KW 10: Integration gelingt, Corona-Virus trifft den Kulturbereich hart, Gesprächskreis Kolonialismus, …

... Postkolonialismus und Dekolonialisierung, Das Medienerbe der DDR, Text der Woche, Veranstaltung: Mission - postkolonial, Vorankündigung: Frauen und Männer im Kulturmarkt

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

tausende Menschen stehen vor der EU-Grenze und verlangen hereingelassen zu werden. Können wir wirklich noch mehr Menschen Asyl in Europa gewähren? Ich finde ja, denn wir waren mit unseren Integrationsbemühungen in den letzten Jahren letztlich sehr erfolgreich.

 

„Wir schaffen das“, dieser Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel im September 2015 ist zu einer Chiffre für die Flüchtlingspolitik geworden und gehört sicherlich zu den meist zitierten und meist umstrittenen Sätzen der letzten Jahre. Vermutlich wurde in diesen Satz mehr hineininterpretiert, als eigentlich intendiert war.

 

Die vom Deutschen Kulturrat initiierte Initiative kulturelle Integration hat mit ihren 15 Thesen „Zusammenhalt in Vielfalt“ im Jahr 2017 eine gemeinsame Position vorgelegt, die von dem Grundverständnis getragen ist, dass Integration in der Vergangenheit in Deutschland gelungen ist und auch in Zukunft gelingen wird. Migration und Integration sind Bestandteil der europäischen und der deutschen Geschichte. Gerade Deutschland als Land in der Mitte Europas ist seit Jahrhunderten durch Migration geprägt, was sich nicht zuletzt in der deutschen Sprache mit ihren vielen Lehnwörtern aus anderen Sprachen zeigt.

 

In den 15 Thesen hat die Initiative kulturelle Integration Gelingensbedingungen für kulturelle Integration formuliert. Sie hat dabei bewusst auf den Begriff der Leitkultur verzichtet – nicht zuletzt, weil dieser Begriff zumeist ausgrenzend benutzt wird. Vielmehr wird in kurzen knappen Thesen, die mit Erläuterungen versehen sind, ein Diskussionsbeitrag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt in Vielfalt geleistet. Die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration vertreten dabei ein breites Spektrum an Institutionen und Organisationen, verschiedene politische Ebenen und Interessen. Sie stehen für ein vielfältiges Engagement und den Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft. Integration betrifft alle in Deutschland lebenden Menschen. Jede und jeder kann hierzu einen Beitrag leisten.

 

Bedeutung: Deutsch lernen

 

Eine der Thesen befasst sich mit der deutschen Sprache. In These 12 ist zu lesen: „Deutsche Sprache ist Schlüssel zur Teilhabe“ und weiter in der Erläuterung „Unsere gemeinsame deutsche Sprache ist der Schlüssel zur Teilhabe aller in Deutschland lebenden Menschen am gesellschaftlichen Leben. Sie ist das unverzichtbare Mittel zu gleichberechtigter Kommunikation und damit Grundvoraussetzung für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sprache ist aber nicht nur Kommunikationsmittel, sie ist zugleich Kulturgut, das in Dichtung und Literatur ihren Ausdruck findet und den Zugang zu Kultur und Gesellschaft ermöglicht“.

 

Da der Spracherwerb einer der Schlüssel für erfolgreiche Integration ist, wird in Integrationskursen ein besonderes Augenmerk hierauf gerichtet. Die im Februar 2020 vorgelegte Kurzanalyse des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (im Folgenden: BAMF-Kurzanalyse) belegt, dass Flüchtlinge ihre Deutschkenntnisse weiter verbessern und sogar 44 Prozent der Befragten angaben, sehr gute Deutschkenntnisse zu haben.

