Künstlerinnen und Künstler im Exil: Die Türen öffnen sich langsam

Schwerpunktausgabe von Politik & Kultur zum Exil von Kulturschaffenden – damals und heute

Berlin, den 27.05.2019. Einem Neuanfang zwischen Ausdrucklosigkeit und Schaffensdrang stehen Kulturschaffende im Exil gegenüber. Deutschland war in der Vergangenheit und ist in der Gegenwart Schauplatz von Exil. Unter der nationalsozialistischen Diktatur waren Hunderttausende gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Heute leben zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in Deutschland im Exil. Politik & Kultur betrachtet in diesem Schwerpunkt Leben und Arbeit von Künstlerinnen und Künstler im Exil – damals und heute.

 

Im Leitartikel zum Schwerpunkt mahnt die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller an, dass in der deutschen Erinnerungskultur eine Lücke besteht und das Exil zur Geschichte Deutschlands gehört.

 

Weitere Themen des Schwerpunktes sind:

 

  • Aufgaben und Auftrag der Exilforschung
  • Virtuelle Ausstellung „Künste im Exil“
  • Exilliteratur
  • Exilerfahrung von Kulturschaffenden aus Syrien, dem Iran, der Türkei und Eritrea
  • Fotoserie „Frauen im Exil“
  • Musik im Exil
  • Engagement für internationales Leben im deutschen Exil der Körber-Stiftung
  • Verbreitung von Architekturströmungen durch Exil
  • und viele mehr.

 

Sie finden den Schwerpunkt „Kulturschaffende im Exil“ auf den Seiten 1, 2, 15 bis 25 in der neuen Ausgabe von Politik & Kultur sowie hier online auf kuturrat.de.

 

Der Herausgeber von Politik & Kultur und Geschäftsführer des Deutschen Kulturerates, Olaf Zimmermann, sagte: „Künstlerinnen und Künstler, Journalistinnen und Journalisten, die in Deutschland Aufnahme fanden und finden, sind erleichtert, der Verfolgung entkommen zu sein. Sie haben ihr Leben gerettet. Sie stehen zugleich vor der Herausforderung in einem fremden Land, oftmals in einer fremden Sprache, in einer neuen Kultur Fuß zu fassen. Die Erleichterung wird vom Schmerz des Verlustes überschattet und von der Ungewissheit der Zukunft. Ist es ein Exil auf immer? Oder ist es ein Exil auf Zeit? Wer liest und wer hört mich? Welche Auftrittsorte gibt es? Wer verlegt meine Werke und wer interessiert sich in der Fremde dafür? In der Schwerpunktausgabe von Politik & Kultur wollen wir auf ihr Schicksal aufmerksam machen.“

 


 

Die Bilder des Schwerpunktes stammen aus der Ausstellung „Hier fühle ich mich zu Hause“ der Körber-Stiftung.

 

Die Porträts des Fotografen Friedrun Reinhold zeigen Menschen, die in Deutschland im Exil leben.

 

Zurzeit werden die Aufnahmen in der Hamburger Landesvertretung in Berlin gezeigt. Mehr unter: www.koerber-stiftung.de/exil

 


 

Die Autorinnen und Autoren des Schwerpunktes sind u.a.:

 

Şehbal Şenyurt Arınlı, Dokumentarfilmerin, Menschenrechtsaktivistin und Journalistin; Sylvia Asmus, Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek; Doerte Bischoff, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Hamburg; Theresa Brüheim, Chefin vom Dienst von Politik & Kultur; Riccarda Cappeller, freie Architekturjournalistin; Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche Deutschland; Gerold W. Gruber, Gründer von exil.arte und Leiter des exil.arte Zentrum der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; Faisal Hamdo, Physiotherapeut und Schriftsteller; Inge Hansen-Schaberg, Vorsitzende der Gesellschaft für Exilforschung e.V; Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates; Cornelie Kunkat, Referentin für Frauen in Kultur und Medien beim Deutschen Kulturrat; Narges Kalhor, Drehbuchautorin und Regisseurin; Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Lyrikerin, Journalistin und Schriftstellerin; Hertha Müller, Schriftstellerin; Behrang Samsami, freier Journalist; Heike Steinweg, Fotografin; Sven Tetzlaff, Leiter des Bereiches Demokratie, Engagement und Zusammenhalt der Körber-Stiftung; Olaf Zimmermann, Herausgeber von Politik & Kultur, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates

 


 

  • Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.

 

 

Vorheriger ArtikelPolitik & Kultur 06/2019 vorab für die Presse
Nächster ArtikelKlimawandel: Mehr Kulturpolitik bitte!