Corona versus Kultur – Newsletter Nr. 4

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

an diesem Wochenende wurde, wie Sie auch der Presse entnehmen konnten, intensiv auf Bundes- wie auch Länderebene an weiteren Förder- und Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen und Solo-Selbständige gearbeitet. Auch wir im Deutschen Kulturrat waren in die Gespräche eingebunden.

 

So wie es aussieht, wird es kein spezielles Förder- oder Unterstützungsprogramm für den Kultur- und Medienbereich gegeben. Dies entspricht zwar nicht unserem Wunsch, ist aber beim Betrachten der Gesamtsituation verständlich. Die Bundesregierung versucht eine Krise in den Griff zu bekommen, die in ihrer Dramatik alles bisher Dagewesene sprengt. Sonderregelungen für einzelne Branchen, so wünschenswert sie auch sind, können in diesem Maßnahmepaket deshalb wohl nicht berücksichtigt werden.

 

Unsere Anliegen finden allerdings deutlich Eingang in den vorgesehenen Maßnahmen. Mein Dank gilt Kulturstaatsministerin Monika Grütters MdB, ihrem Amtschef Günter Winands und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich bei den anderen Ressorts der Bundesregierung intensiv für die besonderen Belange des Kultur- und Medienbereiches eingesetzt haben. Ebenso danken möchte ich aber auch anderen Verantwortlichen in der Bundesregierung, besonders Finanzminister Olaf Scholz und seinem Staatssekretär Wolfgang Schmidt und Arbeitsminister Hubertus Heil MdB, die ein offenes Ohr für die Besonderheiten des Kultur- und Medienbereiches hatten und hoffentlich weiterhin haben werden.

 

Nicht alle Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Kulturbereich können wir heute schon voraussehen. Einige werden sich sicherlich erst in einigen Wochen zeigen. Wir werden weiterhin Verbündete brauchen, die sich für den Kultur- und Medienbereich einsetzen.

 

Das Bundeskabinett wird heute eine Reihe an Maßnahmen beschließen, die am kommenden Mittwoch im Deutschen Bundestag zur Abstimmung gestellt werden sollen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Solo-Selbständigen, zu denen auch die Künstlerinnen und Künstler zählen, und den kleinen Unternehmen, die wir im Kulturbereich besonders zahlreich haben. Hier soll ein deutlich erleichterter Zugang zur Grundsicherung für einen befristeten Zeitraum ermöglicht und bestehende Einschränkungen, wie z.B. das vorherige Aufbrauchen von Rücklagen, für diesen Zeitraum aufgehoben werden. Die besondere Situation der Künstlerinnen und Künstler wurde bei den Beratungen mit aufgenommen.

 

Weiter treffen auf Solo-Selbständige, Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie für Vereine aus dem Kultur- und Medienbereich die Regelungen zum Mietrecht zu, die Justizministerin Christine Lambrecht MdB Presseberichten zufolge, plant. So soll befristet bis September Mietern nicht gekündigt werden, wenn sie Mietschulden aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie haben. Das wird den Clubs, den Künstlern mit Arbeitsräumen und den Kulturveranstaltern helfen.

 

Sobald ich zu den Planungen der Bundesregierung abgestimmte Informationen habe, werde ich Sie detailliert informieren.

 

Der Deutsche Kulturrat wird sein Informationsangebot zu den Corona-Hilfsmaßnahmen ständig erweitern und plant zusätzlich ein individuelles Beratungsangebot für Künstler, Kultureinrichtungen und die Kulturwirtschaft. Ich hoffe im Laufe dieser Woche kann ich ihnen nähere Informationen zu diesem neuen Angebot geben.

 

Geben Sie bitte diesen „Corona versus Kultur – Newsletter“ weiter und verweisen Sie auf unser Webangebot.

 

Wer den Corona versus Kultur – Newsletter noch nicht regelmäßig bekommt, kann sich einfach in den Newsletterverteiler des Deutschen Kulturrates (www.kulturrat.de/#newsletter) eintragen.

 

Bleiben Sie gesund

 

Ihr

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann
PS. Aktuelle Handlungsempfehlungen des Robert Koch Institutes finden Sie hier!

