Reformationsjubiläum 2017: Noch ist der Funke nicht übergesprungen

Deutscher Kulturrat empfahl Kulturausschuss des Bundestages die Unterstützung einer "Schlussspurtkonferenz" von Kirche, Staat und Zivilgesellschaft

Berlin, den 02.07.2015. Gestern Nachmittag führte der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages ein Fachgespräch zum Reformationsjubiläum 2017 durch. In weniger als 18 Monaten werden die Feierlichkeiten zur 500jährigen Wiederkehr des Thesenanschlags durch Martin Luther an der Schlosskirche in Wittenberg beginnen.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, bilanzierte in dem Fachgespräch die Vorbereitungen für das Reformationsjubiläum 2017 aus der Sicht eines zivilgesellschaftlichen Verbandes. Er begrüßte ausdrücklich die umfänglichen Instandsetzungsarbeiten an den Luthergedenkstätten besonders in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Auch das Engagement der Evangelischen Kirchen (EKD) bei der Vorbereitung des Jubiläums bezeichnete er als vorbildlich.

 

Trotz der großen Anstrengungen von Staat und Evangelischer Kirche ist der Funke der Begeisterung für das Jubiläum aber noch nicht auf die Bevölkerung übergesprungen. Eine Ursache dafür könnte sein, dass die Zivilgesellschaft in den Prozess der Jubiläumsvorbereitungen noch nicht ausreichend eingebunden ist. Olaf Zimmermann empfahl deshalb den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages, eine gemeinsame „Schlussspurtkonferenz“ von Kirche, Staat und Zivilgesellschaft zu unterstützen. Ziel dieser gemeinsamen Konferenz sollte die Intensivierung der Kooperation zwischen den staatlichen Stellen von Bund und Ländern, der EKD und der Zivilgesellschaft sein. Dieses einmalige Jubiläum mit seiner weltweiten Ausstrahlung kann nur von allen gesellschaftlichen Bereichen gemeinsam erfolgreich getragen werden.

 

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