KW 45: Bürgerschaftliches Engagement: Unverzichtbar! Lockdown: Novemberhilfen, Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur Europas, …

... Politik & Kultur, Symposium: Von der Kunst zu leben, Text der Woche, Fotowettbewerb: Jüdischer Alltag in Deutschland

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

bürgerschaftliches Engagement ist für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar. Eine demokratische Gesellschaft lebt vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger, das sich keineswegs im Helfen und Unterstützen erschöpft. Zu dem das Helfen und Unterstützen aber grundlegend dazugehört.

 

Spätestens Ende der 1990er Jahre rückte erneut das Bürgerschaftliche Engagement in den Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Interesses. Das Jahr 2001 war als „Internationales Jahr der Freiwilligen“ ausgerufen und allerorts begannen die Vorarbeiten für dieses Jahr.

 

Der Deutsche Kulturrat hatte bereits 1997 die Studie „Ehrenamt in der Kultur“ vorgelegt, in der zum einen das Engagement in den Mitgliedsverbänden des Deutschen Kulturrates quantitativ ausgewertet wurde und zum anderen exemplarisch in Beiträgen die Spezifika des Engagements im Kulturbereich aufgezeigt wurden. Die Beiträge machten deutlich, dass zum bürgerschaftlichen Engagement selbstverständlich die Amateurmusik gehört, das Engagement aber weit darüber hinausgeht. Angesprochen wird ebenso die Bibliotheksarbeit, das Engagement in Berufsverbänden versus der Verwirklichung der eigenen freiberuflichen, künstlerischen Tätigkeit, die Tragfähigkeit bürgerschaftlichen Engagements in Kulturinstitutionen und anderes mehr. Ebenso zur Sprache kam die Vereinsentwicklung, ein Ost-West-Vergleich in Sachen Engagement, die Frage der statistischen Erfassung bürgerschaftlichen Engagements sowie ein Vergleich des Engagements in Deutschland mit dem in anderen EU-Mitgliedstaaten. Der Deutsche Kulturrat bildete mit dieser Studie die Avantgarde der Untersuchung bürgerschaftlichen Engagements im Kulturbereich; andere Verbände folgten.

 

Die Themen, die seinerzeit angeschnitten wurden, waren auch bestimmend in der im Dezember 1999 eingesetzten Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“, der ich als Sachverständiges Mitglied angehören durfte.

 

Drei Themen haben uns seinerzeit besonders bewegt:

  • Die Veränderung des bürgerschaftlichen Engagements weg vom Engagement in Vereinen und anderen Organisationen hin zum frei flottierenden, volatilen Engagement. Teilweise wurde das Ende der Vereine und Verbände an die Wand gemalt und das andere, projektbezogene Engagement, als „Allheilmittel“ präsentiert. Von Vereinen und Verbänden wurde eine Veränderung ihrer Strukturen eingefordert.
  • Zum anderen wurde engagiert diskutiert, ob sich tatsächlich in Deutschland weniger Menschen engagieren als in anderen europäischen Ländern und wenn ja, woran das liegen könnte.
  • Und schließlich drittens, wie das freiwillige Engagement bezeichnet werden soll, als Ehrenamt, als freiwilliges Engagement, als bürgerschaftliches Engagement, als ziviles Engagement usw. Das letztgenannte Thema wurde zu aller Zufriedenheit gelöst, in dem nur noch vom bürgerschaftlichen Engagement die Rede war, welches selbstverständlich die Spende von Zeit und die Spende von Geld sowie die unterschiedlichen Ausdrucksformen und Ausprägungen beinhaltete.

 

Die diversen nationalen Freiwilligenberichte sind der Frage nach der Zahl der Engagierten, den Engagementfeldern, dem zeitlichen Engagement, dem Engagement der Angehörigen der verschiedenen Altersgruppen und anderem mehr nachgegangen. Sie förderten zutage, dass Deutschland in Sachen bürgerschaftliches Engagement gut dasteht und den Vergleich zu anderen Staaten nicht zu scheuen braucht. Im Gegenteil, das bürgerschaftliche Engagement ist weit verbreitet und stark.

 

Unter dem Motto „Totgesagte leben länger“ kann das traditionelle Engagement in Vereinen beschrieben werden. Sie erweisen sich zum großen Teil als widerstands- und vor allem anpassungsfähig. Neue Engagementformen wurden entwickelt, zeitlich befristete Angebote sind in wesentlich stärkerem Umfang möglich und auch üblich, als es vor mehr als zwei Jahrzehnten verbreitet war. Insbesondere in Krisenzeiten zeigt sich, dass Vereine, aber auch Kirchengemeinden, Gewerkschaften und andere – sonst so oft als Dinosaurier gescholtene – Großorganisationen verlässliche Partner sind. Das wurde während der sogenannten Flüchtlingskrise im Jahr 2015 deutlich und es zeigt sich auch jetzt in der Corona-Pandemie. Die gemeinschaftsstiftende Funktion des bürgerschaftlichen Engagements kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.

