Ahr-Hochwasser: Wir brauchen eine Notfallallianz Kultur!

Wir brauchen Notfallpläne, um Kulturgut im Katastrophenfall sichern zu können

Berlin, den 13.07.2022. Ein Jahr nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal in der Nacht vom 14./15. Juli 2021 fordert der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, mehr Schutz von Kulturbauten, Bibliotheken, Archiven bis hin zu Museen ein.

 

Die Trauer um die 134 Opfer der Flutkatastrophe ist groß, die immensen materiellen Schäden an der Infrastruktur und den Gebäuden sind auch ein Jahr nach dem Hochwasser immer noch nicht ansatzweise beseitigt. Bibliotheken, Archive und Museen wurden beschädigt oder zerstört.

 

Wir müssen leider damit rechnen, dass materielles und immaterielles Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, Natur- und Umweltkatastrophen in der Zukunft immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

 

Wir brauchen Notfallpläne, um Kulturgut im Katastrophenfall sichern zu können. Wir brauchen Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kultureinrichtungen für den Fall der Fälle schulen zu können. Wir brauchen Einsatzpläne zur Bergung, Sicherung und Erstversorgung von beweglichem Kulturgut und zum Schutz des unbeweglichen Kulturgutes vor Ort. Wir müssen jetzt Sicherungsräume bauen, in denen das Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen für eine Zeit in Sicherheit gebracht werden kann.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Krieg, Naturkatastrophen, keiner beschäftigt sich damit gerne. Gerade jetzt, wo uns diese Geißeln der Menschheit so nahe kommen. Aber wir müssen diesen Widerwillen überwinden und uns endlich mit dem Schutz unserer Kulturbauten und Kunstwerke vor Bomben und Hochwasser, vor Feuer und Plünderung auseinandersetzen. Wir müssen auch im Kulturbereich endlich anfangen, an das Undenkbare zu denken, um besser vorbereitet zu sein. Wir brauchen eine Notfallallianz Kultur!

 


 

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