 

Befragt wurden im Rahmen einer Sondererhebung des Sozio-Ökonomischen Panels Flüchtlinge, die im Zeitraum von 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind. Es ist die dritte Befragungswelle dieser Gruppe. In der zweiten und dritten Welle wurden auch Flüchtlinge befragt, die erst im Jahr 2016 in Deutschland angekommen sind. In der BAMF-Kurzanalyse wird darauf verwiesen, dass viele im Jahr 2016 angekommenen Flüchtlinge, insbesondere aus Syrien, ungünstige Voraussetzungen für den Deutscherwerb haben, da ihre Herkunftssprache „eine vergleichsweise hohe linguistische Distanz zur deutschen Sprache“ aufweist. Oder anders gesagt: Arabisch gehört nicht zur indo-europäischen Sprachfamilie, weshalb der Spracherwerb schwieriger ist. Ebenfalls werden das Fehlen von Kenntnissen in der lateinischen Schrift und eine hohe Lernungewohnheit als Probleme angeführt. Umso erfreulicher ist es, dass so viele der Befragten inzwischen Deutschkenntnisse erworben haben. Nur noch fünf Prozent der Befragten gab an, keine Deutschkenntnisse zu haben. Der weitaus größte Teil verfügt also über Deutschkenntnisse, teilweise, wie erwähnt, sogar sehr gute. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil die Befragten zum Zeitpunkt der Ankunft in Deutschland über keine Deutschkenntnisse verfügten.

 

Die BAMF-Kurzanalyse belegt, dass sich die Investition in Integrations- und in Deutschkurse lohnt. Besonders positiv entwickeln sich die Deutschkenntnisse bei Personen, die im Herkunftsland ein hohes Bildungsniveau erreicht haben bzw. die Kontakte zu Deutschsprachigen haben. Insbesondere Personen, die in den Arbeitsmarkt integriert sind, weisen bessere Deutschkenntnisse auf. Zu bedauern ist, dass Frauen, die Kinder unter vier Jahre zu Hause betreuen, wenig Deutschkenntnisse haben. Auf diese Gruppe sollte daher ein besonderes Augenmerk gelegt werden, damit die Integration gelingt.

 

Bedeutung: Erwerbsarbeit

 

Die Integration in den Arbeitsmarkt war auch ein Thema in der Initiative kulturelle Integration. Sie formulierte in These 14 „Erwerbsarbeit ist wichtig für Teilhabe, Identifikation und sozialen Zusammenhalt“ und weiter „Erwerbsarbeit besitzt große Integrationskraft. Sie bringt die Gesellschaft und die einzelnen Menschen zusammen. Sie begründet Stolz und Identifikation mit dem aus eigener Kraft Geleisteten. Sie gibt dem Alltag Struktur, ermöglicht Kommunikation und fördert so ganz entscheidend den sozialen Zusammenhalt. Weil Erwerbsarbeit eine so große Bedeutung hat, ist der Zugang aller erwerbsfähigen Menschen zum Arbeitsmarkt besonders wichtig. Das gilt, ganz unabhängig davon, ob sie neu in Deutschland sind oder schon lange hier leben, ob sie Beeinträchtigungen haben oder nicht. Die Gesellschaft muss sich auch daran messen lassen, ob sie angemessene Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt bietet“.

 

Das „Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ hat ebenfalls im Februar dieses Jahres aktuelle Daten zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt vorgelegt. Im Netzwerk engagieren sich klein- und mittelständische Unternehmen. Mehr als jedes zweite Unternehmen, das dem genannten Netzwerk angehört, bildet Flüchtlinge aus. Die Zahl der Flüchtlinge, die eine Ausbildung im dualen System in Unternehmen des genannten Netzwerks absolvieren, ist von 35 Prozent im Jahr 2016 auf 56 Prozent im Jahr 2019 gestiegen, das ist ein beträchtlicher Zuwachs. Zurückgegangen ist die Zahl der Flüchtlinge, die ein Praktikum absolvieren. Sie lag im Jahr 2016 bei 51 Prozent und beträgt im Jahr 2019 40 Prozent. Diese Zahl ist ein Hinweis darauf, dass ein Praktikum teilweise in eine Ausbildung einmündet, die den Absolventinnen und Absolventen deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt bietet. Der Bedarf an Fach- und Hilfskräften in den Unternehmen ist ein wichtiger Treiber für die Beschäftigung von Flüchtlingen.

