Berlin, den 10.03.2024. Morgen führt der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags eine öffentliche Anhörung zur Restitution von NS-Raubkunst durch. Auf der kulturpolitischen Agenda in dieser Wahlperiode steht die Überarbeitung der „Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz (Gemeinsame Erklärung)“. Ebenso sollen die Arbeitsweise und Wirkungsmöglichkeiten der Beratenden Kommission verbessert werden. Ferner steht der Vorschlag eines Restitutionsgesetzes im Raum.
Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, widmete in der Ausgabe 12/2023 – 1/2024 den Schwerpunkt dem Thema Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut.
Themen im Schwerpunkt sind u. a. Arbeit des Deutschen Zentrums Kulturgutverlust, die Aufgaben und Perspektiven der Beratenden Kommission, Kunsthandel und Provenienzforschung, das Zentralantiquariat der DDR und der Handel mit NS-Raubgut, der Umgang mit geistigem Eigentum in der Buchbranche nach 1933 und vieles andere mehr.
Autorinnen und Autoren des Schwerpunktes sind:
- 25 Jahre Washingtoner Konferenz zur Restitution von NS-Raubkunst: „‚Der Jud’ is wieda doa'“ von Olaf Zimmermann
- Zur Entwicklung der Provenienzforschung: „Wege in die Zukunft“ von Gilbert Lupfer
- Restitution von NS-Raubkunst: „Faire und gerechte Lösungen auch in Deutschland?“ von Rüdiger Mahlo
- Vier Fragen an Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth: „Koalitionsvertrag: Restitution von NS-Raubkunst“ von Claudia Roth
- … und kein Restitutionsgesetz: „Nur 23 Fälle …“ von Hans-Jürgen Papier
- Die Aufarbeitung des NS-Kunstraubs braucht eine neue Dynamik: „Es geht um Recht!“ von Hermann Parzinger
- Shelly Kupferberg im Gespräch: „‚Restituiert wurde ein Krümel und nicht mehr'“ von Shelly Kupferberg und Theresa Brüheim
- Das Bundesamt für äußere Restitutionen und seine Akten: „Potsdamer Straße 1, Koblenz“ von Michael Hollmann
- Daniel Sheffer im Gespräch. „‚Die Restitution jüdischen Vermögens hat nie richtig stattgefunden'“ von Daniel Sheffer und Ludwig Greven
- Kunsthandel und Provenienzforschung: „Eine lückenlose Rückverfolgung ist selten möglich“ von Christina Berking
- Der Beitrag des Antiquariatshandels bei der Identifikation und Restitution: „Bücherschicksale“ von Markus Brandis
- Das Zentralantiquariat der DDR und der Handel mit NS-Raubgut: „Nicht selten führen lesbare Spuren ins Leere“ von Iris Schultz
- 25 Jahre Washingtoner Erklärung und die Berliner Staatsbibliothek: „Historisches Unrecht sichtbar machen und lindern“ von Achim Bonte und Michaela Scheibe
- Der Umgang mit geistigem Eigentum in der Buchbranche nach 1933: „Unterschlagene Urheberschaft“ von Björn Biester
- Zur Provenienz von Musikinstrumenten: „Dauerhaft Weiterentwicklung notwendig“ von Rebecca Wolf
- Das Jüdische Museum Westfalen: „Wie Stecknadeln im Heuhaufen“ von Kathrin Pieren
Der Herausgeber von Politik & Kultur und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut ist längst noch nicht abgeschlossen. Viele jüdische Opfer der Entrechtung im Nationalsozialismus haben immer noch nicht ihr Eigentum zurückerhalten. Das ist für unser Land zutiefst beschämend. Es gibt noch sehr viel zu tun. Es ist gut, dass sich der Kulturausschuss des Deutschen Bundestags mit dem Thema befasst.
- Die Doppelausgabe Dezember/Januar von Politik & Kultur mit dem Schwerpunkt „Was lagert in unseren Depots? 25 Jahre Washingtoner Erklärung: Der Umgang mit NS-Raubgut“ steht auch als kostenfreies E-Paper (PDF-Datei) zum Herunterladen bereit.
- Ein gedrucktes Exemplar der Ausgabe zum Thema Umgang mit NS-Raubgut kann im Online-Shop des Deutschen Kulturrates versandkostenfrei bestellt werden.