4. Januar 2019 Kulturrat_Logo_72dpi-01

Kulturpolitischer Wochenreport

1. KW: 100 Jahre Bauhaus, Initiative kulturelle Integration, Wertedebatte, ...


... Save the date: Wachgeküsst, Politik & Kultur, Studie: Frauen in Kultur und Medien

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich hoffe, 2019 wird kulturpolitisch ein übersichtlicheres Jahr als 2018. Im vergangenen Jahr gab es so viele „Rote Teppiche“, so viele Kunst-, Literatur-, Film- und Musikpreise und andere Kunstevents. Die Feuilletons haben alle brav abgefeiert und trotzdem, ich gebe es unumwunden zu, ich habe den Überblick verloren. Am besten kann ich mich noch an die verhunzte ECHO-Preisverleihung aus dem vergangenen Jahr erinnern. Diesen Skandalpreis wird es 2019 in der alten Form zumindest nicht mehr geben.

 

2019 wird 100 Jahre Bauhaus ein Höhepunkt werden. Mit dem Eröffnungsfestival vom 16. – 24. Januar 2019 in der Akademie der Künste, Berlin begin­nen die Feierlichkeiten. Ein Jahr wird ein künstlerisches Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt werden. Im bundesweiten Veranstaltungskalender habe ich allein für Januar mehr als 200 Ausstellungen und Veranstaltungen gezählt. Ich hoffe, ich werde nicht wieder den Überblick verlieren und ich wünsche mir von den Kulturpolitikern von Bund und Ländern, dass es ihnen neben den vielen Bauhaus-Pflichtterminen gelingt, noch Zeit für kulturpolitische Initiativen freizuhalten.

 

Denn neben dem wichtigen Feiern, müssen wir uns noch um einige andere wichtige Themen kümmern, wie:

 

  • die kulturelle Dimension der Digitalisierung und den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf den Kultur- und Medienbereich.
  • dem Humboldtforum, das bereits im Oktober (teil)eröffnet werden soll. Die Erwartungen sind hoch. Ein Thema wird mit dem Näherrücken des Eröffnungstermins noch mehr an Bedeutung gewinnen, als es heute schon hat, der Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Hier wird sich zeigen, was unter dem Zusammenwirken von Kulturpolitik im Inland und Auswärtiger Kultur- und Bildungspolitik zu verstehen ist.
  • die Debatte zur Nachhaltigkeit & Kultur. Es gilt, zum einen innerhalb des Kultursektors stärker für das Nachhaltigkeitsthema zu sensibilisieren, denn unsere unmittelbare Umwelt hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir leben. Es heißt zum anderen, klarzustellen und mit Leben zu erfüllen, dass der Kulturbereich zur Nachhaltigkeitsdebatte mehr beitragen kann als das Bühnenprogramm bei Klimakonferenzen.
  • der neuen Kulturministerkonferenz, die im Januar ihre Arbeit aufnehmen wird. Unter dem Dach der Kultusministerkonferenz treffen sich in einem eigenen Gremium die für Kultur zuständigen Ministerinnen, Minister und Senatoren. Es wurde Zeit, dass sich die Länder zusammentun und sich über die Landesgrenzen hinaus zu kulturpolitischen Fragen austauschen. Welche Initiativen werden sie starten?
  • der Wahl zum Europäischen Parlament im Mai. In verschiedenen europäischen Ländern wird befürchtet, dass Parteien, die in Gegnerschaft zur EU stehen, zu den Wahlgewinnern zählen und die europäische Politik für die nächsten fünf Jahr stark beeinflussen werden. Ein wichtiges Kulturthema!
  • vier Landtagswahlen 2019: Im Mai (Bremen), im September (Brandenburg und Sachsen) und im Oktober (Thüringen). Die Landtagswahlen haben einen wichtigen Einfluss auf die Zusammensetzung des Bundesrats. Auch werden die Wahlergebnisse für die künftige Kulturpolitik in den Ländern bedeutsam sein.
  • 70 Jahre Grundgesetz, das wir im Mai feiern werden. Grund genug, endlich das Staatsziel Kultur im Grundgesetz zu verankern.

 

Also packen wir es an. 2019 ist noch jung!

