Bundestagswahl: Kulturloser Wahl-O-Mat fast 16 Millionen Mal genutzt

Deutscher Kulturrat erwartet in der Zukunft Berücksichtigung der Kulturpolitk im Wahl-O-Mat

Berlin, den 20.09.2021. Der kulturlose Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), einer nachgeordneten Behörde des Bundesinnenministeriums, erfreut sich sehr großer Beliebtheit. Der Deutsche Kulturrat hatte die bpb kritisiert, da sich keine der 38 Fragen im Wahl-O-Mat 2021 sich mit einem kulturpolitischen Thema beschäftigt.

 

Seit dem 3. September ist der Wahl-O-Mat mehr als 15,7 Millionen Mal genutzt worden, teilte die Bundeszentrale am Freitag in Bonn mit. Er bleibt noch eine Woche online.

 

„Der Wahl-O-Mat ist neben den Triellen das wohl wichtigste Informationsangebot im Vorfeld dieser Bundestagswahl“, sagte bpb-Präsident Thomas Krüger der Presseagentur kna. „Gerade wenn es spannend wird, schauen viele Wählerinnen und Wählern nochmals genauer auf die Positionen der Parteien.“

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „bpb-Präsident Thomas Krüger hat Recht, obwohl wir so viele Medienangebote in Deutschland haben, bieten die Trielle und der Wahl-O-Mat die wesentliche Orientierung für viele Wählerinnen und Wähler. Beide Formate kommen leider gänzlich ohne Kulturpolitik aus. So bedauerlich dies bei den Triellen ist, handelt es sich hierbei aber um eine unabhängige journalistische Entscheidung. Beim Wahl-O-Mat handelt es sich aber nicht um ein journalistisches Medium, sondern um ein Informationsangebot der Bundeszentrale für politische Bildung, einer nachgeordneten Behörde des Bundesinnenministeriums. Hier erwarten wir für die Zukunft, dass wichtige politische Bereiche, wie die Kulturpolitik, nicht einfach übergangen werden.“

 


 

  • Pressemitteilung des Deutschen Kulturrates vom 05.09.2021 „Bundestagswahl: Kulturloser Wahl-O-Mat – Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung ignoriert die Bedeutung der Kulturpolitik bei der Bundestagswahl“
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