 

Als neue Herausforderung wird aktuell das digitale Engagement ausgemacht. Der Dritte Engagementbericht der Bundesregierung, der im Juni dieses Jahres erschien, hat das digitale Engagement daher in den Fokus genommen. Ein besonderes Augenmerk wird auf das digitale Engagement junger Menschen gerichtet. Es ist verdienstvoll, dass im Dritten Engagementbericht diese aktuelle Fragestellung im Mittelpunkt steht, denn eine kritische Lektüre des Berichtes zeigt, dass das digitale Engagement sehr oft zwar eine sinnvolle Ergänzung des analogen Engagements ist und sich auch eigenständige Formen digitalen Engagements entwickeln, es aber hinter dem vertrauten analogen Engagement deutlich zurückbleibt.

 

Besonders eindrücklich ist in meinen Augen, dass beim digitalen Engagement die Spaltung der Engagierten noch deutlicher ist als beim analogen Engagement. So ist nach wie vor zu beobachten, dass Jugendliche, die das Abitur als höchsten Schulabschluss anstreben, sich häufiger engagieren als Jugendliche, die mit einem mittleren Schulabschluss die Schule verlassen. Ähnliches lässt sich bei den unterschiedlichen Angeboten der Freiwilligen Sozialen Jahre (FSJ) beobachten. Auch hier sind Abiturienten überdurchschnittlich vertreten. Beim digitalen Engagement ist der Unterschied noch stärker ausgeprägt. Hierdurch kann nicht nur eine Schieflage der Themen entstehen, noch gravierender ist meines Erachtens, dass die Expertise junger Menschen mit anderen Bildungsbiografien fehlt.

Schade ist ebenfalls, dass das demokratiefördernde und -bildende Element der innerverbandlichen Demokratie so gut wie keine Erwähnung findet.

 

Demokratie wird im Dritten Engagementbericht fast ausschließlich unter dem Blickwinkel von Wahlen in Kommunen, Ländern und dem Bund betrachtet und sich mit der Frage des Wahlalters befasst. Dass gerade in Vereinen, Kirchengemeinden und Religionsgemeinschaften, Hochschulen, Unternehmen und vielen anderen Orten auch Wahlen anstehen, in die sich Jugendliche einbringen können und sehr oft aktives und passives Wahlrecht haben, wird leider vernachlässigt. Damit wird eine „wichtige Schule der Demokratie“, ein Amt auf Zeit, außer Acht gelassen. Dieses Amt auf Zeit, ganz egal, ob als Klassen- oder Schulsprecherin, ob als Vereinsvorsitzender oder Jugendvertreterin im Betrieb, verlangt die Übernahme von Verantwortung und verdient daher Wertschätzung.

 

Im Übrigen stellte sich bei der ersten Vorstellungsrunde der Mitglieder der erwähnten Enquete-Kommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ heraus, dass ausnahmslos alle bereits als Jugendliche Verantwortung übernommen und bei vielen der Grundstein für die politische bzw. Engagementkarriere mit dem Klassensprecheramt gelegt wurde.

 

Bedauerlich ist ferner am Dritten Engagementbericht der Bundesregierung, dass das Aufsetzen bzw. Unterzeichnen einer offenen Petition durch Einzelpersonen mit den gebündelten Positionen von Vereinen oder Verbänden gleichgesetzt wird. Hieraus entsteht eine echte Schieflage. Vereine und Verbände generieren über demokratische Entscheidungsprozesse ihre Positionen. Dem Gehen teils mühsame Diskussions- und Abwägungsprozesse voraus, die in Kompromisse münden. Dieser Prozess als solcher ist bereits ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie, die eben vom Abwägen verschiedener Positionen und vom Kompromiss lebt. Demgegenüber kann eine Petition schnell aus einem Impuls heraus unterzeichnet werden.

 

Bürgerschaftliches Engagement kann helfen und unterstützen. Es kann ebenso der Stachel im Fleisch sein. Ich bin fest davon überzeugt, dass das bürgerschaftliche Engagement für die Demokratie konstitutiv ist.

 

Ihr

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann


 

Lockdown: Novemberhilfen

 

Deutschland liegen die Corona-Neuinfektionen heute bei einem neuen Höchstwert: Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge sind binnen 24 Stunden erstmals 21.506 neue Fälle registriert worden. Der bisherige Rekordwert lag bei 19.990 Fällen am Vortag.

