20. Dezember 2019 Kulturrat_Logo_72dpi-01

Kulturpolitischer Wochenreport

KW 51: 2019 - das wars, Altersvorsorgepflicht für Selbständige, Kulturelle Bildung international stärken, ...


... Nachhaltigkeit braucht Heimat – Tagung in Bad Alexandersbad, Tagung - Erinnerung an die Shoah wachhalten, Kulturpolitischer Text der Woche, Programmhinweis: Die Kultur der Dunkelheit

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

das Jahr 2019 war wieder ein ereignisreiches Jahr für den Deutschen Kulturrat. Der neue Vorstand des Deutschen Kulturrates kann auf die erfolgreiche Arbeit der Amtsvorgänger aufbauen und setzt zugleich mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Digitalisierung eigene Akzente.

 

Zeitgleich wurden die Fachausschüsse des Deutschen Kulturrates neu eingesetzt. Alle Fachausschüsse haben sich inzwischen konstituiert und ihre Vorsitzenden gewählt.

 

Einige Fachausschüsse haben bereits Stellungnahmen erarbeitet, die vom Sprecherrat verabschiedet wurden.

 

Besonders stolz bin ich, dass es uns gelungen ist, Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, in diesem Jahr zehn Mal erscheinen zu lassen. Normalerweise werden heute Zeitungen eingestellt, wir haben aber die Erscheinungsweise von Politik & Kultur von 6 x im Jahr auf 10 x im Jahr erhöht. Mein Dank gilt den Leserinnen und Lesern von Politik & Kultur, die das erst möglich gemacht haben und Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die uns bei der Herausgabe der Zeitung finanziell unterstützt. Und mein Dank gilt der gesamten Redaktion und meinem Herausgeberkollegen Theo Geissler.

 

In den Schwerpunkten von Politik & Kultur wurde 2019 ein breites Spektrum an Themen verhandelt. Es reichte von der Diskussion über Heimat, zum Jubiläum 70 Jahre Grundgesetz, zur Europawahl, zur Exilkultur, zur Bedrohung der Meinungsfreiheit, zu Kolonialismus und Mission, zu Kultur- und Kreativwirtschaft in Afrika, zu Integration und Medien bis hin zur Kultur der Dunkelheit.

 

Im gerade neu erschienen Buch „Kolonialismus-Debatte: Bestandsaufnahme und Konsequenzen“ wird sich mit dem Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten befasst und verschiedene Sichtweisen auf das Humboldt Forum veröffentlicht.

 

Vierundfünfzig Frauen, die eine Führungsposition im Kultur- oder Medienbereich anstreben, erfuhren im Jahr 2019 als Mentee im Rahmen des Mentoring-Programms des Deutschen Kulturrates eine Unterstützung auf ihrem Weg. Im 1:1-Mentoring haben sie sich mit ihren Mentoren und Mentorinnen ausgetauscht. Weitere Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen und Austauschen von Erfahrungen haben dieses Netzwerk gestärkt.

 

Fragen der Nachhaltigkeit und Kultur unter der Überschrift „Heimat was ist das?“ diskutiert der Deutsche Kulturrat zusammen mit dem BUND. Hierzu haben wir gemeinsam ein Projektbüro eingerichtet. Es fanden in diesem Jahr ein Auftaktworkshop im Januar und eine Podiumsdiskussion in Leipzig statt. Weitere vier Veranstaltungen folgen in der ersten Jahreshälfte 2020.

 

Die Initiative kulturelle Integration, ein Projekt, das mir ganz besonders am Herzen liegt, hat ihre Arbeit fortgeführt und deutlich intensiviert. In diesem Jahr fand die Jahrestagung unter der Überschrift „Integration und Medien“ statt.

 

Besonders aufmerksam möchte ich Sie auf die Tagung der Initiative am 28. Januar zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz: „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen“ machen. Des Weiteren plant die Initiative für das kommende Jahr noch zwei weitere Tagungen und viele Kooperationsveranstaltungen. Informationen über die Initiative finden Sie hier.

 

Über die zahlreichen politischen Initiativen des Deutschen Kulturrates, zu unseren Veranstaltungen, Publikationen und anderes mehr werden Sie regelmäßig im Kulturpolitischen Wochenreport, der jeden Freitag erscheint, informiert. 4.048 Empfängerinnen und Empfänger erhalten den Wochenreport z.Z. regelmäßig. Danke für Ihr Interesse!

 

Ich hoffe auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit im kommenden Jahr und anregende Diskussionen.

 

Für die Feiertage wünsche ich Ihnen und Ihren Familien gute Erholung und alles Gute für 2020.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 

PS. Der nächste kulturpolitische Wochenreport erscheint aufgrund der Feiertage und meines Urlaubs erst am 17. Januar 2020.

