KW 7: Neuausrichtung Bundeskulturpolitik, Hanau! Gegen Rassismus und Ausgrenzung, Kulturkonferenz des Landes NRW, …

... Politik & Kultur März 2022, JaAberUnd: Alle Diskussionen zum Nachschauen, Text der Woche, 20 Jahre Politik & Kultur

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die Kulturpolitik des Bundes steht vor einer Neuausrichtung. Gestern hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) der dpa gesagt: „Kulturpolitik ist Demokratiepolitik, Kulturpolitik ist Sicherheitspolitik.“ Das ist für eine Vertreterin der Kulturpolitik im Inland eine bemerkenswerte Aussage und kann zu der Vermutung verleiten, dass Kunst, Kultur und Kulturpolitik für andere Zwecke in den Dienst genommen werden sollen.

 

Die Indienstnahme der Kulturpolitik für gesellschaftliche Aufgaben ist nicht neu, war aber bislang auf die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik beschränkt. So hat Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) als Außenminister (1998-2005) die Kulturförderung im Ausland immer auch als ein Vehikel für Friedenspolitik verstanden. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat denselben Arbeitsbereich von 2009 bis 2013 auch als Türöffner für deutsche Firmen im Ausland und als Möglichkeit für die Anwerbung von hochausgebildeten Fachkräften im Ausland gesehen.

 

Im Inland wurde die Kulturpolitik auf der Bundesebene bislang in erster Linie als Politikfeld zur Gestaltung der Rahmenbedingungen verstanden und sich um eine funktionierende Künstlersozialkasse, ein zukunftsfähiges Urheberrecht, die direkte und indirekte Kulturförderung und anderes mehr gekümmert.

 

Ich bin gespannt, wohin sich die Bundeskulturpolitik in dieser Wahlperiode entwickeln wird.

 

Ihr

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 


 

Hanau! Gegen Rassismus und Ausgrenzung – Für Zusammenhalt in Vielfalt!

 

Hanau ist in diesen Tagen wieder sehr präsent. Morgen gedenken wir zum zweiten Mal dem rassistisch motivierten Anschlag, dem seinerzeit zehn Menschen zum Opfer fielen.

 

Die Initiative kulturelle Integration hatte darauf im März 2020 mit einer Resolution „Gegen Rassismus und Ausgrenzung! Für Zusammenhalt in Vielfalt!“ reagiert. Ihre Mitglieder haben sich damit gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung ausgesprochen. In der Resolution fordern sie dazu auf, als Gesellschaft zusammenzustehen und sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Vielfalt einzusetzen. Damit wollen die Mitglieder der Initiative das Bewusstsein für die von Rassismus, Antisemitismus und jeder Form von Ausgrenzung ausgehende Gefahr für das friedliche Zusammenleben in unserer pluralen Gesellschaft schärfen.

 

Die Resolution haben wir heute allen Mitgliedern des Deutschen Bundestages zukommen lassen. Wir fordern die Parlamentarier auf, sich der Resolution anzuschließen und den Dialog dazu zu führen!

 

Ganz in diesem Sinne begrüße ich als Sprecher der Initiative kulturelle Integration den Vorschlag von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, den europäischen Gedenktag für die Opfer des Terrors, den 11. März, auch auf nationaler Ebene zu begehen.

 


 

Deutscher Kulturrat bei Kulturkonferenz des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Am 22. Februar 2022 findet die Kulturkonferenz des Landes Nordrhein-Westfalen statt. in hybrider Form wird auf die zu Ende gehende Legislaturperiode zurückgeblickt und diskutiert, was die Kultur in Nordrhein-Westfalen für die Zukunft braucht.

