Günter Herzog - 27. Februar 2020 Kulturrat_Logo_72dpi-01

Archive

Das Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung


Als weltweit erstes Spezialarchiv zur Geschichte des Kunstmarkts wurde das Zentralarchiv des deutschen und internationalen Kunsthandels (ZADIK) im Jahr 1992 als gemeinnütziger Verein vom Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG) gegründet. Eine vergleichbare Konzentration auf den Kunsthandel gab es damals und gibt es heute noch nur in der „Collection of Gallery Records“ der „Archives of American Art“ in der Washingtoner Smithsonian Institution.

 

Im Jahr 2014 wurde das ZADIK An-Institut der Universität zu Köln. 2017 erfolgte seine Umbenennung in Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung.

 

Zu Beginn dieses Jahres wurde es mitsamt seinem Personal, seinen Archivbeständen und sonstigem Inventar als eigenständiges wissenschaftliches Institut in die Universität zu Köln eingegliedert.
Das spezielle Sammlungsprofil und die darauf basierende Arbeit des ZADIK als Forschungs- und Lehrarchiv für Kunstmarktforschung beruhen auf den Archiven der Agierenden auf dem Kunstmarkt, wie Künstlern, Sammlern, Kunsthändlern, Galeristen, Kunstkritikern, Kunstjournalisten, Kuratoren, Kulturpolitikern und anderen.

 

Mit rund 115 von insgesamt 170 Beständen in über 2.000 Regalmetern dominieren die merkantilen Archive und bilden eine der wichtigsten nationalen Quellen für die Revision der Moderne aus der Perspektive der Kunstmarktforschung und für die internationale Provenienzforschung. Ältester Bestand ist das Archiv der Galerien Thannhauser, die 1909 gegründet wurden und Standorte in München, Luzern, Berlin, Paris und New York haben.

 

Das ZADIK steht allen Interessierten offen und unterstützt alle Forschenden durch unkomplizierte und größtmögliche Zugänglichkeit im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen. Digitalisate aus 27 Beständen können online eingesehen werden, aus rechtlichen Gründen nicht im Internet sichtbare Faksimiles sind im Intranet in den Räumen des ZADIK zu sehen. Das ZADIK ist Partner der europäischen Künstlerdatenbank european-art.net.

 

Durch eigene Forschungen und deren Veröffentlichungen in seiner Zeitschrift „sediment“, auf seiner Webseite zadik.info, im Kunstmarktteil der FAZ und anderen Medien und mit seinen Ausstellungen und Ausleihen wurde das ZADIK impulsgebend und führend im noch jungen, aber dynamisch wachsenden Forschungsgebiet der Kunstmarktforschung, dessen gesellschaftliche wie historische Relevanz auch unter den Studierenden zu einer immer größeren Nachfrage führt. Dem trägt das ZADIK Rechnung, indem sowohl die Archivleitung als auch die wissenschaftliche Mitarbeiterin kontinuierlich Lehrveranstaltungen anbieten. Diese sind eingebettet in das Programm des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln, besonders im Einfach-Master-Schwerpunktmodul Kunstmarkt.

 

Dieser Text ist zuerst erschienen in Politik & Kultur 03/2020.


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