Nationales Denkmal Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche: Verantwortungspartnerschaft zwischen Kirche, Land und Bund gefordert

36. Deutscher Evangelischer Kirchentag diskutierte über die Gedächtniskirche als nationales Denkmal

Berlin, den 25. Mai 2017. Die kulturpolitischen Veranstaltungen auf dem 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag starteten mit der Diskussion „Gedächtniskirche als nationales Denkmal – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft des Gedenkens“.

 

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche ist einer der meistbesuchten Orte Berlins, sie ist Antikriegs-Mahnmal und Symbol für ein friedliches und weltoffenes Europa und sie ist ein herausragendes architektonisches Beispiel der Nachkriegsmoderne. Doch wie muss sie sich konzeptionell weiterentwickeln, um dies für die Öffentlichkeit auch künftig sein zu können?

 

Darüber diskutierten heute Mittag im Rahmen des Kirchentages in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Dr. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD, Dr. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a. D., Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Deutscher Kulturrat, unter der Moderation hat Harald Asel, Redakteur rbb.

 

Ausgangspunkt der Diskussion war der Bericht eines vom Deutschen Kulturrat und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirchengemeinde gemeinsam eingerichteten Beirates, der u.a. feststellte, dass das Gesamtensemble der Kaiser-Wilhelm- Gedächtnis-Kirche ein nationales Denkmal ist. Daraus leitet sich nach Meinung des Beirates zwingend ab, dass die Verantwortung für die Gebäude, deren Erhalt und Entwicklung nicht bei der Kirchengemeinde allein liegen kann, sondern dass eine gemeinsame Verantwortung zwischen Kirche, Land Berlin und Bund angemessen ist.

 

So empfiehlt der Beirat u.a. für den Alten Turm, eine neue Ausstellung zu konzipieren. Diese soll die Mahnmalfunktion auf Grundlage heutiger Erinnerungskultur in zeitgemäßer Weise darstellen.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Moderator des Beirates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche ist eines der berühmtesten Bauwerke Deutschlands, sie ist Antikriegsmahnmahl, sie ist Symbol des freien Berlins in Zeiten der Mauer, sie ist gerade jüngst auch trauriger Ort des Terrors. 1,3 Millionen Menschen besuchen Kirche und Ausstellung jedes Jahr. Die kleine Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche-Gemeinde kann den Gebäudekomplex nicht mehr länger alleine erhalten und weiterentwickeln. Wir brauchen eine Verantwortungspartnerschaft zwischen Kirche, Land und Bund. Es ist gut, dass der Bund bereits erklärt hat, dass er sich in die Pflicht nehmen lässt. Landeskirche und Land Berlin müssen jetzt ebenfalls handeln.“

 

 

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