 

Um die kulturpolitischen Herausforderungen intensiv zu erörtern, werden im Rahmen von Workshops sechs Themen diskutiert: Ländliche Räume, Kulturelle Bildung, Digitalität, Diversität, Soziale Lage der Künstlerinnen und Künstler, Nachhaltigkeit – u.a. im Workshop:

 

Workshop 5: Soziale Lage der Künstlerinnen und Künstler

 

Impulsvortrag:
Gabriele Schulz, Stv. Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates
Claudia Determann, Referatsleiterin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Anja Geiß, Referentin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Identifizierung von Problemen und mögliche Lösungsansätze
Die Pandemie hat Künstlerinnen und Künstler nicht nur in eine akute Notsituation gebracht. Sie hat auch mit großer Deutlichkeit gezeigt, wie prekär ihr Lebensmodell häufig ist. Ein Grundproblem ist, dass viele Künstlerinnen und Künstler schlicht zu wenig verdienen, um Einkommenslücken abzufedern und auskömmlich für das Alter vorzusorgen. Für eine nachhaltige Verbesserung der Situation von Künstlerinnen und Künstlern ist es wichtig, sowohl die sozialen als auch die wirtschaftlichen Aspekte zu betrachten. Diese werden von den Vortragenden intensiv beleuchtet und stehen anschließend zur Diskussion.

 

 


 

Vorankündigung: Politik & Kultur März 2022

 

Die nächste Politik & Kultur beschäftigt sich mit der Fotografie.

Wikipedia schreibt über die Fotografie: „Fotografie oder Photographie (aus altgriechisch φῶς phōs, im Genitiv φωτός photós ‚Licht‘ und γράφειν graphein ‚schreiben‘, ‚malen‘, ‚zeichnen‘, also „zeichnen mit Licht“).“

 

Es wird ein spannender Streifzug durch ein bekanntes, unbekanntes Medium.

 


 

JaAberUnd: Alle Diskussionen zum Nachschauen

 

Aus der Zeitung direkt ins Netz: Regelmäßig lädt die Redaktion von Politik & Kultur zu „JaAberUnd – Die Debattenplattform von Politik & Kultur“ ein. Online und live kommt die Redaktion mit Gästen, Leserinnen und Zuschauern ins Gespräch über Themen aus der aktuellen Ausgabe.

 

Hier können Sie alle bisherigen Diskussionen nachschauen:

 

 


 

Text der Woche: Helmut Hartung „Die Abschaltung von Telegram löst nicht das Problem“

 

Der Messengerdienst Telegram hat es in den vergangenen Wochen zu trauriger Bekanntheit geschafft: Das soziale Medium ist mit der Ausbreitung der „Querdenker“-Bewegung zum einflussreichen Sammelbecken von Verschwörungsapologeten und Impfgegnern geworden. Mit der Ausbreitung des Coronavirus, der Zuspitzung der Infektionslage und damit verbundener Eindämmungsmaßnahmen radikalisiert sich der Ton in den Gruppen, denen bis zu 200.000 Menschen beitreten können.

 

Helmut Hartung ist Chefredakteur des Blogs www.medienpolitik.net.

 

Lesen Sie den Text hier!

 


 

20 Jahre Politik & Kultur

 

Vor 20 Jahren erschien die erste Ausgabe, heute ist Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, die größte kulturpolitische Zeitung
in Deutschland.
Politik & Kultur erscheint zehnmal jährlich, informiert zu kulturpolitischen Fragestellungen und widmet in jeder Ausgabe einem aktuellen Thema einen Schwerpunkt. Freuen Sie sich auf viele spannende Themen im Jubiläumsjahr 2022.

 

  • Politik & Kultur ist in Bahnhofsbuchhandlungen, auf Flughäfen, im Online-Shop sowie im Abonnement erhältlich. Alle Politik & Kultur-Ausgaben können hier als E-Paper (pdf-Datei) kostenfrei geladen werden. Hier können Sie das Politik & Kultur-Jahresabonnement bestellen.
  • Die Ausgaben erscheinen jeweils am 01. Februar, 01. März, 01. April, 01. Mai, 01. Juni, 01. Juli, 01. September, 01. Oktober, 01. November und 01. Dezember.
  • Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.

 

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