Rückblick 2021: Corona und was sonst noch alles so war

2021 war ein wechselvolles und schwieriges Jahr, aber wir geben nicht auf

Berlin, den 28.12.2021. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, blickt auf ein wechselvolles und schwieriges Jahr 2021 zurück. Die Corona-Pandemie hat das Jahr 2021 entscheidend geprägt. Der November- und Dezember-Lockdown 2020 dauerte trotz vielfacher Anstrengungen, Kulturorte sicher zu machen, oft bis in den Frühsommer hinein. Die Auswirkungen sind nach wie vor sicht- und spürbar. Der Kampf gegen Omikron-Variante verschärft die Situation für den Kulturbereich gerade wieder extrem.

 

Doch nicht nur die Auswirkungen der Pandemie haben die Arbeit des Deutschen Kulturrates im ausklingenden Jahr 2021 bestimmt.

 

Hier einige kurze Erinnerungen:

 

 

Januar 2021

  • Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Kulturrat legt Vorschläge zur Reform vor (Info)
  • Deutscher Bundestag diskutiert Reformierung der Arbeitslosenversicherung für Selbständige (Info)
  • Finanzminister Olaf Scholz kündigt in der Zeitung des Deutschen Kulturrates, Politik & Kultur, neue Corona-Hilfen für die Kultur an (Info)

 

Februar 2021

  • Die EU-Urheberrechtsrichtlinie wird endlich im Kabinett beschlossen (Info)
  • Bundesregierung folgt der Forderung des Deutschen Kulturrates und stellt zusätzlich eine weitere Milliarde Euro für NEUSTART KULTUR zur Verfügung (Info)
  • Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich: Deutscher Bundestag debattiert auch über die Ergebnisse der Studien des Deutschen Kulturrates (Info)

 

März 2021

  • Bundeskulturministerium jetzt: Die Zeit ist reif! Deutscher Kulturrat fordert vor der Bundestagswahl Bundeskulturministerium und erhält Unterstützung von Spitzenpolitikerinnen und -politiker (Info)
  • Im Schwerpunkt Ausgabe Politik & Kultur 4/2021 wird sich mit dem Jüdischen Leben in Deutschland heute befasst. Die Bilder des Fotowettbewerbs „Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland“ sind zu sehen (Info)

 

April 2021

  • Die Studie des Deutschen Kulturrates „Frauen und Männer im Kulturmarkt“ ist mehrfach Gegenstand von Beratungen des Deutschen Bundestags zur Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien (Info)
  • Das Infektionsschutzgesetz stand in der Diskussion. Der Deutsche Kulturrat hat sich für die Beachtung der Kunstfreiheit eingesetzt (Info)
  • In Politik & Kultur 5/2021 wird passend zum 1. Mai im Schwerpunkt gefragt, wie wir künftig arbeiten werden (Info)

 

Mai 2021

  • Das Bundeskabinett billigt Verbesserungen bei der Künstlersozialkasse. Der Deutsche Kulturrat hatte sich für Veränderungen bei der Krankenversicherungspflicht eingesetzt (Info)
  • Das EU-Parlament hat das Kulturförderprogramm „Kreatives Europa“ verabschiedet. In den nächsten Jahren fließt mehr Geld aus Brüssel für die Kultur in Europa (Info)
  • Der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen wird vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht (Info)

 

Juni 2021

  • In Politik & Kultur 6/2021 wird sich einem speziellen Nachhaltigkeitsthema gewidmet, den Insekten. Eine Frage ist dabei, welche Rolle Insekten in der Kultur spielen von deren Darstellung in der Antike bis zum Horrorfilm (Info)
  • In einem öffentlichen Fachgespräch des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestags wird sich den Folgen der COVID-Pandemie auch in der Kultur gewidmet. Der Deutsche Kulturrat wird angehört (Info)
  • Die ersten Reformschritte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz werden vom Deutschen Kulturrat als zu zaghaft bewertet (Info)

 

Juli 2021

  • Das Buch „Die Corona-Chroniken Teil 1“, in dem sich mit den Folgen der Corona-Pandemie auf die Kultur auseinandergesetzt wird, wird vorgestellt (Info)
  • In der Einreiseverordnung werden auf Druck des Deutschen Kulturrates Künstler den Sportlern gleichgestellt (Info)

 

August 2021

  • Gemeinsam mit Verbänden anderer gesellschaftlicher Bereiche hat sich der Deutsche Kulturrat für mehr Freiräume für eine starke Zivilgesellschaft eingesetzt (Info)
  • Wie seit Jahren ist der Deutsche Kulturrat bei der GamesCom präsent (Info)
  • Die SPD kündigt an, einen Kulturminister im Bundeskanzleramt installieren zu wollen (Info). Nach der Bundestagswahl hat die SPD dann doch keinen Kulturminister im Bundeskanzleramt installiert, das Amt wurde im Range einer Staatsministerin von Bündnis 90/Die Grünen übernommen. Claudia Roth MdB ist seit Dezember die neue BKM
  • In Politik & Kultur 9/2021 wird sich mit der Inklusion im Kulturbereich auseinandergesetzt (Info)