 

So extrem schmerzlich die neuerlichen Einschränkungen für den Kulturbereich sind, so notwendig ist es Gegenmaßnahmen zur weiteren Virenausbreitung zu treffen. Doch diese weitgehenden Maßnahmen sind nur zu akzeptieren, wenn die dadurch entstehenden Einnahmeausfälle kompensiert werden. Das gilt für die öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen genauso wie für die vom Lockdown betroffenen Künstlerinnen und Künstler. Die Bundesregierung hat jetzt ein Programm „Novemberhilfen“ vorgelegt. Der Deutsche Kulturrat hat sich bei der Vorbereitung der Maßnahmen eng mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters abgesprochen.

 

Die Eckpunkte der „Novemberhilfen“ wurden gestern bekannt gegeben. Unternehmen, also privatwirtschaftliche und öffentliche Unternehmen, Vereine und Einrichtungen, die im November aufgrund der Beschlüsse von Bund und Ländern ihren Betrieb schließen müssen, sowie Solo-Selbständige können die Novemberhilfen beantragen. Die Regelung gilt auch für Unternehmen, Unternehmer und Solo-Selbständige, die regelmäßig 80 Prozent ihrer Umsätze mit von der Schließung betroffenen Unternehmen erzielen. Die Zuschüsse können pro Woche der Schließung bis zu 75 Prozent des Umsatzes des Novembers 2019 betragen. Andere staatliche Leistungen wie Überbrückungshilfen oder Kurzarbeitergeld werden angerechnet. Die Beantragung muss über einen Steuerberater erfolgen. Sie erfolgt über ein Portal beim Bundeswirtschaftsministerium.

 

Für Solo-Selbständige gelten folgende Sonderregelungen: Wenn die beantragte Fördersumme unter 5.000 Euro liegt, können die Mittel direkt beantragt werden. Die Beantragung durch einen Steuerberater ist nicht erforderlich. Statt des Umsatzes November 2019 kann als Vergleichsmaßstab auch der durchschnittliche Wochenumsatz im Jahr 2019 zugrunde gelegt werden. Eine Beantragung ist aktuell noch nicht möglich.

 

  • Nähere Informationen finden Sie hier.
  • F & Q’s finden Sie hier.

 

  • Hier finden Sie aktuelle Informationen zu den Maßnahmen des Bundes für Solo-Selbständige und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft.
  • Hier finden Sie aktuelle Informationen zu den Maßnahmen der einzelnen Bundesländer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
  • Die Rote Liste 2.0: Die Corona-Pandemie hat den Kulturbereich tief getroffen. Immer mehr Kultureinrichtungen, Kulturunternehmen und Kulturinitiativen kommen in existenzielle Not. Mit der Roten Liste wollen wir auf ihre Situation aufmerksam machen und an die Verantwortlichen in der Politik und an das Kulturpublikum appellieren, zu helfen.
  • Hören Sie hier eine aktuelle Einschätzung auf rbb-Kultur von gestern Abend.
  • Ob stiller oder lautstarker Protest: Die Künstler machen auf ihre Lage in der Corona-Pandemie aufmerksam. Der Deutsche Kulturrat ermuntert die Stars: Engagiert euch! Lesen Sie hier einen Artikel zum Thema aus der Stuttgarter Zeitung und hier den Offenen Brief von Olaf Zimmermann an Till Brönner.

 

Bürgerschaftliches Engagement: Neue Texte

 

Was ist bürgerschaftliches Engagement; wie hat es sich verändert? Was leisten Länder, Kommunen, Städte etc. für das bürgerschaftliche Engagement? Worin besteht die Bindungskraft traditioneller und moderner Engagementstrukturen? Welche Rolle spielt Zuwanderung im bürgerschaftlichen Engagement? Diesen Fragen und mehr widmet sich das Themendossier.

 

 


 

Save the date: 08. Dezember. Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur Europas – Digitale Konferenz des Deutschen Kulturrates im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft

 

Die Tagung nimmt die EU-Ratsschlussfolgerungen zu „Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur“, die am 1. Dezember verabschiedet werden sollen, zum Anlass, die Diskussion um dieses Thema in der internationalen Fachöffentlichkeit weiterzuführen. Dabei werden insbesondere Akteure einbezogen, die in europäischen kulturellen und zivilgesellschaftlichen Institutionen mit der Umsetzung von Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit befasst sind. Zugleich zielt die Tagung darauf ab, ein möglichst breites Spektrum an Initiativen und Projekten aus den EU-Mitgliedstaaten und aus verschiedenen künstlerischen Sparten abzubilden.

