Geschlechtergerechtigkeit im Kultur und Medienbereich kann erreicht werden

Morgen stellt Kulturstaatsministerin Monika Grütters ihre Maßnahmen in Berlin vor

Berlin, den 16.07.2017. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat in der im Juni 2016 vorgestellten Studie „Frauen in Kultur und Medien“ herausgearbeitet, dass auch im Kultur- und Medienbereich längst noch nicht von Geschlechtergerechtigkeit gesprochen werden kann.

 

Kulturstaatsministerin Monika Grütters MdB hat als Reaktion auf die Studie einen Runden Tisches eingerichtet. Morgen wird die Kulturstaatsministerin erste konkrete Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich vorstellen.

 

Das grundgesetzlich verbriefte Recht der Gleichberechtigung von Mann und Frau ist auch im Kultur- und Medienbereich noch nicht verwirklicht. Künstlerinnen verdienen deutlich weniger als Künstler. Führungsfunktionen sind vor allem von Männern besetzt. Frauen partizipieren weniger an der individuellen Künstlerinnen- und Künstlerförderung als Männer, obwohl mehr Studentinnen als Studenten künstlerische Disziplinen studieren. Geschlechtergerechtigkeit geht beide, Frauen und Männer, an.

 

In unseren Forderungen zur Bundestagswahl 2017 fordern wir u.a. die geschlechtergerechte Besetzung von Gremien und Jurys zur Vergabe von Preisen und Auszeichnungen. Hier muss der Bund mit gutem Beispiel vorangehen und zumindest das Bundesgremiengesetz konsequent anwenden. Bei Fördermaßnahmen des Bundes sowie in eigenen Bundeseinrichtungen muss Geschlechtergerechtigkeit konsequent umgesetzt werden. Wir sehen weiter die Notwendigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer zu verbessern. Wir plädieren dafür, insbesondere klein- und mittelständische kulturwirtschaftliche Unternehmen in der Personalentwicklung zu unterstützen, damit mehr Frauen Führungsverantwortung übernehmen können. Hierfür sollen geeignete Fördermaßnahmen entwickelt werden.

 

Natürlich stellt der Deutsche Kulturrat nicht nur Forderungen an andere. Der Deutsche Kulturrat selbst verpflichtet sich, seine Jurys und Auswahlgremien sowie Vorstände bzw. Präsidien in der Zukunft geschlechtergerecht zu besetzen.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die von uns im letzten Jahr veröffentlichte Studie „Frauen in Kultur und Medien“ hat eine intensive Debatte ausgelöst. Der Deutsche Kulturrat wird als Reaktion auf die Studie in der Zukunft seine Gremien geschlechtergerecht besetzen. Wir erwarten von der Politik ähnlich eindeutige Maßnahmen. Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich kann erreicht werden, wenn jetzt Staat, Verbände und Wirtschaft an einem Strang ziehen.“

 

 

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