 

Der weitaus größte Teil der befragten Unternehmen unterstützt Flüchtlinge bei der Integration. Lediglich vier Prozent der Unternehmen gaben an, Flüchtlinge beim Ankommen im Betrieb nicht zu unterstützen. Demgegenüber unterstützen 96 Prozent Flüchtlinge. Dies ist ein Beleg für das Engagement von Unternehmen in der Integration. Am häufigsten werden Flüchtlinge bei Behördengängen unterstützt, gefolgt von zusätzlichen Sprachkursen sowie Nachhilfe für Auszubildende. Unternehmen wissen offenbar das Potenzial von Flüchtlingen für ihr eigenes Unternehmen zu schätzen und engagieren sich entsprechend. Werden die Unternehmen nach Herausforderungen gefragt, so rangieren Schwierigkeiten in der Berufsschule mit 38 Prozent sowie Unsicherheiten in der Personalplanung mit 37 Prozent oben. Sprachliche Hürden wurden von 26 Prozent als Herausforderung genannt.

 

Integration ist eine dauerhafte Aufgabe, die die gesamte Gesellschaft herausfordert. Die hier skizzierten empirischen Ergebnisse belegen erfreulicherweise, dass Integration gelingt und vor allem, dass wir es schaffen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 


 

Das Corona-Virus trifft den Kulturbereich hart

 

Kunst und Kultur leben davon, dass viele Menschen auf relativ engem Raum zusammen sind, um Kultur zu genießen. Die Absage der Leipziger Buchmesse und die Verschiebung der Frankfurter Musikmesse werden empfindliche wirtschaftliche Auswirkungen insbesondere auf klein- und mittelständische Unternehmen haben. Für sie sind die Messen wesentliche Orte, um sich und ihre Arbeit zu präsentieren und Geschäfte abzuschließen.

 

Auch andere Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft, wie privatwirtschaftliche Konzertveranstalter, werden Einbußen erleiden müssen, wenn Veranstaltungen abgesagt werden. Es ist daher zentral, dass das Bundeswirtschaftsministerium bei seinen Wirtschaftshilfen nicht nur das produzierende Gewerbe, sondern auch die klein- und mittelständisch geprägte Kultur- und Kreativwirtschaft im Blick hat.

 

Wir appellieren deshalb  an Kulturstaatsministerin Monika Grütters MdB, sich bei Wirtschaftsminister Peter Altmaier MdB in diesem Sinne für die Kultur- und Kreativwirtschaft stark zu machen.
Weitere Informationen:

 

 


 

Gesprächskreis Kolonialismus, Postkolonialismus und Dekolonialisierung

 

Am 03. März traf sich auf Anregung des Deutschen Kulturrates der Gesprächskreis Kolonialismus, Postkolonialismus und Dekolonialisierung zum ersten Mal. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben vereinbart, dass der Gesprächskreis sich nun regelmäßig zum Austausch über Fragen des Kolonialismus treffen wird.

 

Das Kolonialismus-Debatten-Buch des Deutschen Kulturrates hat sich seit dem Erscheinen vor drei Monaten zum Kulturrats-Bestseller entwickelt. Die erste Auflage ist fast vergriffen! Wir haben uns deshalb entschlossen, das Buch ab sofort zusätzlich auch als E-Book (pdf-Datei) kostenfrei anzubieten.

 

Kolonialismus-Debatte: Bestandsaufnahme und Konsequenzen
Hg. v. Olaf Zimmermann und Theo Geißler
ISBN 978-3-947308-18-7, 179 Seiten,
Gedruckt = 14,80 Euro
E-Book = kostenfrei

 

„Pflichtlektüre für alle, die sich mit dem Thema befassen“, schreibt der Informationsdienst Kunst (Nr. 690) über das Buch. Und weiter: „Kolonialismus-Debatte: Bestandsaufnahme und Konsequenzen enthält über 60 Beiträge der wichtigsten Experten und beleuchtet das Phänomen von allen Seiten, mal sachlicher, mal polemischer.“

