- Kulturgutschutzgesetz und Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Letzte Chance zum Abschluss nutzen
- Zukunft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- Stellungnahme des Deutschen Kulturrats zu urheberrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz
- Diskussion: „Das verborgene Kapital – Vertrauen in Museen in Deutschland”
- Pressegespräch: „Zivilgesellschaftliches Kulturengagement – Ein Lagebericht“
- Chemnitz 2025: Kulturhauptstadt Europas
- Save The Date: Begegnungskonzert „Ohren auf für Hanau“ am 11. Februar 2025
- Kunstfreiheit – Zehn Jahre Debatten in Politik & Kultur
- Vorschau: Schwerpunktthema in Politik & Kultur 2/25 „Kulturgut Spielzeug“
- Text der Woche: „Zugang zu Wissen im digitalen Zeitalter. Chancen und Herausforderungen“ von Yvonne de Andrés
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der letzten Januarwoche vom 28. Januar bis zum 1. Februar tritt vor der Neuwahl am 23. Februar der aktuell gewählte Deutsche Bundestag noch einmal zusammen. Die letzte Gelegenheit im Kulturbereich noch einiges abzuschließen.
Als erstes ist hier die Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes zu nennen. In dieser noch von der alten Ampelregierung erarbeiteter Novelle, die sowohl bei der oppositionellen CDU/CSU-Fraktion und auch beim Deutschen Kulturrat (Stellungnahme) auf Zustimmung stößt, werden zum einen neue Vorgaben der EU umgesetzt und zum anderen wird das seit 2016 geltende Kulturgutschutzgesetz an einigen Stellen nachgeschärft. Dem Novellierungsvorschlag war eine gründliche Evaluierung des Kulturgutschutzgesetzes und eine Befassung der Länder vorausgegangen. In der Anhörung des Kulturausschusses des Deutschen Bundestags am 4. November 2024 fand die Novelle im Großen und Ganzen Zustimmung und einer Verabschiedung durch die Regierungsmehrheit schien nichts im Wege zu stehen. Aufgrund des Ampel-Aus wurde die für November geplante 2. und 3. Lesung nicht mehr auf die Tagesordnung gesetzt. Ich appelliere an die Abgeordneten der FDP- und der CDU/CSU-Fraktion: Geben Sie sich einen Ruck und signalisieren Sie Ihre Zustimmung zu dieser Novelle. Sie ist nicht haushaltsrelevant und es wäre ein wichtiges Signal, dass die demokratischen Parteien in kulturpolitischen Fragen nach gemeinsamen Lösungen suchen.
Weiter steht die Beschlussfassung für das neue Stiftungsgesetz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz an. Die Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wurde nicht zuletzt durch ein Gutachten des Wissenschaftsrats, das die damalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters beauftragt hatte, beschleunigt. Seither fand ein interner Reformprozess statt, der durch den Stiftungsrat, dem Bund und Länder angehören, und den Deutschen Bundestag, hier besonders durch den Kulturausschuss und den Haushaltsausschuss, eng begleitet wurde. Nach intensiven Abstimmungsprozessen hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth nun das neue Stiftungsgesetz vorgelegt, in dem sowohl die neuen Strukturen als auch die Finanzierungsstruktur geregelt werden. Es wäre wichtig, dass auch dieses Vorhaben noch auf den Weg gebracht werden könnte.
Kulturpolitik galt in der Vergangenheit oft als ein Politikfeld, in dem die Unterschiede zwischen den Parteien eher graduell sind. Dies wird oft – auch von mir – kritisiert. Jetzt kann dies aber eine besondere Stärke bedeuten. Ein breiter Grundkonsens der demokratischen Parteien über kulturpolitische Fragen könnte darin zum Ausdruck gebracht werden, dass die genannten Vorhaben auf den verbleibenden Metern dieser Wahlperiode auf den Weg gebracht werden.
Ihr
Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann
PS. Wir begleiten wie immer die Bundestagswahl auf unserer Homepage. Sobald die Parteien auf unsere Wahlprüfsteine geantwortet haben, stellen wir sie dort vor. Jetzt finden Sie auf der Seite schon unsere Forderungen und unsere Fragen an die Parteien.
2. Zukunft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) ist der größte Kulturverbund in Deutschland. Sie beherbergt unter einem großen Dach einen riesigen, wunderbaren kulturellen Schatz. Doch dieses gemeinsame Dach ist renovierungsbedürftig. Die Erneuerung der SPK ist keine Angelegenheit allein der Bundeskulturpolitik oder des Landes Berlin. Das Fitmachen der SPK für die Zukunft ist eine nationale Aufgabe. Der Deutsche Kulturrat begleitet die Auffrischung der SPK seit Langem.
