Bundesregierung: Gameswirtschaft endlich ernst nehmen

Bundesregierung fremdelt mit der Gameswirtschaft, obwohl doch gerade hier große Wachstumspotenziale liegen

Berlin, 09.07.2024. Film, Musik, Literatur, Bildende Kunst und Games haben bislang jeweils eigenständige Referate in den Bundesministerien. Die vier zuerst genannten im Amt der Kulturstaatsministerin, die Computerspielewirtschaft im Bundeswirtschaftsministerium. Jetzt will das Bundeswirtschaftsministerium das Games-Referat auflösen und den Arbeitsbereich in das Referat der Kultur- und Kreativwirtschaft integrieren. Der Deutsche Kulturrat sieht diese Entwicklung sehr kritisch, da es den klaren Aussagen der Ampel-Koalition widerspricht, dass sie den Games-Standort Deutschland stärken wollen.

 

Sehr irritierend ist auch, dass von den 33 Millionen Euro Förderbudget für Games im Haushalt der Kulturstaatsministerin für 2024 bislang noch kein Euro in die Branche geflossen ist.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Bundesregierung fremdelt leider mit der Gameswirtschaft, obwohl doch gerade hier große Wachstumspotenziale liegen. Das Bundeswirtschaftsministerium will das eigenständige Gamesreferat auflösen und die Kulturstaatsministerin lässt die Games-Förderung nicht anlaufen. In der nächsten Legislaturperiode muss endlich Klarheit geschaffen werden, wo die Zuständigkeit für die Games-Förderung liegt, im Wirtschaftministerium oder bei der Kulturstaatsministerin. Doch jetzt geht es zuerst darum, die zugesagten Förderungen an die Branche endlich zu vergeben und die politische Bedeutung der Games nicht auch noch abzusenken.“

 


 

  • Informationen zur kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung der Computerspiele findet man im „Handbuch Gameskultur“. Das Buch kann hier kostenfrei als E-Book (pdf) geladen werden.
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