 


 

Neue Stellungnahmen des Deutschen Kulturrates

 

Der Deutsche Kulturrat begrüßt, dass die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode die Altersvorsorgepflicht für Selbständige auf den Weg bringen will. Damit wird die Idee der Solidargemeinschaft gestärkt und der Weg geöffnet, um mehr Erwerbstätige in die Solidargemeinschaft einzubeziehen. Geklärt werden muss noch die Einbeziehung der Beamten und Abgeordneten. Weiterlesen …

 

Der Deutsche Kulturrat hat in verschiedenen Stellungnahmen auf die Bedeutung der kulturellen Bildung für die Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen hingewiesen und die Stärkung der schulischen und außerschulischen Bildung eingefordert. Alle Kinder und Jugendliche brauchen Zugang zu kultureller Bildung. Weiterlesen …

 


 

Einladung: 12. – 14.02.2020 – Nachhaltigkeit braucht Heimat – Tagung in Bad Alexandersbad

 

„Nachhaltigkeit braucht Heimat. Das Grüne Band als Erinnerungsort und Chancen für periphere ländliche Räume“

 

Wann: Mittwoch, 12.02.2020 bis Freitag, 14.02.2020
Wo: Bad Alexandersbad

 

Um zu verstehen, was uns ausmacht, welche Herkunft unsere Zukunft prägt, benötigen wir kollektive Erinnerungen. Orte, die eine charakteristische Differenz zur Gegenwart aufweisen und die zur Erinnerungskultur einladen. So einen Ort, wie den ehemaligen Eisernen Vorhang, der sich zum Grünen Band entwickelt hat – zu einem weltweit einzigartigen Biotopverbund und Kulturdenkmal.

 

Der Deutsche Kulturrat und der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland unterstützen gemeinsam die Bemühungen, das Grüne Band Europa als UNESCO-Welterbe in den Kategorien Natur und Kultur zu nominieren. Denn das Grüne Band hält die Erinnerung an den Mut der Menschen wach, die mit friedlichen Mitteln Diktaturen überwunden haben und Grenzen zu Fall brachten.

 

Hier ist Zeitgeschichte erlebbar und Erinnerung möglich. Ein Ort auch für die kommenden Generationen, der an Demokratie, Freiheit und Frieden in unserem Land und in ganz Europa erinnert. Dazu wollen Kunst und Kultur einen Beitrag leisten, neue Bilder schaffen, Menschen zusammenbringen und zeigen, dass Natur und Kultur keine Gegensätze sind.

 

Mit unserer Tagung wollen wir das Grüne Band als Ort der Erinnerungskultur stärken und Chancen für lokale Kulturakteure aufzeigen, um ihre Heimat in strukturschwachen, grenznahen Regionen nachhaltig zu gestalten.

 

Unser Programm beginnt am Mittwoch, den 12.02.2020 ab 12 Uhr mit dem Thema „Nachhaltigkeit braucht Heimat“ und spannt einen Bogen von der Erinnerungskultur bis zum Grünen Band Europa als Weltkulturerbe.

 

Am Donnerstag besuchen wir das Deutsche-Deutsche Museum Mödlareuth und erörtern die Möglichkeiten, die das Grüne Band für die Erinnerungskultur und die lokalen kulturellen Akteure bietet. Am Abend erleben wir fränkische Mundart mit Wolfgang Buck und seiner Gitarre.

Am Freitag diskutieren wir „Die Bedeutung Dritter Orte in strukturschwachen Grenzräumen“. Die Tagung endet am 14.02.2020 um 13:30 Uhr.

 

Mit dabei sind:

 

  • Hubert Weiger (Ehrenvorsitzender BUND)
  • Susanne Keuchel (Präsidentin Deutscher Kulturrat)
  • Kai Frobel (Der Vater des Grünen Bandes)
  • Olaf Zimmermann (Geschäftsführer Deutscher Kulturrat)
  • Birgit Seelbinder (Präsidentin EUREGIO EGRENSIS)
  • und viele andere mehr…

Anmeldungen und weitere Informationen:

 

Jens Kober Referent für Nachhaltigkeit & Kultur
E-Mail: j.kober@kulturrat.de

 


 

Einladung: 28.01.2020 Tagung – Erinnerung an die Shoah wachhalten

 

Wann: Dienstag, 28. Januar 2020 10.00 bis 17.00 Uhr
Wo: Deutschlandfunk Kultur, Hans-Rosenthal-Platz, 10825 Berlin

 

Die Shoah ist das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Sie nimmt daher in der Erinnerungskultur in Deutschland einen besonderen Platz ein. Die Erinnerung an die Shoah wachzuhalten und weiterzugeben, ist eine dauernde Verpflichtung aller in Deutschland lebenden Menschen. Das schließt ein, sich entschieden gegen jede Form des Antisemitismus zu wenden. Die Tagung „Erinnerungskultur“ beschäftigt sich mit der Frage, wie wir in der Zukunft an die Shoa erinnern sollen? Gerade in einer Zeit, in der Rechte eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ fordern und ein Schlussstrich unter das Erinnern an die Shoah ziehen wollen, ist es notwendig, klare Antworten zu geben: Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen.

