12. Juni 2020 Kulturrat_Logo_72dpi-01

Kulturpolitischer Wochenreport

KW 24: Künstler-Helden, JaAberUnd: Mehr Kultur in der Natur?!, Corona-Krise: Kann das Milliardenpaket die Kultur retten?, ...


... Wege aus der Krise - Fachgespräch im Bundestag, Studie: Frauen und Männer im Kulturmarkt, Digital Engagiert?: Digitaltag 2020 online, Was wird in der Corona-Krise für die Kultur getan?, Text der Woche, Fake-News der Woche

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Künstlerinnen und Künstler arbeiten nicht im luftleeren Raum, ihre Kunst ist nicht einfach da und ebenso wenig wird sie einfach so rezipiert und eine Vergütung erfolgt.

 

Die im März 2020 beginnende Corona-Pandemie machte anschaulich, wie viele Menschen in dem Geflecht Kunst und Kultur tätig sind, ihr Geld verdienen und wie so vieles ineinandergreift. Wenn Bibliotheken und Buchhandlungen geschlossen sind, fallen Lesungen aus, eine wichtige Einnahmequelle für Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Wenn Schulen und Kindergärten nicht geöffnet sind, findet kein Kinder- und Jugendtheater statt, eine wichtige Einnahmequelle für Schauspielerinnen und Schauspieler. Wenn keine Veranstaltungen stattfinden, entfallen nicht nur Aufträge für Künstler, sondern ebenso für Tontechnikerinnen, Maskenbildner und viele andere mehr. Dies sind nur einige, sehr wenige Beispiele für die Arbeitsteiligkeit im Kultur- und Medienbereich. Die Beispielliste ließe sich mühelos fortsetzen.

 

Wie eng Künstlerinnen und Künstler sowie Verwerter künstlerischer Leistungen miteinander verbunden sind, zeigt sich an der Künstlersozialversicherung. Die einen, die Künstlerinnen und Künstler, sind die Nutznießer der Versicherung, die anderen, die Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen, aber auch Vereine, die künstlerische Leistungen nutzen, tragen mit der Künstlersozialabgabe zur Finanzierung bei. Dieses symbiotische Verhältnis symbolisiert, wie die verschiedenen Akteure des Kultur- und Mediensektors aufeinander verwiesen sind.

 

Bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten kommen die unterschiedlichen Rollen, aber auch die gegenseitige Verantwortung bei Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen zum Ausdruck. Sozialpartnerschaft spielt auch im Kultur- und Mediensektor eine wichtige Rolle. Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen haben beide ein Interesse an gut ausgehandelten und funktionierenden Tarifverträgen.

 

Gerade im Kultur- und Medienbereich wird teilweise die Nase gerümpft über die Künstlerinnen und Künstler, die sich in Verbänden engagieren. Dabei wird verkannt, dass nur durch gemeinschaftliches Handeln Stärke entsteht und Veränderungen besser durchgesetzt werden können. Das gilt für gewerkschaftliche Vertretungen wie für Berufsverbände und ebenso für Zusammenschlüsse, die sich spezifischer Themen annehmen.

 

Ich finde, die Künstlerinnen und Künstler, die sich für ihre Kollegen in den Verbänden engagieren, sind Helden in der Corona Krise.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 


 

JaAberUnd: Mehr Kultur in der Natur?! – Der erste Online-Talk jetzt zum Nachhören

 

JaAberUnd ist die neue Debattenplattform von Politik & Kultur. Aus der Zeitung kommen die Themen direkt ins Netz: Die Redaktion diskutiert jeden zweiten Dienstag im Monat mit Gästen, Leserinnen und Zuschauern live und online im neuen Talk-Format „JaAberUnd – Die Debattenplattform von Politik & Kultur“.

 

Nicht live dabei gewesen? Den ersten Live-Talk zu „Mehr Kultur in der Natur?!“ gibt es jetzt auch zum Nachhören.

 

Bei der Premiere von JaAberUnd am 9. Juni 2020 standen das Grünes Band und die deutsch-deutsche Erinnerung im Fokus der Online-Debatte. Es gab Antworten auf die Fragen: Was ist das Grüne Band? Wie wird am ehemaligen BRD-DDR Grenzstreifen heute an die deutsche Teilung erinnert? Wie sieht eine zeitgemäße deutsch-deutsche Erinnerung aus? Und was bedeutet Ost-West heute?