 

Auf den Podien sind u.a.:

  • Staatsministerin Monika Grütters MdB
  • Graca Fonseca, Kulturministerin Portugal
  • P Mariya Gabriel, EU Commissioner for IRCE&Y
  • Prof. Dr. Susanne Keuchel, Präsidentin des Deutschen Kulturrates
  • Renate Punka, Janis Roze Publishers Lettland
  • Anna Serner, Schwedisches Filminstitut
  • Prof. Helmut Anheier

 

Die digitale Tagung findet am 8. Dezember statt, gefördert wird sie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Weitere Informationen erhalten Sie gerne von Dr. Cornelie Kunkat (Tel.: 030 – 226 05 28 12, Email: ed.ta1713565957rrutl1713565957uk@ta1713565957knuk.1713565957c1713565957).


 

Politik & Kultur November 2020

 

Themen der Ausgabe:

  • Der freundliche Nachbar
    Bürgerschaftliches Engagement vor Ort – und überall
  • Kulturfinanzierung
    Die Erosion der kommunalen Kultur beginnt: Bund und Länder müssen sie jetzt gemeinsam aufhalten
  • Neustart Kultur
    Corona vs. Kultur: Wie unterstützen die Kulturförderfonds Kulturschaffende im Rahmen des BKM-Zukunftsprogramms?
  • Kulturgut & Naturerbe
    Politischer Weckruf jetzt: Gesetze zum Denkmal- und Kulturgutschutz bedrohen das paläontologische Naturerbe
  • Sudan
    Kunst als Förderin des Wandels im Sudan: Wie ist es aktuell um die Kulturszene des Landes im Umbruch bestellt?

 


 

Von der Kunst zu leben – Die wirtschaftliche und soziale Situation Bildender Künstlerinnen und Künstler

 

Symposion am 13. November 2020 von 14.00 bis 18:30 Uhr live aus der Akademie der Künste

 

Die druckfrische Expertise mit den Ergebnissen der diesjährigen BBK-Umfrage belegt einmal mehr: Für sehr viele Künstler*innen war die Lage schon vor Corona prekär – die Pandemie hat sie massiv verschärft. Grundübel ist die oftmals fehlende, fast immer zu geringe Vergütung künstlerischer Leistungen.

 

Auch wenn im Lockdown vielen bewusst wurde, was einer Gesellschaft ohne Zugang zu Kunst und Kultur fehlt, sind es gerade auch Künstlerinnen und Künstler, deren berufliche Existenz besonders von Kürzungen und Ausfällen bedroht ist.

 

Das BBK-Symposion „Von der Kunst zu leben“ geht den Fakten auf den Grund und sucht Lösungsansätze für die Zukunft:

 

  • Wie kann es besser gelingen, künstlerisches Einkommen zu generieren, künstlerische Leistungen angemessen zu vergüten?
  • Welche Instrumente können Künstler*innen wirksam sozial absichern und
    Altersarmut verhindern?
  • Was sind der Gesellschaft Kunst und Kultur wert?
  • Programm hier

 

Impulse von Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung), Eckhard Priller (Autor der Expertise „Von der Kunst zu leben“), Claudia Cornelsen (Autorin von „Was würdest du tun? Wie uns das bedingungslose Grundeinkommen verändert“)

 

Mit ihnen diskutieren Rainer Eisch (Künstler), Bianca Müllner (Künstlerin und Vorsitzende des BBK Hamburg), Dagmar Schmidt (Künstlerin und Vorsitzende des BBK-Bundesverbands), Martina Schuegraf (Medienwissenschaftlerin), Olaf Zimmermann (Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats)


 

Text der Woche: Johann Hinrich Claussen „Von Lastern und Kuratorenprosa – Der Überschwang des Dagegen-Seins“

 

Es ist auf Deutsch und Englisch an die Wand des Torbogens plakatiert, der ins KW Institute for Contemporary Art in der Auguststraße führt. Dort ist ja gerade ein Teil der Berliner Biennale zu sehen – mit dem Titel „Antichurch“.

 

Die Ausstellung selbst ist interessant, befremdlich aber ist die Hinführung, die das lateinamerikanische Kuratorenteam geschrieben hat und das nun mitten in Berlin an einer Häuserwand zu lesen ist:   „Können wir unseren kollektiven Körper von patriarchalischer Gewalt und der Gefahr, die sie darstellt, befreien? Nach wie vor feiern die Massen den weißen Vater, den Priester und den Staatsmann, der von seiner nationalistischen Kanzel herab predigt. In der gesichtslosen Menge der Anbetenden drängt sich Leib an Leib. Die sexualisierte Politik des Faschismus manifestiert sich im Zusammenspiel mit der ekstatischen, alle Häretiker*innen erfassenden Repression. …“

 

Johann Hinrich Claussen ist Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland.

 

Lesen Sie den Text hier!

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