Berlin, den 27.09.2021. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ehrt Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, mit dem ersten Deutschen Kulturpolitikpreis.
Die Auszeichnung würdigt das außerordentliche kulturelle wie kultur- und bildungspolitische Engagement und die stete Dialogbereitschaft mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, die die Präsidentschaft von Dr. Josef Schuster im Zentralrat der Juden auszeichnet. Darüber hinaus wird insbesondere durch das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ein deutlicher Akzent auf die Vielfältigkeit des gegenwärtigen jüdischen Lebens in Deutschland gesetzt.
Seit vielen Jahren ist Josef Schuster für den Zentralrat der Juden in Deutschland aktiv. 1999 trat er in das Präsidium ein, von 2010 bis 2014 war er Vizepräsident des Zentralrates. Am 30. November 2014 wurde Schuster zum Präsidenten gewählt. Damit leitet er die wichtigsten Gremien des Zentralrates der Juden und vertritt die Organisation bei Gesprächen mit der Politik, den Medien und anderen Verbänden sowie mit Religionsgemeinschaften. Am 25. November 2018 wurde er erneut für vier Jahre gewählt. Zugleich ist Schuster Vizepräsident des World Jewish Congress und des European Jewish Congress. Seit 2020 ist er außerdem Mitglied im Deutschen Ethikrat mit den Schwerpunkten Medizinethik und ethische Fragen aus jüdischer Perspektive.
Am 20. März 1954 wurde Schuster in Haifa in Israel geboren, 1956 kehrten seine Eltern mit ihm in die väterliche Heimat Unterfranken zurück. Josef Schuster studierte Medizin in Würzburg und ließ sich dort 1988 als Internist mit einer eigenen Praxis nieder, die er bis 2020 führte.
Auch in seiner Heimatstadt Würzburg engagiert sich Josef Schuster seit vielen Jahren für die jüdische Gemeinschaft. Seit 1998 ist er Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken. Seit 2002 steht er als Präsident dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern vor.
Am 30. September 2021 wird der erste Deutsche Kulturpolitikpreis des Deutschen Kulturrates an Dr. Josef Schuster im Wilhelm von Humboldt-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin verliehen. Die Laudatio hält Kulturstaatsministerin Monika Grütters, MdB.
Medienpartner bei der Verleihung des Deutschen Kulturpolitikpreises sind die ARD-Kulturradios.
Mehr zum Preis
In diesem Jahr wird erstmalig der Deutsche Kulturpolitikpreis des Deutschen Kulturrates verliehen. Der Deutsche Kulturpolitikpreis ist aus dem „Kulturgroschen“ hervorgegangen.
Seit 1992 wurde der „Kulturgroschen“ für kulturpolitische Lebensleistungen bzw. für eine Leistung langfristiger kulturpolitischer Tragweite vergeben. Den ersten Kulturgroschen erhielt Ministerialdirigent Sieghardt von Köckritz für seine Arbeit als langjähriger Leiter der Kulturabteilung des Bundesinnenministeriums des Innern. Zuletzt erhielt Gerhart R. Baum, Bundesinnenminister a. D., den Kulturgroschen im Jahr 2019 für sein herausragendes kulturpolitisches Engagement.
Alle Preisträgerinnen und Preisträger des „Kulturgroschen“, den der Deutsche Kulturrat von 1992 bis 2019 jährlich für besondere kulturpolitische Verdienste vergeben hat, sowie alle Laudatorinnen und Laudatoren finden Sie hier.