 

Mit dabei waren: Theo Geißler, Verleger und Herausgeber Politik & Kultur; Mario Goldstein, Autor und Freiträumer; Helene „Helix“ Heyer, BUNDJugend; Valerie Schönian, Autorin und Journalistin; Hubert Weiger, BUND; Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat und Herausgeber Politik & Kultur. Moderiert hat Simone Orgel, Digitale Strategin und Moderatorin.

 


 

Heute 18:05 – 19:00 Uhr im Deutschlandradio Kultur: Mit „Wumms“ aus der Corona-Krise – Kann das Milliardenpaket die Kultur retten? 

 

Die Corona-Pandemie stürzt auch die Kultur in eine tiefe Krise: Konzerthäuser, Theater, Kinos, Tanz- und Musikclubs dicht, freischaffende Künstlerinnen und Künstler ohne Auftritte. Kann das Milliardenpaket des Bundes die Kultur aus der Krise retten?

 

Es diskutieren:

 

  • Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordneten für Kultur der Stadt Leipzig
  • Dagmar Schmidt, Vorsitzende des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler
  • Wolfgang Schmidt, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium
  • Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
  • Moderation: Hans Dieter Heimendahl

 

Im Laufe des Tages hier weitere Informationen.

 


 

17. Juni: Folgen der Coronavirus-Pandemie und Wege aus der Krise – Fachgespräch im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages (leider nicht öffentlich)

 

Fachgespräch mit:

 

  • Janina Benduski, Bundesverband Freie Darstellende Künste e. V.
  • Dr. Simone Eick, Deutsches Auswandererhaus
  • Georg Halupczok, Bundesvereinigung Soziokulturelle Zentren e. V.
  • Dr. Thomas Negele, Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V.
  • Julia Neigel, Sängerin, Komponistin, Textdichterin und Musikproduzentin
  • Thomas Rempe, Verband freier Ensembles und Orchester in Deutschland e. V.
  • Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat e. V

 

Hier geht es zur Tagesordnung der Sitzung.

 


 

Politik & Kultur Juni 2020

 

Themen der Ausgabe: Vom Grenzstreifen zum Kulturerbe, Corona vs. Kultur, Hilfsmaßnahmen für die Kultur, Faire Arbeit, Bauhaus, Theater in Ost/West u.v.m.

 

  • Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.
  • Sie erscheint zehnmal jährlich und ist erhältlich in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken, auf Flughäfen und im Abonnement: Einzelpreis: 4,00 Euro, im Abonnement: 30,00 Euro (inkl. Porto), im Abonnement für Studierende: 25,00 Euro (inkl. Porto).
  • Die Juni 2020-Ausgabe von Politik & Kultur mit den Schwerpunkten „Vom Grenzstreifen zum Kulturerbe: Das Grüne Band“ und „Corona vs. Kultur“ steht für die Newsletter-Abonnementen als kostenfreies E-Paper (pdf-Datei) zum Herunterladen bereit.

 


 

Zur Subskription: Frauen und Männer im Kulturmarkt – Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage (erscheint am 26. Juni)

 

Die neue Studie weitet den Blick auf den gesamten Bereich der Kulturberufe.

 

So zum Beispiel auf die Angestellten im Buchhandel, Verlags- und Medienwirtschaft, Medien-, Informations- und Dokumentationsdienste, Redaktion und Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit, Produkt- und Industriedesign, Technische Mediengestaltung, Innenarchitektur, Kunsthandwerk – Bildende Kunst, Kunsthandwerkliche Glas- und Keramikgestaltung, Kunsthandwerkliche Metallgestaltung, Musikinstrumentenbau, Theater-, Film- und Fernsehproduktion, Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik, Bühnen- und Kostümbildnerei, Musik-, Gesangs- und Dirigententätigkeit, Schauspiel-, Tanz- und Bewegungskunst, Moderation und Unterhaltung, Ausstellen und Präsentieren in Museen und Lehren außerhalb der Schule

 

Und auf die Selbständigen in den Bereich Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt und Software-/Games-Industrie sowie weiter auf die in der Künstlersozialkasse Versicherten in den Berufsgruppen Wort, Bildende Kunst, Musik und Darstellende Kunst.