In dem Dossier „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, wird ein Überblick über die Zukunftsaufgaben der SPK gegeben. Es wird versucht, die Fragen zu beantworten, wie weit der Erneuerungsprozess bereits gediehen ist und was noch zu tun ist. Was will der Bund, was wollen die Länder, was wollen die Einrichtungen? Wie viel Autonomie brauchen die Museen, wie viel Selbstständigkeit verträgt der Stiftungsverbund? Wie steht es mit der Digitalisierung? Und vieles mehr.
Dossier „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“
ISBN 978-3-947308-60-6
88 Seiten, 5,90 Euro
- Das Dossier kann hier kostenfrei als PDF-Datei heruntergeladen werden.
- Hier können Sie das Dossier kostenfrei im Online-Shop bestellen.
3. Stellungnahme des Deutschen Kulturrats zu urheberrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz
Der Deutsche Kulturrat hat sich in einer Stellungnahme zu urheberrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI) positioniert. Dabei macht er deutlich, dass bei der Nutzung von generativer KI die Interessen von Urhebern und Urheberinnen zwingend beachtet werden müssen.
- Hier finden Sie die Stellungnahme im vollen Wortlaut.
In der Zeitung des Deutschen Kulturrates Politik & Kultur haben sich bereits verschiedene Beiträge mit Künstlicher Intelligenz und ihren Auswirkungen auf den Kultursektor sowie bestehenden Risiken und Chancen für diesen Bereich beschäftigt.
- Eine Auswahl an Beiträgen zum Thema KI können Sie hier abrufen.
4. Diskussion: „Das verborgene Kapital – Vertrauen in Museen in -Deutschland”
Museen genießen in Deutschland höchstes Vertrauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Museumsforschung. Demnach besitzen besonders Museen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Vertrauen in kulturelle Institutionen insgesamt zu befördern.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört unter anderem, dass Museen im persönlichen und institutionellen Umfeld das höchste Vertrauen nach Familie und Freunden und vor Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Medien genießen. Sie erzielen die höchsten Vertrauenswerte unter allen öffentlichen Einrichtungen und heben sich damit deutlich ab von politischen Organisationen. Das Vertrauen in Museen speist sich aus der Perzeption von Neutralität.
Aber was heißt das für den Museums- und Kulturbetrieb in Zeiten der Polarisierung? Welchen Beitrag können diese Orte der Neutralität für die oft beschworene Stärkung der Demokratie tatsächlich leisten? Über diese Fragen haben Patricia Rahemipour, Direktorin des Instituts für Museumsforschung; Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar; Julian Nida-Rümelin, Kulturstaatsminister a.D.; Philosoph und Autor, Andreas Kilb, Feuilletonkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und ich am Donnerstag in der James-Simon-Galerie in Berlin diskutiert. Das Gespräch wurde von Gert Scobel, 3Sat moderiert.
- Die Studie „Das verborgene Kapital: Vertrauen in Museen in Deutschland” können Sie hier abrufen.
5. Pressegespräch: Zivilgesellschaftliches Kulturengagement – Ein Lagebericht“
Datum: Montag, den 20. Januar 2025
Uhrzeit: 11 Uhr
Ort: Maecenata Bibliothek, Rungestraße 17, 10179 Berlin
Die Frage, wie es um das zivilgesellschaftliche Engagement im Kulturbereich steht, welche Herausforderungen und wo dringender Handlungsbedarf besteht, hat das Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft in einer von der Kulturstiftung der Länder beauftragten Studie beleuchtet.
Am Montag, den 20. Januar 2025 stellen die Kulturstiftung der Länder, der Deutsche Kulturrat, der Dachverband der Kulturfördervereine und die Maecenata Stiftung die Studie im Rahmen eines Pressegesprächs vor.
Am Pressegespräch nehmen teil:
- Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder,
- Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats,
- Ulrike Petzold, Geschäftsführende Vorständin des DAKU Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland e.V.,
- Dr. Siri Hummel, Direktorin des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft.
- Ihre Anmeldung für die Teilnahme vor Ort oder online können Sie hier vornehmen
- Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Lisa Klisch, Kommunikationsleitung Maecenata Stiftung
ue.at1739214642anece1739214642am@ki1739214642l1739214642, T: +49 152 08630373
6. Chemnitz 2025: Kulturhauptstadt Europas
Am 18. Januar wird das europäische Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz eröffnet. Mit einem Wochenende voller Kultur zeigt sich Chemnitz als offene und bunte europäische Kulturhauptstadt 2025.
