Rote Liste: Kurt Tucholsky Museum in Rheinsberg in Gefahr

Rote Liste macht wieder auf bedrohte Kultureinrichtungen aufmerksam

Berlin, den 02.11.2023. Mit der Roten Liste bedrohter Kultureinrichtungen, einer Analogie zu den bekannten „Roten Listen“ bedrohter Tier- und Pflanzenfamilien, wurde vom Deutschen Kulturrat in unregelmäßigen Abständen in den letzten Jahren auf gefährdete Kulturinstitutionen, -vereine und -programme hingewiesen. Ziel der Roten Liste ist es stets, auf den Wert einzelner – kleinerer und größerer – Kultureinrichtungen und Initiativen hinzuweisen.

 

Heute: Kurt Tucholsky Literaturmuseum in Rheinsberg

 

Am 23. Oktober 2023 beschloss die Stadtverordnetenversammlung Rheinsberg, dass die Stelle des Museumsleiters des Kurt Tucholsky Literaturmuseums als Sparmaßnahme der Stadt ab März 2024 nicht wieder besetzt werden soll. Touristinformation und Kurt Tucholsky Literaturmuseum könne man unter einer Marketingleitung zusammenlegen. Wissenschaftliche Expertise über Tucholsky ließe sich einkaufen, wenn wieder Geld da sei, hieß es aus der Stadtverordnetenversammlung.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der Kultur bläst der Wind wieder deutlich rauer ins Gesicht. Selbst große Kultureinrichtungen wie Goethe-Institute stehen vor der Schließung. Doch über diese geplanten Kultureinsparungen wird immerhin im Feuilleton und darüber hinaus bundesweit berichtet. Kleine Kultureinrichtungen sterben dagegen fast lautlos. Mit der Wiederauflage unserer Roten Liste wollen wir ab sofort wieder auf beide – kleine und große – bedrohte Kultureinrichtungen hinweisen. Mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum in Rheinsberg machen wir den Anfang und rufen die Stadt Rheinsberg, aber auch das Land Brandenburg auf, die weitere wissenschaftliche Leitung des Museums sicherzustellen.“

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