Neuerscheinung: „Land-Art(?) – Kultur in ländlichen Räumen“

Deutscher Kulturrat und LWL legen gemeinsames Dossier vor

Berlin, den 01.12.2022. Gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land sind in Deutschland noch längst nicht überall erreicht. Ziel muss es daher sein, in Ballungsräumen ebenso wie in ländlichen Gebieten „ausgeglichene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Verhältnisse“ anzustreben, so das Fazit eines 56-seitigen Dossiers, das der Deutsche Kulturrat gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vorlegt. Das Dossier „Land-Art(?) – Kultur in ländlichen Räumen“ richtet den Fokus auf die Frage: Wie kann das Kulturangebot auf dem Land weiter ausgebaut und gefördert werden?

 

23 Autorinnen und Autoren befassen sich in 22 Artikeln und Interviews unter anderem mit den Themen:

 

  • Bedeutung von Kulturlandschaften im Laufe der Zeit,
  • Darstellung des ländlichen Raumes in Bildender Kunst, Fernsehen und Literatur,
  • Regional- und Heimatmuseen als Zukunftsorte,
  • Lebensbedingungen und Entwicklungsansätze für ländliche Räume,
  • Arbeitsbedingungen für Kunstschaffende in der Fläche sowie
  • Trends und Perspektiven und mehr.

 

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: „Kultur auf dem Land bekommt oft den Stempel einer Kategorie B aufgedrückt. Beim LWL haben wir jedoch durch viele Projekte bewiesen, dass es anders sein kann. Heimatmuseen sind wichtig und identitätsstiftend, aber Kultur in ländlichen Räumen kann darüber hinaus noch viel mehr sein, kann sehr wohl ebenso hochkarätig sein wie in der Stadt – und das muss vielen noch bewusster werden.“

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann: „Die Menschen, die auf dem Land leben, haben ebenso ein Anrecht auf kulturelle Entfaltung und Wertschätzung ihrer Kultur wie die Menschen, die in einer Großstadt leben. Die Sehnsucht nach Kultur hängt nicht vom Wohnort ab, sie ist ein Teil unseres Menschseins.“

 


 

Das Dossier ist in Anlehnung an die Tagung „Zukunft(s)land – Impulse und Allianzen für eine starke Kultur in ländlichen Räumen“, die Mitte September 2022 gemeinsamen vom Deutschen Kulturrat und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe ausgerichtet wurde, entstanden.

 


 

Zu den Autorinnen und Autoren des Dossiers zählen:

 

Ellen Ahbe, Geschäftsführerin des Bundesverbands Soziokultur; Jörg Albrecht, Geschäftsführer der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung, Gründungsdirektor, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter von Burg Hülshoff – Center for Literature; Theresa Brüheim, Chefin vom Dienst von Politik & Kultur; Klaus Burmeister, Geschäftsführer des Foresightlab; Anna Butzin, Wissenschaftlerin am Forschungsschwerpunkt Innovation, Raum und Kultur des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen; Constanze Döhrer, Leiterin des Karl-Pollender-Stadtmuseums in Werne; Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates; Ute Koch, wissenschaftliche Referentin für das südliche Westfalen am LWL-Museumsamt für Westfalen-Lippe; Martina Kopf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe; Anne Melzig, wissenschaftliche Referentin für bürgerschaftliches Engagement in der Kultur beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Tobias Mettenberger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen; Susanne Nagel, Projektleiterin des „Soforthilfeprogramms Heimatmuseen 2022“; Michael M. Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen und Vorsitzender des Verbandes der Landesarchäologien in der Bundesrepublik Deutschland; Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe; Tilmann Schlömp, Programmleiter des Förderprogramms Landmusik beim Deutschen Musikrat; Dagmar Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrates; Uwe M. Schneede, Kunsthistoriker und Kurator; Kati Volgmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung; Harriet Völker, Programmreferentin bei TRAFO; Klaudia Wick, Leiterin AV-Erbe Fernsehen in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen; Mirko Winkelmann, Leiter des Soforthilfeprogramms „Vor Ort für Alle“ beim Deutschen Bibliotheksverband (dbv); Olaf Zimmermann, Herausgeber von Politik & Kultur und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates

 


 

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