 

 

Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann

Frauen und Männer im Kulturmarkt – Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage
508 Seiten; Großformat,
ISBN 978-3-947308-20-0

 

  • Die Studie kann bis zum 25.06.2020 zur Subskription zum Preis von nur 19,80 Euro (inklusive Porto und Verpackung) hier vorbestellt werden.
  • Danach kostet sie 24,80 Euro.
  • Der Versand erfolgt ab dem 26.06.2020.

 


 

Aktualisiert! Corona-Krise: Was wird für die Kultur getan, was muss noch getan werden?

 

Einschätzungen, Auswirkungen, Maßnahmen, Forderungen: Wie ist der Kulturbereich von der Corona-Pandemie betroffen?

 

Hier finden Sie alle Pressemitteilungen des Deutschen Kulturrates im Zusammenhang mit der Corona-Krise, den Newsletter Corona versus Kultur sowie weitere nützliche Informationen und Meldungen.

 

  • Newsletter des Deutschen Kulturrates für alle von Einschränkungen betroffenen Künstler, kulturwirtschaftlichen Unternehmen, öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen.
  • Hier finden Sie alle Pressemitteilungen, die der Deutsche Kulturrat im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie veröffentlich hat.
  • Viele Mitgliedsverbände der Sektionen informieren ihre Mitglieder über spezifische Herausforderungen in der jeweiligen künstlerischen Sparte oder im Arbeitsbereich. Hier kommen Sie zu den Informationen der Verbände und Institutionen.
  • Finden Sie hier Informationen zu den Maßnahmen des Bundes für Solo-Selbständige und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft.
  • Finden Sie hier Informationen zu den Maßnahmen der einzelnen Bundesländer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
  • Hier finden Sie Informationen zu den Hilfsmaßnahmen des Kultur- und Medienbereichs für den Kultur- und Medienbereich.

 


 

Digital Engagiert?: Online-Talk der Initiative kulturelle Integration & des Deutschen Kulturrates zum Digitaltag 2020

 

Wo beginnt Engagement im Netz? Was bedeutet es in der Kultur und besonders auch in der kulturellen Integration? Welche Chancen bietet die Digitalisierung für das Ehrenamt? Wie kann man sich konkret digital engagieren? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern, um sich digital für andere stark zu machen? Und wie beeinflusst die Corona-Krise das Engagement im Netz?

 

Antworten auf diese Fragen gibt es am 19. Juni 2020 ab 10 Uhr auf YouTube und Twitter – denn der kommende Freitag ist bundesweiter Digitaltag! Passend dazu laden die Initiative kulturelle Integration und der Deutsche Kulturrat ein, gemeinsam online über das Thema „Digitales Engagement“ zu diskutieren.

 

Unsere Gäste zum Thema „Digital Engagiert?“ sind:

 

  • Serge Embacher, Forum „Digitalisierung und Engagement“, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
  • Susanne Keuchel, Deutscher Kulturrat
  • Teresa Rodenfels, Start with a Friend (angefragt)
  • Moderation: Simone Orgel, Digitale Strategin und Moderatorin

 


 

Text der Woche: Svenja Schulze „Erfolgsgeschichte Grünes Band – Ein gesamtdeutsches Projekt des Naturschutzes und der Erinnerungskultur“

 

Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist ein einmaliger Verbund besonderer Lebensräume entstanden: das Grüne Band. Es ist ein Querschnitt durch fast alle Landschaftstypen Deutschlands, von den norddeutschen Niederungsgebieten bis hin zu den Mittelgebirgen. In das, was einmal der Todesstreifen entlang des Eisernen Vorhangs war, ist vielfältiges Leben zurückgekehrt.

 

Dieser einzigartige Raum des Naturschutzes ist zugleich eng verwoben mit der jüngeren politischen und gesellschaftlichen Geschichte Deutschlands. Die Berliner Mauer, Zäune mit Stacheldraht und Selbstschussanlagen – sie sind ein dunkles Stück deutscher Geschichte, an das wir die Erinnerung wachhalten.

 

Svenja Schulze ist Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

 

Lesen Sie den Text hier!

 


 

Die Fake-News der Woche

 

 

Nachdem der Kulturbereich, d.h. seine Lobby, gerade ein eigenes Programm über 1.000.000.000 Euro zusätzlich zu den allgemeinen Förderungsmaßnahmen des Bundes erkämpft hat und die Automobillobby sich mit ihren Wünschen nicht durchsetzen konnte, kann man diesen Tweet nur als Fake-News bezeichnen.


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