documenta: Exklusives Interview mit ruangrupa

Das Kuratoren-Kollektiv nimmt zu Antisemitismusvorwürfen Stellung

Berlin, den 29.08.2022. Das indonesische Kuratoren­-Kollektiv ruangrupa äußert sich im Interview mit dem Journalist Ludwig Greven in der aktuellen Ausgabe 9/22 von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, ausführlich zum Antisemitismus­-Skandal auf der documenta fifteen, zu den BDS­-Vorwürfen (Boycott, Divestment and Sanctions) gegen die Leitung und zu Forderungen, die Ausstellung abzubrechen.

 

Unter anderem sagt ruangrupa: „Die Folgen des Holocaust werden bis heute unterschiedlich und asymmetrisch erlebt. Deutschland spielt dabei natürlich eine große Rolle und trägt eine große Verantwortung für diese Tatsache.“ Und weiter: „Auch innerhalb von ruangrupa haben wir unterschiedliche Haltungen zu BDS. Diejenigen, die BDS in unserem Umfeld unterstützen, tun dies als gewaltfreies Mittel des Widerstands und der Solidarität. Es ist ein Boykott von Institutionen eines Staates, nicht von Menschen. Wir werden niemanden fragen, ob sie oder er einen Boykott unterstützt, und dies auch nicht zur Grundlage unserer Zusammenarbeit machen. Es ist nicht antisemitisch, sich friedlich für seine Rechte einzusetzen, und die Gleichsetzung von Antisemitismus und BDS ist nirgendwo Konsens, auch nicht in Deutschland, wie wir gelernt haben.

 

  • Lesen Sie das Interview auf Seite 22 oder in einer ausführlichen, ungekürzten Fassung hier.

 

Neben ruangrupa kommen 21 weitere Autorinnen und Autoren sowie Gesprächpartnerinnen und -partner im Schwerpunkt „Der Fall documenta fifteen: Macht die Postkolonialismusdebatte für Antisemitismus blind?“ zu Wort. Entsprechend unterschiedlich sind die Meinungen und Standpunkte. Darunter sind:

 

  • Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG)
  • Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst
  • Alexander Farenholtz, Interims-Geschäftsführer der documenta
  • Raphael Gross, Präsident des Deutschen Historischen Museums
  • Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main
  • Philippe Pirotte, Mitglied der documenta fifteen-Findungskommission
  • Esther Schapira, freie Journalistin, Publizistin und Moderatorin
  • Richard C. Schneider, Journalist und Dokumentarfilmer
  • Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
  • Natan Sznaider, Professor für Soziologie in Tel Aviv
  • Hortensia Völckers, künstlerische Leiterin der Kulturstiftung des Bundes
  • Olaf Zimmermann, Herausgeber von Politik & Kultur und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
  • und viele mehr

 

Lesen Sie den gesamten Schwerpunkt „Der Fall documenta fifteen“ in Politik & Kultur hier auf den Seiten 1, 17 bis 29.

 


 

  • Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.

 

 

  • Die September-Ausgabe von Politik & Kultur mit dem Schwerpunkt „Der Fall documenta fifteen: Macht die Postkolonialismusdebatte für Antisemitismus blind?“ steht hier als kostenfreies E-Paper (pdf-Datei) zum Herunterladen bereit.
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