4. KW: Narrative, Politik & Kultur, Weiterbildung, …

... Wir müssen reden!, VS-Kongress, Künstliche Intelligenz, Stellenausschreibungen, Wachgeküsst, Öffentliche Ausschreibung

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

„Wir befinden uns … mitten in einem Wettbewerb der Narrative, etwa mit den USA, Russland oder China“, hat die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik, Michelle Müntefering MdB, vor einigen Monaten in einem Interview gesagt.

 

Der Begriff des Narrativs ist zurzeit in vieler Munde. Welche Abwege solche „sinnstiftenden Erzählungen“ gehen können, hat uns der Fall Claas Relotius beim Spiegel gezeigt. Der Journalist hatte die Geschichten zu unseren Lieblingsnarrativen kurzerhand erfunden.

 

Ein Kollege von Relotius beim Spiegel, Volker Weidermann, hatte in seiner Festrede zum 20. Jubiläum des Amtes der Kulturstaatsministerin Ende Oktober 2018 auch ein Narrativ bemüht. Hier war es die beglückende Geschichte einiger älterer Herren, die auf einer Wiese in Hannover, aus einer Laune heraus, die Sonne schien, die neue Bundeskulturpolitik erfunden haben. Auch eine schöne Geschichte, aber war es wirklich so einfach?

 

Politiker sagen gerne nach verlorenen Wahlen, dass sie ihre Politik, die selbstverständlich gut war, nicht richtig haben vermitteln können. Spätestens in dieser Situation brauchen sie ein eingängiges Narrativ. Die Politik wird ordentlich verpackt, dann gefällt sie auch den widerspenstigsten Wählern.

 

Eine ganze Horde von Kommunikationsagenturen hat diese Leerstelle als Markt erkannt und berät heute Parteien, Ministerien, Wirtschaft und Verbände. Dumm ist nur, dass sich jetzt die Geschichten von fast allen immer gleich anhören. Und dumm ist auch, dass viele Verantwortliche wirklich glauben, sie hätten nur ein Vermittlungsproblem, obwohl sie ein viel schwerwiegenderes inhaltliches Problem haben.

 

Überhaupt beschleicht mich manchmal der Verdacht, dass der Wunsch nach neuen Narrativen eher als eine erzieherische Maßnahme für uneinsichtige Untertanen gedacht ist. Den Ostdeutschen fehlt vermeintlich eine sinnstiftende Erzählung vom wiedervereinigten Deutschland, also muss ein neues Narrativ her, dann beruhigen die sich auch wieder.

 

Natürlich, die Menschen brauchen verbindende Geschichten, um zusammenleben zu können. Doch diese Geschichten müssen sich entwickeln, sie können in einem demokratischen Land nicht einfach verordnet werden, auch nicht mit guten Absichten.

 

Und, ein Narrativ ist nicht einfach eine beliebige Geschichte, sondern, wie die Sozialwissenschaft so schön formuliert, eine etablierte Erzählung, die mit einer Legitimität versehen ist. Also keine Märchen, keine Fakes, aber auch keine platten Wohlfühlstorys und schon gar keine politische Propaganda.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 


 

Neue Politik & Kultur ist erschienen

 

Themen der Ausgabe:

 

  • Heimat – Identität
    Zwischen Orten, Traditionen und Politik: Was bedeutet Heimat für uns? Wie beeinflusst sie uns – gestern, heute und morgen?
  • Koloniales Erbe
    To-dos: Wie wird mit Kulturgut aus kolonialen Kontexten verfahren? Was ist für die Eröffnung des Humboldt Forums im Herbst 2019 noch zu tun?
  • Frauen im Jazz
    Zukunftsmusik: Die Union Deutscher Jazzmusiker bemüht sich um Gleichstellung im Jazz. Wie kann dies gelingen?
  • Wir sind Viele
    Macht der Verein „Die Vielen“ Sinn?: Pro und Kontra zum Zusammenschluss deutscher Kultureinrichtungen gegen Rechts
  • Rundfunkbeitrag
    17,50 Euro: Wie lang bleibt der Rundfunkbeitrag noch stabil? Wie kann die Finanzierung künftig aussehen?

 

 


 
Neuerscheinung: ARBEITS MARKT KULTUR № 4/4 Weiterbildung

 

Der Deutsche Kulturrat hat die Dokumentation „ARBEITS MARKT KULTUR № 4/4 Weiterbildung“ vorgestellt. Unsere Dokumentationsserie zur Aus- und Weiterbildung im „Arbeits Markt Kultur“ ist damit jetzt abgeschlossen. Alle Auasgaben können hier als pdf-Dateien geladen, oder im Shop des Deutschen Kulturrates bestellt werden.

 

 


 

Save the date: Wir müssen reden! Aber mit wem? Und wie? Das demokratische Gespräch in der Krise.

 

  • Zeit: 20.02.2019, 19:00 Uhr
  • Ort: KulturForum St. Matthäus, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin

 

Podium:

 

  • Sebastian Kleinschmidt, Autor
  • Julia Helmke, Deutschen Evangelischen Kirchentag
  • Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat
  • Ludwig Greven, Publizist

 

Moderation: Hans Dieter Heimendahl, Deutschlandfunk Kultur

 

Europa hört auf, grenzenlos zu sein, das Vertrauen in die Demokratie schwindet, die Autonomie der Künste wird angegriffen – allgemeingültige verstandene Grundprinzipien der offenen Gesellschaft drohen ihre Gültigkeit zu verlieren. Wie gehen wir mit diesen Veränderungen um? Können wir mit dem Diskurs den Diskurs retten? – Zweimal im Jahr stellen sich der Deutsche Kulturrat, das Kulturbüro der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Stiftung St. Matthäus in Kooperation mit dem Deutschlandfunk Kultur der Frage nach aktuellen gesellschaftlichen Umbrüchen und ihren kultur- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen – bundesweit zu empfangen über Deutschlandfunk Kultur.

