltungen mit mehr als 2.000 möglichen Teilnehmenden
5. Welche Kosten sind im Rahmen des Sonderfonds für Kulturveranstaltungen förderfähig?

 

Nähere Informationen finden Sie auf der Seite des Sonderfonds Kulturveranstaltungen (sonderfonds-kulturveranstaltungen.de/faq).

 

Noch weitere Fragen?
Service-Hotline 0800 6648430
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Text der Woche: Johann Hinrich Claussen „Friede auf Erden?“

 

Das Weihnachtsfest im vergangenen Jahr fand ich ziemlich schrecklich. Eine bedrohliche Pandemielage, noch kein Impfstoff, dafür unklare Signale von der Regierung, Aufregungen in den meisten Medien und Empörung auf allerlei Kanälen – das führte dazu, dass das Fest der Liebe in vielen Familien und Freundeskreisen zu erbitterten Streitereien führte. Zusammenkommen oder nicht, gemeinsam essen oder nur spazieren gehen, feiern oder fasten, vorher testen oder lieber nicht – es war ein Graus.

 

Johann Hinrich Claussen ist Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland.

 

Lesen Sie den Text hier!

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