Die Kunst der Benennung

Schwerpunkt in Politik und Kultur

Berlin, den 30.09.2024. In der aktuellen Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, geht es um die kulturelle Leistung des Menschen, Dingen, insbesondere Naturerscheinungen aller Art, einen Namen zu geben, sie zu klassifizieren und sie damit erkennbar zu machen.

 

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur, wirft einen kurzen Blick auf die historische Entwicklung von christlichen und jüdischen Namen. Zimmermann führt weiter aus, dass auch für die verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft Benennungen unentbehrlich sind. Ein Beispiel hierfür ist die Biologie. Um die Benennung in dieser wissenschaftlichen Disziplin und ihre Bedeutung für Artenerhalt und Biodiversität geht es unter anderem im aktuellen Schwerpunkt von Politik & Kultur.

 

In seinem Leitartikel schreibt Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde, Leibniz-Instituts für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, und Professor für Biodiversität & Wissenschaftsdialog an der Humboldt-Universität zu Berlin, über Naturkundemuseen: „Naturkundemuseen sind immer auch Orte, wo die Frage ‚Wie wollen wir leben?‘ verhandelt wird.“ Und weiter: „Naturkundemuseen lehren wissensbasiert, dass ständige Veränderung und Wandel natürlich und soziale Systeme nicht in Stein gemeißelt sind, dass ein Leben in Harmonie mit der Natur machbar ist und dass wir alle konkret dazu beitragen können.“

 

Michael Ohl, Wissenschaftler am Museum für Naturkunde Berlin und außerplanmäßiger Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin, erklärt, wie die Welt durch Namen erschlossen wird, beschreibt die vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné entwickelte und bis heute gültige Nomenklatura für biologische Namen und stellt dar, wie sich das Verhältnis zwischen einer Art und dem Menschen durch die eindeutige Benennung ändert.

 

Im Interview mit Olaf Zimmermann spricht Matthes & Seitz-Verleger Andreas Rötzer über seine Motivation, hochwertige Literatur im Bereich der Naturkunde zu publizieren.

 

Mit dem Konzept der Menschenrassen räumt Uwe Hoßfeld, Professor für Didaktik der Biologie und Leiter der AG Biologiedidaktik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, auf und verweist dabei auf die Jenaer Erklärung, eine wissenschaftliche Stellungnahme zum Thema.

 

Michael Schmitt, außerplanmäßiger Professor für Zoologie im Ruhestand an der Universität Greifswald, beschreibt einen Disput in der Taxonomie, in dem es um Kritik an bestimmten Namensgebungen geht – und um die Schwierigkeit, solche Namen im Nachhinein zu ändern.

 

Matthias Wemhoff, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, ergänzt das Thema um Fragen der Benennung in der Archäologie.

 

Weitere Autoren im Schwerpunkt:

 

  • Jan G. Michel, Privatdozent für Philosophie an der Universität Düsseldorf und Mitherausgeber der Zeitschrift Philosophia
  • Peter Giere, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Museum für Naturkunde, Leibniz Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin
  • Jörn Köhler, stellv. Vorsitzender von BIOPAT e. V.; als Zoologe am Hessischen Landesmuseum Darmstadt tätig
  • Claus Bätke, Vorsitzender von BIOPAT e. V. und ehemaliger Projektleiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
  • Rudolf Meier, Professor an der Humboldt Universität und Leiter des Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung am Museum für Naturkunde Berlin
  • Martin Sorg, Vorstandsmitglied des Entomologischen Vereins Krefeld e. V. und Kurator der Entomologischen Sammlungen in Krefeld
  • Christian Schmid-Egger, freiberuflicher ökologischer Gutachter und Wildbienenexperte; freier Wissenschaftler der Zoologischen Staatsammlung München
  • Vera Rduch, Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels – Museum Koenig Bonn; sie erfüllt die Zentrale Koordination von GBOL III: Dark Taxa
  • Ralph S. Peters, Insektenforscher und Kurator am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels – Museum Koenig Bonn und Projektleiter von GBOL III: Dark Taxa
  • Ulrike Sturm, Leiterin einer Arbeitsgruppe zu Mensch-Natur-Beziehungen im Anthropozän am Museum für Naturkunde Berlin
  • Klaus Hausmann, Professor im Ruhestand; ehemals Leiter der Arbeitsgruppe Protistologie im Institut für Zoologie der Freien Universität Berlin
  • Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  • Harald Ebner MdB (Bündnis 90/ Die Grünen), Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Deutschen Bundestag
  • Andreas Jung, MDB, stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU Deutschlands und Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Konstanz
  • Simone Pollähne, zweite Vorsitzende der Entomologischen Gesellschaft ORION Berlin e. V. und Kinderbuchautorin
  • Sabine Schulte ist Leiterin der Abteilung Inventarisation und Denkmalvermittlung im Landesdenkmalamt Berlin

 

Die Oktober-Ausgabe von Politik & Kultur, mit dem Schwerpunkt „Die Kunst der Benennung“ (Seite 15-26) kann hier als kostenfreies E-Paper (PDF-Datei) geladen werden.

 


 

 

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