 

Eine Kooperationveranstaltung von KulturForum St. Matthäus, Kulturbüro der EKD, Deutschen Kulturrat und Deutschlandfunk Kultur

 

Eintritt frei

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

 


 

Einladung: LITERATUR UNTER STROM: 50 Jahre VS – der Kongress 14. – 17. Februar 2019 in Aschaffenburg

 

Informationen und Veranstaltungshinweis für Fachpublikum der Kultur- und Literaturbranche 18. Januar 2019

 

Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) in ver.di wird 50 – und bleibt kein bisschen leise. Vom 14. bis 17. Februar 2019 findet der 22. Bundes- und Jubiläumskongress des VS in Aschaffenburg statt, zu dem die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Kulturrates und Mitglied des Bundesvorstand des VS, Regine Möbius, Interessierte und Fachpublikum der Kultur- und Literaturbranche herzlich einlädt.

 

Hier geht es zum Programm!

 


 

Vorankündigung: Buchmesse Leipzig Was ist Künstliche Intelligenz tatsächlich? Wer denkt da?

 

Ein Diskussionsveranstaltung auf der Leipziger Buchmesse mit Eva Leipprand, Nina George, Olaf Zimmermann und Sven Gábor Jánszky. Moderation Regine Möbius.

 

Wann: 21 März 2019, 16:00 Uhr
Wo: Leseinsel Religion: Halle 3, Stand A200

 

Eine Veranstaltung des Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS in ver.di) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturrat.

 


 

Deutscher Kulturrat sucht drei studentische Mitarbeiter/innen

 

Die zu besetzenden Stellen umfassen dabei folgende Aufgaben:

 

  • Selbständige Recherche, Aufbereitung und Erstellung von Bild- und Textmaterialien
  • Unterstützung im Bereich Online- und Social Media Kommunikation
  • Unterstützung der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen in ihrer Arbeit
  • Text-Lektorat für unsere Zeitung Politik & Kultur
  • Zuarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen
  • Mitarbeit im Sekretariat: Annahme und Weiterleitung von Telefonanrufen, Organisation der Ablage, Verwaltung von Bücherbestellung u.v.m.

 

Was wir erwarten:

 

  • ein grundlegendes Interesse an Kulturpolitik
  • ein Grundstudium in den Fächern Politik-, Kultur- oder Medienwissenschaften oder vergleichbaren Bereichen
  • eigenverantwortliches und sorgfältiges Arbeiten
  • Beherrschung der deutschen Sprache auf muttersprachlichem Niveau
  • sicherer Umgang mit gängigen Internet- und MS Office-Anwendungen; Erfahrungen mit Content Management Programmen wie WordPress sind erwünscht, aber keine Pflicht.

 

Hier geht es zur Stellenausschreibung!

 

Wir freuen uns über aussagekräftige Bewerbungen ausschließlich per Mail an: ed.ta1711625063rrutl1711625063uk@kc1711625063urb.k1711625063.

 

Die Stelle umfasst maximal 19,5 Stunden pro Woche und wird mit einem Stundenlohn von 10 € vergütet.

 

Die Bewerbungsfrist endet am 08.02.2019. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die stellv. Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates, Gabriele Schulz ed.ta1711625063rrutl1711625063uk@zl1711625063uhcs.1711625063g1711625063.

 


 

Wachgeküsst – die neue Kulturpolitik des Bundes

 

Das Buch „Wachgeküsst. 20 Jahre neue Kulturpolitik des Bundes 1998-2018“ bietet einen Überblick über die wichtigsten Themen der Bundeskulturpolitik der letzten zwanzig Jahre.

 

Urheberrecht, Kulturgutschutz, Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, Provinienzforschung, Filmförderung, Religion, Medien, Stiftungsreform, Künstlersozialversicherung, Kulturwirtschaft, Computerspiele, Erinnerungspolitik, Reformation, Digitalisierung, Kulturfinanzierung, Inklusion, Vielfalt und Diversität, das komplizierte Verhältnis zwischen Bund und Ländern in Kulturfragen, Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, …

 

Wer wissen will, was die neue Bundeskulturpolitik seit 1998 ausmacht und sich darüber informieren will, wie der Weg für eine sichtbare Bundeskulturpolitik bereitet wurde, für den ist das Buch unverzichtbar.

 

Olaf Zimmermann (Hg.) Wachgeküsst: 20 Jahre neue Kulturpolitik des Bundes 1998-2018
492 Seiten, Fadenheftung, ISBN 978-3-947308-10-1, 22,80 Euro

 

 


 

Nur noch sieben Tage: Öffentliche Ausschreibung

 

Relaunch der Webseite der Initiative kulturelle Integration www.kulturelle-integration.de/

 

Gestalterische und technische Weiterentwicklung

 

 

Der Relaunch der Webseite wird im nationalen Verfahren öffentlich ausgeschrieben. Für die Neugestaltung der Webseite wird ein Auftragnehmer gesucht, der alle folgenden Aufgaben übernimmt:

 

  • Design & gestalterische Weiterentwicklung
  • Technische Weiterentwicklung
  • Pflege & technische Updates

 

Alle Angebote müssen bis zum 31.01.2019 um 18 Uhr per E-Mail an ed.ta1711625063rrutl1711625063uk@mi1711625063eheur1711625063b.t1711625063 eingegangen sein. Nach Ablauf der Angebotsfrist werden ausgewählte Bewerber zu einem Gespräch eingeladen.

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