Berlin, den 23.10.2018. Genau am 27. Oktober jährt sich zum zwanzigsten Mal die Einrichtung der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien, kurz BKM genannt. Hans Jessen, freier Journalist und langjähriger ARD-Hauptstadtkorrespondent, befragte in dem neuen von Olaf Zimmermann herausgegebenen Buch „Wachgeküsst: 20 Jahre neue Kulturpolitik des Bundes 1998 – 2008“ die fünf Kulturstaatsministerinnen und -minister dieser zwanzig Jahre zu ihrer Arbeit. Herausgekommen ist ein persönlicher, manchmal launischer Abriss einer spannenden Zeit.
- Julian Nida Rümelin (Kulturstaatsminister 2000 – 2002): „Es begann sehr konfliktreich, aber innerhalb kurzer Zeit erkannten offenbar auch die Länder, dass ich es ernst meinte, dass mein Ziel ein kooperativer Kulturföderalismus war, kein konfrontativer. Das hat sich in den Nachfolgebesetzungen auch bis heute gehalten.“
- Monika Grütters, die amtierende Kulturstaatsministerin (seit 2013), lässt die zwanzig Jahre Revue passieren und sagt: „Es ist ja kein Zufall, dass wir seit der Gründung vor 20 Jahren haushaltsmäßig um fast das Doppelte angewachsen sind. Aus knapp 150 Mitarbeitern wurden über 300. Wir verwalten 74 große Institutionen, dazu noch Hunderte dauerhaft geförderte Projekte. … Ohne eine für die Kultur auf Bundesebene Verantwortliche ginge das alles heutzutage nicht mehr.“
- Michael Naumann, erster Kulturstaatsminister (1998 – 2000), sagt: „Wenn ich heute höre, wie toll meine Nachfolger doch die Etats erhöht haben, kann ich nur sagen: Ja, sie haben etwas vorgefunden, nur lagen diese 1,2 Milliarden nicht in meinem Budget, sondern die lagen im Etat des Bauministers oder der diversen Bauminister der Bundesregierung. Aber dieses Geld, das sage ich ganz stolz, habe ich locker gemacht.“
- Christina Weiss (Kulturstaatsministerin 2002 – 2005): „Es herrscht bis heute eine interessante Konkurrenz zwischen dem Außenministerium und dem BKM um die auswärtige Kulturpolitik. Diese Konkurrenz ist einfach nicht gut.“
- Bernd Neumann (Kulturstaatsminister 2005 – 2013): „In der Tat, meine Vorgänger wurden alle vom Bundeskanzler angerufen und gebeten, das Amt zu übernehmen. Bei mir verlief es anders. …, ich habe selbst angerufen.“
Zum Schluss noch ein kleines Bonmot: Michael Naumann antwortet auf die Frage, warum er nach nur zwei Jahren seinen Dienst als Kulturstaatsminister quittierte: „Politische Spitzenämter belasten das Privatleben. Ich habe manchmal bei Kabinettssitzungen gedacht: Wenn die alle ihre geschiedenen Ehepartner mitbringen würden, müssten wir in den Plenarsaal umziehen. Auch das hat eine Rolle gespielt.“
- Lesen Sie die Interviews mit den fünf Kulturstaatsministerinnen und -ministern in dem neuen Buch „Wachgeküsst: 20 Jahre neue Kulturpolitik des Bundes 1998 – 2008“. Außerdem finden Sie noch Beiträge von 67 weiteren Autorinnen und Autoren.
- Das Inhalts- und Autorenverzeichnis des Buches kann hier als pdf-Datei geladen werden.
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