 

Deshalb veranstaltet die Initiative kulturelle Integration am 28. Januar in Berlin die Tagung: Erinnerung an die Shoah wachhalten.

 

Eröffnet wird die Tagung durch Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland.

 

Den Auftakt bilden Impulsvorträge der Kulturwissenschaftlerin und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels Prof. Dr. Aleida Assmann sowie des Historikers Prof. Dr. Norbert Frei, gefolgt von einer Response des israelischen Soziologen Prof. Dr. Natan Sznaider.

 

Am Nachmittag werden die zentralen Fragen der Erinnerungsarbeit vertieft und in Workshops zu den Themen Erinnerung in einer multiethnischen Gesellschaft, Verlockung der Historisierung, Erinnerung in der Zivilgesellschaft und neuen Formen der Erinnerung, insbesondere auch im künstlerischen Bereich diskutiert.

 

Referentinnen und Referenten sind: Ester Amrami, Dr. Johann Hinrich Claussen, Jo Frank, Prof. Dr. Viola B. Georgi, Prof. Dr. Raphael Gross, Dr. Elke Gryglewski, Dr. Hans Dieter Heimendahl, Prof. Dr. Doron Kiesel, Dr. Dani Kranz, Prof. Dr. Yael Kupferberg, Daniel Lörcher, Dr. Thomas Lutz, Aiman A. Mazyek, Katja Petrowskaja, Ali Ertan Toprak, Dr. Lea Wohl von Haselberg, Dr. Mirjam Zadoff, Felix Zimmermann und Olaf Zimmermann.

 

 


 

Der kulturpolitische Text der Woche: „Lob der Provinz – Das Leben vor Ort tritt in den Fokus der Kulturhauptstadt Europas 2025″

 

„Zugegeben. Es ist schier unmöglich, bei manchen Bewerbungsschreiben um die europäische Kulturhauptstadt nicht Tränen zu lachen. Da wird ständig von Aufbrüchen und neuen Perspektiven geredet; von Europa und der Zukunft, von Räumen und den Brücken. Doch wohin die führen sollen, bleibt offen. Vielleicht muss man das in diesem Wettbewerb so formulieren in der berechtigten Hoffnung, dass den Entscheidungskommissionen auch nicht viel Besseres einfällt“, schreibt der langjähriger Hörfunkdirektor des MDR, Johann Michael Möller.

 

Lesen Sie den ganzen Text hier.

 


 

Programmhinweis: 12.01.2020 11.04 Uhr – Die Kultur der Dunkelheit – Das Forum im rbb Inforadio

 

Passend zum Schwerpunkt in der aktuellen Politik & Kultur überträgt das Inforadio vom rbb am Sonntag, den 12.01.2020 ab 11.04 die Veranstaltung des Deutschen Kulturrates „Die Kultur der Dunkelheit“ aus dem Zeiss-Großplanetarium in Berlin. Der Moderator Harald Asel diskutiert mit seinen Gästen:

 

  • Worin liegt die Kraft der Dunkelheit, warum hat sie Kunst und Kultur schon immer fasziniert?
  • Welche kulturellen Veränderungen gibt es, wenn die Dunkelheit verschwindet?
  • Warum brauchen wir eine neue Kultur der Dunkelheit?

Mit dabei sind:

 

  • Dr. Andreas Hänel, Vereinigung der Sternfreunde e. V.
  • Sabrina Hölzer, Regisseurin und Künstlerin
  • Dr. Sibylle Schroer, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
  • Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat
  • Moderation: Harald Asel, Inforadio (rbb)

 

Unter dem Titel „Am Rande der Nacht: Zur Kultur der Dunkelheit“ geben in der aktuellen Ausgabe von Politik & Kultur außerdem 19 Autoren und Gesprächspartner auf 12 Seiten Einblick in verschiedenste Aspekte des Themas. Das Spektrum reicht von den Aufgaben der Planetarien heute über die Kulturgeschichte der Nacht und die Himmelsscheibe von Nebra bis hin zu den Nachtstücken von E.T.A. Hoffmann.

 

Lesen Sie den Schwerpunkt „Am Rande der Nacht: Zur Kultur der Dunkelheit“ (E-Paper) kostenfrei hier in Politik & Kultur (Seite 19 – 30).

 

Politik & Kultur erscheint zehnmal jährlich und ist erhältlich in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken, auf Flughäfen und im Abonnement: Einzelpreis: 4,00 Euro, im Abonnement: 30,00 Euro (inkl. Porto), im Abonnement für Studierende: 25 Euro (inkl. Porto).


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