 

September 2021

  • Der September war geprägt von der Bundestagswahl und den kulturpolitischen Vorhaben der Parteien (Info)

 

Oktober 2021

  • Am ersten Oktober erhielt der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland Dr. Josef Schuster den ersten Deutschen Kulturpolitikpreis (Info)
  • In Politik & Kultur 10/2021 wird sich erneut mit dem Thema Nachhaltigkeit unter der Überschrift Klimaschutz = Kulturschutz befasst (Info)
  • Der Deutsche Kulturrat hat elf Forderungen für Koalitionsvereinbarung formuliert (Info)
  • Im Rahmen der Initiative kulturelle Integration hat sich der Deutsche Kulturrat zusammen mit der BKM, dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus sowie dem Zentralrat der Juden in Deutschland mit dem Medienbild von Jüdinnen und Juden in Deutschland befasst (Info)
  • Eine Untersuchung zur Diversität in dauerhaft vom Bund geförderten Kultureinrichtungen wird vorgelegt (Info)
  • Dem Radio wird in Politik & Kultur 11/2021 eine Liebeserklärung gemacht (Info)

 

November 2021

  • Die pandemiebedingten Sonderregelungen in der Künstlersozialversicherung werden bis Ende 2022 verlängert (Info)
  • SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP legen Entwurf des Koalitionsvertrags vor. Freude und Trauer liegen eng beieinander (Info)

 

Dezember 2021

  • In einem Fokus wird sich in Politik & Kultur 12/2021 mit Hass in Pop, Hip-Hop & Co. befasst (Info)
  • Der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen wird den aktuellen Entwicklungen (Omikron-Variante) angepasst. Unterstützung bei freiwilligen Absagen wird möglich (Info)
  • Der Entwurf zum neuen Infektionsschutzgesetz wird in letzter Minute geändert, sodass der Kunstfreiheit bei den Corona-Verordnungen der Länder Rechnung getragen werden muss (Info)
  • Auch im Rahmen der Überbrückungshilfe III Plus können nun Unterstützungen bei freiwilligen Schließungen aufgrund der pandemischen Lage beantragt werden (Info)

 

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte:

 

„Bund und Länder haben mit verschiedenen Förderprogrammen Künstlerinnen und Künstler, Kultureinrichtungen, Kulturunternehmen und Kulturvereine im Jahr 2021 bei der Bewältigung der Corona-Krise unterstützt. Allein der Bund hat mit dem vom Deutschen Kulturrat angeregten kulturspezifischen Großprogramm NEUSTART KULTUR 2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Dazu kommt noch ein Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen mit einem Fördervolumen von 2,5 Milliarden Euro. Zusätzlich konnten und können Kulturunternehmen weitere Hilfen aus dem Bundeswirtschaftsministerium in Anspruch nehmen.

 

Wenn nun von Länderseite beklagt wird, so gerade vom scheidenden Vorsitzenden der Kulturministerkonferenz, dem Berliner Kultursenator Klaus Lederer, dass der Bund in der Kulturförderung paternalistisch agiere, stellt sich die Frage, warum die Länder nicht selbst deutlich stärker ihre Verantwortung bei der Notfinanzierung wahrgenommen haben. Wir sind froh, dass der Bund mitgeholfen hat, die ökonomische Not, die die Pandemie im Kulturbereich ausgelöst hat, zu bekämpfen. Ein großer Dank gilt dabei den Kulturverbänden, Bundeskulturfonds und Stiftungen, die sich bei NEUSTART KULTUR engagieren. Sie haben Verantwortung übernommen, Förderprogramme entwickelt und die Bundesmittel an die richtigen Stellen transferiert. Ohne sie hätte NEUSTART KULTUR nicht in diesem Maße gelingen können.

 

In 2022 wird es darum gehen aus diesem Engagement Perspektiven für die weitere Bundeskulturförderung, aber auch für die bessere soziale Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern zu entwickeln. Wir hoffen dabei auf eine gute Zusammenarbeit von Bund und Ländern mit den Kulturverbänden. Kooperativer Kulturföderalismus verlangt Zusammenarbeit, nicht Trennung. Klaus Lederer hat angeregt, über die Frage zu diskutieren, ob Kulturförderung in der Zukunft eine kooperative Aufgabe von Bund und Ländern sein sollte? Diese Frage sollte positiv beantwortet werden, Bund und Länder sollten die Zivilgesellschaft als Partner dabei nicht vergessen.

 

2021 war ein wechselvolles und schwieriges Jahr, aber der Kulturbereich gibt nicht auf, auch wenn diese Pandemie noch Jahre dauern sollte, was wir alle nicht hoffen.“

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