Respektvoll Arbeiten in Kunst, Kultur und Medien

Dialogprozess des Deutschen Kulturrates und der Kulturstaatsministerin ist gestartet

Berlin, den 03.05.2023. Gestern haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates im Beisein von Ferda Ataman, Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, und der Vorstandsvorsitzenden der Themis, der unabhängigen Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in der Kultur- und Medienbranche, Eva Hubert, im Bundeskanzleramt den Aktionsplan „Respektvoll Arbeiten in Kunst, Kultur und Medien“ vorgestellt.

 

Der Aktionsplan ist vor der Causa Til Schweiger erarbeitet worden, hat aber durch die jüngsten Veröffentlichungen noch einmal an Aktualität gewonnen.

„Wir müssen deswegen im Kultur- und Medienbereich mit besonders wachen Augen auf die Strukturen schauen und auf eine Kultur hinarbeiten, in der sich alle ohne Angst vor sexualisierter Gewalt und Belästigung künstlerisch entfalten und ihre Arbeit machen können“, so Claudia Roth.

 

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, sagte: „Wir werden mit einem breiten Bündnis aus Verbänden und Organisationen einen Verhaltenskodex für die Kultur- und Medienbranche erarbeiten. Dafür werden wir einen Verständigungsprozess innerhalb der Branchen anstoßen und moderieren. Dabei sollen Handlungsanleitungen für ein respektvolles Arbeiten in Kunst, Kultur und Medien entwickelt werden.“

 

„Je konkreter so ein Kodex formuliert ist und je klarer die Konsequenzen bei Verstößen sind, desto besser“, sagte Ferda Ataman dazu.

 

An diesem Dialogprozess sollen Verbände aus dem Kultur- und Mediensektor, angefangen von den Verbänden der Künstlerinnen und Künstler, der Beschäftigten der Kultureinrichtungen, der Kultur- und Kreativwirtschaftsunternehmen, der Kultureinrichtungen, der kulturellen Bildung und Ausbildung für Kulturberufe bis zu den Kulturvereinen, teilnehmen. Alle künstlerischen Bereiche werden erfasst von der Musik, der darstellenden Kunst und des Tanzes, der Literatur, der bildenden Kunst, der Baukultur und Denkmalkultur, des Designs, des Films und der audiovisuellen Medien sowie der Soziokultur und kulturellen Bildung.

 

Es soll insbesondere erörtert werden, welche Spezifika des Kultur- und Mediensektors ggf. einen möglichen Machtmissbrauch begünstigen und wie dem gezielt entgegengewirkt werden kann.

 

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, wird den Prozess moderieren, regelmäßig darüber informieren, die Ergebnisse bündeln und zusammenführen sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

 

Der Auftakt ist Anfang Juni geplant. Die Ergebnisse werden vor dem Sommer 2024 vorgelegt werden.

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