Ein Bühnenprogramm in der Innenstadt, ein Festakt im Opernhaus, eine Eröffnungsshow auf der Brückenstraße, dazu vielfältige Kulturprogramme der 38 Kommunen und Gemeinden umfassenden Kulturhauptstadtregion sowie viele weitere Programmpunkte sollen an diesem Eröffnungswochenende einen ersten Eindruck davon vermitteln, was über das ganze Jahr in Chemnitz und Umgebung geplant ist. Bürgerbeteiligung bei der Planung des Kulturhauptstadtjahres spielte für die Verantwortlichen eine wichtige Rolle.
- Lesen Sie mehr dazu hier.
7. Save The Date: Begegnungskonzert „Ohren auf für Hanau“ am 11. Februar 2025
Unter dem Titel „Ohren auf für Hanau!“ findet am 11. Februar 2025 ein Begegnungskonzert in der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin statt. Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland bieten in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth ihre musikalischen Kompositionen in Gedenken an das rassistisch motivierte Attentat in Hanau (am 19.2.2024) dar.
- Hier lesen Sie mehr über das Schulmusikprojekt „Ohren auf für Hanau!“ der Initiative kulturelle Integration des Deutschen Kulturrates in Kooperation mit dem Bundesverband Musikunterricht (BMU).
8. Kunstfreiheit – Zehn Jahre Debatten in Politik & Kultur
Wie es um die Kunstfreiheit bestellt ist, diese Frage wird in Beiträgen von 107 Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Dimensionen beleuchtet. Das Themenspektrum reicht vom Streitfall Kunstfreiheit, dem Spannungsfeld von Kunstfreiheit und Recht, dem Bogen von Einschüchterung bis Zensur sowie Ausgrenzung und Boykott. In den Blick genommen werden Fragen des Jugendschutzes und der Selbstkontrolle, der Sonderfall Religion sowie Bedrohungen von rechts und von links. Es geht um Hass im Netz sowie um Grenzüberschreitungen in der Popkultur – etwa beim Gangsta Rap. Reflektiert wird das Thema kulturelle Aneignung und wie Postkolonialismus und Antisemitismus zusammenhängen.
Der Band versammelt Beiträge aus zehn Jahren und vermittelt dadurch einen Eindruck von den unterschiedlichen Debatten und Akzentsetzungen zur grundgesetzlich verbrieften Kunstfreiheit.
Kunstfreiheit – Zehn Jahre Debatten in Politik & Kultur
320 Seiten,
ISBN-13 978-3-947308-64-4,
Preis 20,80 Euro
- Werfen Sie hier einen Blick ins Buch.
- Hier können Sie das Buch versandkostenfrei im Online-Shop bestellen.
9. Vorschau: Schwerpunktthema in Politik & Kultur 2/25 „Kulturgut Spielzeug“
Das Schwerpunktthema der Ausgabe 2/25 von Politik & Kultur lautet „Kulturgut Spielzeug“. Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg wird die Ausgabe am 30. Januar 2025, 11 Uhr, in einer gemeinsamen Veranstaltung des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI) und des Deutschen Kulturrates präsentiert.
Mit dabei:
- Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des DVSI
- Christian Ulrich, Vorstandssprecher der Spielwarenmesse eG
- Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur
- sowie weitere Autoren der Ausgabe 2/25 von Politik & Kultur
10. Text der Woche: „Zugang zu Wissen im digitalen Zeitalter. Chancen und Herausforderungen“ von Yvonne de Andrés
Die Digitalisierung hat den Zugang zu Wissen radikal vereinfacht. „Der Zugang zu Wissen ist durch die neuen Technologien definitiv einfacher geworden. Aber es kostet mehr Energie, die Spreu vom Weizen zu trennen und die richtigen Informationen herauszufiltern. Man muss sich bewusst werden, dass man nicht nur Konsument von Informationen ist, sondern auch selbst denken muss“, so Sonja Bröderdörp.
E-Books, digitale Bibliotheken und Plattformen wie Amazon Kindle oder Google Books bieten weltweit Millionen von Titeln an. Das stellt Verlage vor eine zentrale Frage: Wie bleiben sie relevant, wenn Wissen auch außerhalb des klassischen Buchmarktes zugänglich ist?
- Hier lesen Sie den ganzen Beitrag.
Yvonne de Andrés ist Kulturmanagerin und Co-Gründerin von „Power To Transform!“