Berlin, den 07.03.2022. Morgen ist der Internationale Frauentag. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, nimmt diesen Tag zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass auch im Kultur- und Medienbereich von Geschlechtergerechtigkeit noch nicht die Rede sein kann. Trotz Fortschritten in einigen Bereichen erzielen nach wie vor selbständige Künstlerinnen und Publizistinnen ein geringeres Einkommen als ihre Kollegen.
Gleichzeitig besteht eine Segregation des Arbeitsmarktes Kultur und Medien in typische Frauenberufe, etwa in der Vermittlung oder Öffentlichkeitsarbeit, und typische Männerberufe, etwa in allen technischen Berufen. Auch fehlen weiterhin in vielen Feldern weibliche Führungskräfte.
Mit seinen Studien, Arbeitsmarkt Kultur 2013, Frauen in Kultur und Medien 2016 sowie Frauen und Männer im Kulturmarkt 2020, legt der Deutsche Kulturrat immer wieder den Finger in die Wunde mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien.
Das vom Deutschen Kulturrat verantwortete Mentoringprogramm für Frauen, die Führungspositionen im Kultur- und Medienbereich anstreben, will künftige weibliche Führungskräfte ermutigen und Türen in den Kultur- und Mediensektor öffnen. Für den 27. und 28. Juni dieses Jahres plant der Deutsche Kulturrat eine Tagung, die sich speziell dem Thema Frauen in Führung in Kultur und Medien befassen soll.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Es geht um die Überwindung des Gender Pay Gap und des Gender Show Gap, es geht um mehr Frauen in Führungspositionen in Kultur und Medien und es geht darum, Frauen und Männern gleichberechtigt den Weg in den Arbeitsmarkt Kultur und Medien zu eröffnen. Hierfür setzt sich der Deutsche Kulturrat bereits seit Jahren intensiv ein. Der morgige Internationale Frauentag ist ein guter Anlass einmal mehr darin zu erinnern, dass es noch viel zu tun gibt, damit Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien wirklich erreicht ist.“
Zum Nachlesen:
- Eckhardt Priller, Malte Schrader, Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann: Diversität in Kultureinrichtungen 2018-2020. Berlin 2021
- Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann: Männer und Frauen im Kulturmarkt. Berlin 2020
- Gabriele Schulz, Carolin Ries, Olaf Zimmermann: Frauen in Kultur und Medien. Berlin 2016
- Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann, Rainer Hufnagel: Arbeitsmarkt Kultur. Berlin 2013
Bereits heute Abend, am Vorabend des Internationalen Frauentages, lädt das Niedersächsische Ministerium für Soziales und Gleichstellung zu einer digitalen Veranstaltung ein. Unter dem programmatischen Motto: Frauen in Kultur und Medien – SICHTbar! HÖRbar“ geht es darum, die Leistungen von Frauen in diesen Bereichen sichtbar zu machen.
Bei der Veranstaltung wird Moderatorin Carola Schede mit Staatssekretär Heiger Scholz, Schauspielerin Denise M’Baye, Olaf Zimmermann vom Dt. Kulturrat, Kathleen Rahn vom Museum Marta in Herford und Corinna Fischer aus dem Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur über die Situation von Frauen in Kultur und Medien diskutieren. Außerdem hält die Regisseurin Franziska Stünkel einen Impulsvortrag. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was fehlt, damit Frauen ihren angemessenen Platz in der Kultur- und Medienwelt erhalten?
- Einen Zugang zur Veranstaltung finden Sie unter youtu.be/EDm2waYOQHM.
- Die Übertragung beginnt heute, am 07.03.2022, um 18 Uhr.