 


 

Das Medienerbe der DDR – Fokus auf Film und Fernsehen in Ost und West in Politik & Kultur

 

Wie wurde die Staatssicherheit vor der Wende in westdeutschen Film- und Fernsehproduktionen dargestellt? Gibt es heute überhaupt noch Filme mit Spielort DDR, in denen die Stasi keine Rolle spielt? Welche Aufgabe hat die DEFA-Stiftung rund 30 Jahre nachdem die DEFA in ihrer ursprünglichen Form gemeinsam mit der DDR aufhörte zu existieren? Wie wird heute über das mediale Erbe der DDR geforscht? Wie konnte der schauspielerische Erfolg in DDR und BRD gelingen?

 

Die aktuellen Beiträge in der Rubrik Ost-West-Perspektiven von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, widmen sich diesmal dem Thema Film und Fernsehen und setzen sich mit genau diesen Fragen auseinander.

Andreas Kötzing, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung und Herausgeber des Buches „Bilder der Allmacht. Die Staatssicherheit in Film und Fernsehen“, berichtet im Interview mit Theresa Brüheim über die Darstellung der Staatssicherheit in Film und Fernsehen – vor und nach der Wende.

 

Der Vorstand der DEFA-Stiftung, Ralf Schenk, schildert nicht nur die Arbeit der DEFA-Stiftung seit mehr als 22 Jahren, sondern macht auch aktuelle politische Forderungen für eine gesamtdeutsche Filmstiftung deutlich.

 

Daria Gordeeva vom Forschungsverbund „Das mediale Erbe der DDR“ gibt Einblick in die Arbeit von 27 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. In 14 verschiedenen Projekten untersucht der Verbund aus LMU München, FU Berlin und Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam alles rund um Medien und die DDR.

 

Marijam Agischewa zählt zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen in der DDR. Bekannt wurde sie vor allem für Ihre Rolle in „Marta, Marta“ (1980). Auch in der Bundesrepublik feiert sie bis heute Erfolge im Fernsehen – aktuell in „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“. Behrang Samsami spricht mit ihr über die frühe Ausreise aus dem Geburtsland China, ihren Weg zur Schauspielerei und ihr Ankommen in West-Berlin.

 

  • Alle Beiträge finden Sie auf den Seiten 9 bis 11 der aktuellen Ausgabe 3/20 von Politik & Kultur.
  • Lesen Sie die Beiträge auch hier.

 


 

Neue Politik & Kultur erschienen!

 

Der Schwerpunkt der Ausgabe widmet sich in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv dem Thema „Das Archiv: Das Gedächtnis der Gesellschaft“.

 

Weitere Themen sind:

 

  • Gesellschaft
    Integration gelingt: Deutsche Sprache, Erwerbsarbeit und Bürgerschaftliches Engagement sind die Schlüssel

 

  • Heimat
    Das Grüne Band ist Erinnerungslandschaft: BUND und Deutscher Kulturrat unterstützen die Nominierung als Weltkulturerbe

 

  • Erinnerung
    Hass in Stein gemeißelt: Die Debatte um die als „Judensau“ bezeichnete Schmähskulptur an der Stadtkirche in Wittenberg

 

  • Film & Fernsehen
    Das mediale Erbe der DDR: Von Schauspielerfolgen, DEFA-Film-Archiven und Darstellungen der Staatssicherheit

 

Außerdem: Initiative kulturelle Integration, Erinnerungslandschaft: Grünes Band, 40. Jubiläum des Deutschen Literaturfonds, Anerkennung von NS-Opfergruppen, deutsch-japanische Beziehungen: Villa Kamogawa, Privatfernsehen vs. Streaming-Anbieter u.v.m.

 

  • Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.

 

 

  • Die März 2020-Ausgabe von Politik & Kultur mit dem Schwerpunkt „Das Archiv: Das Gedächtnis der Gesellschaft“ steht hier auch als kostenfreies E-Paper (pdf-Datei) zum Herunterladen bereit.