 


 

Immer noch aktuell:

 

 


 

Meldungen des Deutschen Kulturrates:

 

 


 

Gesammelte Informationen zu verschiedenen Kultursparten:

 

  • Design: Der Deutsche Designtag hat einen Lagebericht zur Situation im Design erstellt und dabei auch auf die mittelfristigen Wirkungen abgestellt. Er zeigt, dass die Auswirkungen alle Unternehmen im Designbereich betreffen – Solo-Selbständige, kleine, mittlere aber auch größere Unternehmen. Letztere arbeiten oft international, hier wirkt sich die globale Dimension der Pandemie besonders aus. Die Zusammenstellung finden Sie hier.  (20.03.2020)
  • Museen: Der Internationale Museumstag, der traditionell am 3. Sonntag im Mai stattfindet, wird vor allem digital durchgeführt. Wer sich darauf einstimmen und Museen virtuell kennenlernen will, findet nähere Informationen hier. (22.03.2020)
  • Theater: Informationen zu den Erlässen der Länder zu Spielstättenschließungen sowie Hinweise zu Hilfsmaßnahmen der Länder hat der Deutsche Bühnenverein zusammengestellt. Sie finden sie hier. (22.03.2020)
  • Bibliotheken: Eine Zusammenstellung von Informationen des Deutschen Bibliotheksverbands für Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer, u.a.  zur Verlängerung von Ausleihen, aber auch zu Online-Angeboten finden Sie hier. (22.03.2020)
  • Schauspieler: Der Bundesverband Schauspiel (BFFS) hat einen Sonderticker auf seiner Website eingerichtet. Er informiert hier u.a. über Verhandlungen mit Produzenten und Sendern zum Umgang mit Dreharbeiten bzw. deren Wegfall. (22.03.2020)
  • Musik und mehr: Die neue musikzeitung (nmz) hat einen Thementicker Coronavirus eingerichtet und informiert über Maßnahmen aus der Politik sowie über Angebote im Netz. „Jugend musiziert“-Fans können in einem Film auf den Wettbewerb zurückschauen. (20.03.2020)
  • Der Kulturrat NRW informiert umfänglich über die Maßnahmen in NRW. (20.03.2020)

 


 

Aufruf Kirchenmusik:

 

  • Der Kulturbeauftragte der EKD, Johann Hinrich Claussen, fordert die Kirchengemeinden auf, kreative Lösungen zu finden, damit freiberufliche Musikerinnen und Musiker trotz ausfallender Veranstaltungen, Honorare erhalten. Gerade in der Osterzeit finden normalerweise viele Konzerte in Kirchen statt. Ebenso appelliert er, auch Karten für ausfallende Konzerte zu kaufen, damit die Honorare an freiberufliche Musikerinnen und Musiker gezahlt werden können. Zum Aufruf kommen Sie hier.  (20.03.2020).

 


 

Neue Meldungen aus den Ländern:

 

  • Niedersachsen: Das Land plant zwei Förderprogramme. Es handelt sich um Kredite zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen. Abgewickelt wird es über die NBank. Nähere Infos hier. (20.03.2020)
  • NRW: Das Land stellt 5 Mio. Euro an Soforthilfe für freischaffende Künstlerinnen und Künstler bereit. Es kann eine Einmalhilfe in Höhe von 2.000 Euro bei den Bezirksregierungen beantragt werden. Weiter wird das Land öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen wie z.B. Musikschulen und Volkshochschulen helfen, die aufgrund der Pandemie in Not geraten. Weitere Infos hier. (20.03.2020)
  • Rheinland-Pfalz: Das Land legt ein eigenes Förderprogramm zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements und der Nachbarschaftshilfe auf. Nähere Infos hier. (20.03.2020)
  • Sachsen: Das Land legt ein Darlehensprogramm auf, das sich an Kleinunternehmer und Freiberuflicher richtet. Nähere Infos hier. (20.03.2020)
  • Schleswig-Holstein: Das Land hat ein Soforthilfeprogramm aufgelegt, dass sich auch an Solo-Selbständige und Kleinunternehmen richtet. Nähere Infos hier.  (20.03.2020)

 

Weitere Meldungen aus den Ländern finden Sie in den vorherigen Corona versus Kultur – Newslettern.

 


 

Neue Meldungen von Kulturverbänden:

 

  • Der Bundesverband Kinematografie fordert Soforthilfen für Filmschaffende. Weiter fordert er die Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums auch mit Blick auf Vorbereitungen zu Dreharbeiten einzuhalten. Nähere Infos hier. (20.03.2020)

 

Weitere Meldungen von Kulturverbänden finden Sie in den vorherigen Corona versus Kultur – Newslettern.

 


 

Gute Nachricht:

 

  • Die GEMA stellt 40 Mio. Euro an als Nothilfe-Programm in zwei Schutzschirmen für Mitglieder zur Verfügung. Außerdem hat die GEMA mitgeteilt, dass sie flexible Kulanz-Regeln für Veranstalter, die von der Corona-Pandemie betroffen sind, einführt. Nähere Infos hier.

 

 


 

Zum Schluss:

 

  • Auch die Geschäftsstelle des Deutschen Kulturrates ist im Krisenmodus. Zum Schutz seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Bevölkerung wird die Präsenz in der Geschäftsstelle drastisch verringert und soweit möglich auf mobiles Arbeiten von zuhause umstellen. Sie erreichen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Zeit nur per Mail
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