Brexit & Kultur: Welche Auswirkungen hat der Brexit auf die deutsch-britischen Kulturbeziehungen?

Deutscher Kulturrat befasst sich seit 2016 mit den Folgen des Austritts für Deutschland und Großbritannien

Berlin, den 28.03.2019. Die Brexit-Frage bleibt auch nach den gestrigen Testabstimmungen im britischen Parlament über Alternativen zum ausgehandelten Brexit-Abkommen ungeklärt. Die britischen Abgeordneten hatten über acht Brexit-Alternativen abgestimmt. Diese reichten vom EU-Austritt ohne Vertrag bis hin zum Zurückziehen des Austrittsantrages nach Artikel 50 des EU-Vertrages. Kein Vorschlag erhielt eine Mehrheit. Für den morgigen 29. März 2019 war der ursprüngliche EU-Austritt Großbritanniens geplant. Nächster Termin ist nun wohl der 12. April 2019.

 

Der Deutsche Kulturrat befasst sich bereits seit dem Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union am 23. Juni 2016 mit den Auswirkungen des Austritts Großbritanniens auf die deutsch-britischen Kulturbeziehungen.

 

Bereits in der Ausgabe 05/2016 widmete Politik & Kultur der ersten Stimmungslage nach dem Brexit einen Fokus, in dem unter anderem Leiterinnen und Leiter deutscher Kultur- und Bildungseinrichtungen in Großbritannien zu Wort kamen. Darauf folgte eine Kooperation mit dem British Council, in deren Rahmen deutsche und britische Expertinnen und Experten ihre Sicht auf die möglichen Auswirkungen des Brexits in Kultur, Kunst, Literatur, Musik, Medien und Bildung jeweils auf beide Seiten des Ärmelkanals schilderten.

 

Alle Beiträge finden Sie hier zum Nachlesen.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber von Politik & Kultur, Olaf Zimmermann, sagte: „Es bedarf dringender Klarheit in der Brexit-Frage. Kulturschaffende und Kulturunternehmen auf beiden Seiten des Ärmelkanals werden vom Austritt Großbritanniens aus der EU schwer getroffen sein – besonders von einem unregelten Brexit. Viele reden in diesen Tagen vom wirtschaftlichen Schaden, den der Brexit für uns alle bedeutet, viel zu wenig wird über den kulturellen Schaden gesprochen. Wie stark wird die Personenfreizügigkeit eingeschränkt werden? Brauchen Künstler aus Deutschland, die in London arbeiten (und umgekehrt), in der Zukunft neben einem Visum auch eine Arbeitserlaubnis? Wird der Kulturaustausch mit England zum Erliegen kommen oder werden sich Hintertürchen öffnen, die auch weiterhin Kulturaustausch möglich machen? Wie werden sich die neuen Handelsbarrieren auf den Handel mit Kulturgütern zwischen der EU und Großbritannien auswirken? Hier erwarten wir auch von unserer Bundesregierung endlich Antworten.“

 


Autorinnen und Autoren der Brexit & Kultur-Beiträge sind: Janet Archer, Chief Executive Officer bei Creative Scotland; Richard Deacon, Künstler; Matthew Herbert, Musiker, Künstler, Initiator von „Brexit Big Band“; Helmut Holter, Präsident der Kultusministerkonferenz 2018 und Minister für Bildung, Jugend und Sport des Freistaates Thüringen; René Houareau, Geschäftsführer Recht & Politik des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI); Kristian Jarmuschek, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthändler; Angela Kaya, Direktorin des Goethe-Instituts London; Georg Krawietz, Leiter der DAAD-Außenstelle London; Niklas Manhart, ehemaliger Pressereferent der Deutschen Botschaft London; Christopher Rodrigues CBE, Chair des British Council; Dorothea Rüland, Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD); Vivienne Stern, Leiterin von Universities UK International; Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Instituts; Birgit Maria Sturm, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthändler; Jacks Thomas, Direktorin der London Book Fair (LBF); Sir Sebastian Wood, britischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland; Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates.

Vorheriger ArtikelPolitik & Kultur 04/2019 vorab für die Presse
Nächster ArtikelPolitik & Kultur: 70 Jahre Grundgesetz – Wie viel Kultur steckt drin?