 


 

Text der Woche: Stephan Kosch „Hass in Stein gemeißelt“

 

„Strenge Sicherheitskontrollen am Eingang, mehrere Fernsehkameras im Verhandlungssaal, rund 60 Besucher in den Stuhlreihen, darunter zahlreiche Pressevertreter. Volker Buchloh, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht in Naumburg an der Saale, hat so ein öffentliches Interesse bislang nicht erlebt. Dabei ging es an diesem Tag um die Arbeit eines unbekannten Bildhauers, die schon seit über 700 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich ist. Und darum, ob die „Judensau“ genannte Schmähplastik an der Wittenberger Stadtkirche noch immer eine Beleidigung der Juden darstellt oder nicht. Damit stellt sich auch die Frage, wie die Kirchen mit ihrem antijüdischen Erbe umgehen – ganz unabhängig von dem juristischen Verfahren um die Wittenberger Sau, das bald auch den Bundesgerichtshof in Karlsruhe beschäftigen wird.“

 

Stephan Kosch, Redakteur der evangelischen Monatszeitschrift zeitzeichen in Berlin, beschreibt die Auseinandersetzung um die als „Judensau“ bezeichnete Schmähskulptur an der Stadtkirche in Wittenberg.

 

Lesen Sie den Text hier!

 


 

Veranstaltung: Mission – postkolonial

 

  • Wann: 19.03.2020, 19:00 Uhr
  • Wo: KulturForum St. Matthäus, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
  • Eintritt frei

 

Die deutsche Kolonialgeschichte steht endlich im Fokus. Dabei geht es nicht bloß um historische Aufarbeitung – zum Beispiel der kirchlichen Mission oder der Herkunft von Kunstwerken in deutschen Museen – sondern um eine heutige Herausforderung: Wie können wir postkolonial denken, fühlen, kommunizieren, handeln? Das ist eine Frage auch an deutsche Kultureinrichtungen und die Kirchen.

 

Im Gespräch:

 

  • Prof. Dr. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD
  • Prof. Dr. Maureen Maisha Auma, Hochschule Magdeburg-Stendal
  • Ravinder Salooja, Direktor Leipziger Missionswerk
  • Dr. Mark Terkessidis, Sachbuchautor und Journalist

 

  • Moderation: Dr. Hans Dieter Heimendahl, Deutschlandfunk Kultur

 

Eine Kooperationveranstaltung von KulturForum St. Matthäus, Kulturbüro der EKD, Deutscher Kulturrat, Initiative kulturelle Integration und Deutschlandfunk Kultur

 

Weitere Informationen: Einladungskarte

 


 

Vorankündigung: Frauen und Männer im Kulturmarkt – Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage von Gabriele Schulz + Olaf Zimmermann erscheint im April 2020

 

Nach den Studien „Arbeitsmarkt Kultur“ (2013) und „Frauen in Kultur und Medien“ (2016) legen die Autoren nun die dritte umfängliche Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen unter dem Titel „Frauen und Männer im Kulturmarkt“ vor.

 

Untersucht wird wie viele Frauen und Männer eine Ausbildung im dualen Ausbildungssystem für Kulturberufe absolvieren und wie viele ein Studium.

 

Es wird dargestellt, wie viele Frauen und Männer im Arbeitsmarkt Kultur beschäftigt sind und wie es um ihr Einkommen bestellt ist. Es wird der Frage nachgegangen, wie viele Frauen und Männer im Kulturbereich freiberuflich tätig sind und was sie verdienen.Der Arbeitsmarkt Architektur, Bibliotheken, Bildende Kunst, Buchhandel, Design, Film, Journalismus, Kunsthandwerk, Literatur, Musik, Rundfunk, Theater und Werbung wird behandelt.

 

Ein besonderer Blick wird in der Studie auf die Situation von Frauen im Arbeitsmarkt Kultur und Medien geworfen.

 

ISBN 978-3-947308-20-0; ca. 300 Seiten; Großformat;  ca. 22.80 Euro; Erscheint im April 2020

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