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 


 

Initiative kulturelle Integration: Zusammenhalt und Demokratie – Programm 2019

 

Angesichts politischer Ereignisse wie z.B. Europaparlamentswahlen, vier Landtagswahlen, 70 Jahre Grundgesetz, 30 Jahre Wiedervereinigung, 100 Jahre Weimarer Republik will die Initiative kulturelle Integration, die der Deutsche Kulturat moderiert, in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf das Thema Zusammenhalt und Demokratie legen.

 

Dabei sollen die folgenden Thesen der Initiative kulturelle Integration besonders in den Mittelpunkt gerückt werden:

 

  • These 1 Das Grundgesetz als Grundlage für das Zusammenleben der Menschen in Deutschland muss gelebt werden.
  • These 6 Demokratische Debatten- und Streitkultur stärkt die Meinungsbildung in einer pluralistischen Gesellschaft.
  • These 7 Einwanderung und Integration gehören zu unserer Geschichte.
  • These 8 Die freiheitliche Demokratie verlangt Toleranz und Respekt.
  • These 13 Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen.
  • These 15 Kulturelle Vielfalt ist eine Stärke.

 

Die genannten Thesen vereint, dass in ihnen auf den Beitrag der Meinungsbildung zur Demokratie eingegangen wird.

 

Die Jahrestagung der Initiative wird Juni 2019 stattfinden. Sie soll, wie bereits 2018, wieder in der Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums in Berlin stattfinden. Thema der Jahrestagung ist Zusammenhalt und Demokratie.

 

Außerdem werden die 15 Thesen in Kürze im handlichen Pocketformat zur Weitergabe bei Veranstaltungen vorliegen und die Hompage der Initiative wird vollständig neu gestaltet.

 


 

Der Kulturratsbestseller 2018: Wertedebatte – Von Leitkultur bis kulturelle Integration

 

Die Debatte um die Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und auf die sich die Mehrheit der in Deutschland Lebenden beziehen, gleicht einer Fieberkurve. Mal geht die Tempe­ratur hoch, hitzig, fieberhaft wird diskutiert, gestritten, polemisiert, was erlaubt ist, was in Deutschland üblich ist, wer was tun muss, um dazugehören, wie unsere Leitkultur auszusehen hat. Dann wieder sinkt die Temperatur der Debatte etwas. Es finden mehr sachliche Diskussionen statt, die sich durch ernsthaftes Nachdenken und eine kritische Reflexion auszeichnen. Die Wertedebatte gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Diskussionen der letzten Jahre. Die sogenannte Flüchtlingskrise hat diese Debatte noch einmal angeheizt, aber sie ist schon deutlich älter. In diesem Buch sind Beiträge aus Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates aus über zehn Jahren zusammengefasst, die viele Facetten der Fieberkurve zeigen. Es geht um die Themen Leitkultur, Werte und Tugenden, den Kulturstaat und das Staatsziel Kultur, die Kunstfreiheit, die Diskussion um einen Kanon, um die Fragen Was ist deutsch? Was ist Heimat?, um Deutschland vom Auswanderungs­- zum Einwanderungsland, um kulturelle Integration und Erwerbsarbeit, um kulturelle Integration als Thema der Medien und der Zivilgesellschaft, um kulturelle Integration als Aufgabe für Kultureinrichtungen und der kulturellen Bildung und die besondere Rolle der Religion in der Integrationsdebatte.

 

Wertedebatte – Von Leitkultur bis kulturelle Integration
Hg. v. Olaf Zimmermann und Theo Geißler
ISBN: 978-3-947308-06-4, 548 Seiten, 22,80 Euro

 


 

Save the date: Wachgeküsst. Gemeinsame Perspektiven für die Kulturpolitik von Bund und Ländern

 

Montag, der 28.01.2019, 18.00 Uhr, Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturrates, der Kulturstiftung der Länder und der Staatsbibliothek zu Berlin.

 

Mit:

  • Senator Dr. Carsten Brosda, Vorsitzender der Kulturministerkonferenz;
  • Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder;
  • Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates;
  • Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz;
  • Prof. Dr. Barbara Schneider-Kempf, Direktorin der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz;
  • Hortensia Völckers, Direktorin der Kulturstiftung des Bundes;
  • MinDir Dr. Günter Winands, Amtschef Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien;
  • Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Herausgeber des Buches „Wachgeküsst – 20 Jahre neue Kulturpolitik des Bundes 1998 – 2008

 

Einladung folgt Anfang Januar 2019.

 


 

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