11. KW: Demonstrationen für Europa, Kolonialismus-Aufarbeitung, Leipziger Buchmesse, …

... Jahreskonferenz des Rates für nachhaltige Entwicklung

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

am Sonntag, den 19. Mai 2019, kurz vor der Europawahl, gehen europaweit zehntausende Menschen gleichzeitig auf die Straße! Für die Zukunft Europas, gegen Nationalismus!

 

DIE VIELEN, ein Zusammenschluss von Kulturinitiativen, Kultureinrichtungen und Vereinen, darunter auch dem Deutschen Kulturrat, rufen zu bundesweiten GLÄNZENDEN DEMONSTRATIONEN in Berlin und weiteren Städten unter dem Titel: „Für ein Europa der Vielen! Die Kunst bleibt frei!“ auf.

 

Die Abschaffung der Kunstfreiheit ist in Ländern Europas wie der Türkei und Russland, aber auch innerhalb der Europäischen Union in Ungarn oder Polen bereits bittere Realität, die Bedrohung der Kunstfreiheit in Italien oder Österreich schreitet voran.

 

Die Länder der Europäischen Union bilden selbst eine Vielfalt der Lebensentwürfe und Kulturen ab. Ihre politische Ausgestaltung muss getragen werden von der Idee eines Europas der VIELEN. Ein solidarisches Europa, das sich nicht immer weiter abschottet, sondern sichere Zugänge schafft, für Menschen aus nicht-europäischen Ländern, die hier leben wollen. Auch Künstlerinnen und Künstler, Intellektuelle, Andersdenkende und Menschen mit anderen Lebensentwürfen werden aus Ländern Europas und Orten in der ganzen Welt zur Emigration gezwungen. Asylrecht, Freizügigkeit wie die Kunstfreiheit sind miteinander verbunden, die Kunst entsteht nicht in nationalen Grenzen. In den unterschiedlichen Verfassungen und in der Erklärung der Menschenrechte wird das Asylrecht wie die Kunstfreiheit benannt, beide sollen den Anforderungen eines Europas der Vielen, auch der Vielen aus nicht-europäischen Ländern, ein Leben in Würde sicherstellen. Sichere Fluchtwege, Solidarität und eine offene Gesellschaft, gehören unteilbar zusammen mit dem „Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich der Künste zu erfreuen…“ wie es in der Erklärung der Menschenrechte heißt.

 

Die Demonstration in Berlin beginnt am Sonntag, den 19. Mai um 12 Uhr am Rosa-Luxemburg-Platz vor der Volksbühne-Berlin. Der Kultur-Demonstrationszug wird sich am Nachmittag mit der großen Demonstration „Ein Europa für Alle -Deine Stimme gegen Nationalismus!“ am Großen Stern in Berlin vereinigen.

 

Reservieren Sie den 19. Mai für einen gemeinsamen Weg durch Berlin oder in einer der anderen Städte die ebenfalls teilnehmen werden.

 

Europa ist im wahrsten Sinne des Wortes unser Schicksal. Es ist ein Europa der kulturellen Vielfalt und der politischen Kooperation. Es ist ein Europa der Kunst- und Meinungsfreiheit. Es ist unser gemeinsames Europa, für das wir am 19. Mai auf die Straße gehen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 

PS. Die neue Kulturministerkonferenz stärkt der kulturellen Zivilgesellschaft bei ihrem Kampf gegen Rechts den Rücken. Immer öfter versuchen Vertreter der extremen Rechten, Kulturinitiativen und -einrichtungen unter Druck zu setzen, in dem sie mit dem Entzug von öffentlichen Fördermittel drohen, weil sich die Einrichtungen ihrer Meinung nach nicht neutral verhalten würden. Hier haben die Kulturminister der Länder nun ein deutliches Wort gesprochen. Lesen Sie hier.

 


 

Kolonialismus-Aufarbeitung in Deutschland: Dornröschenschlaf beendet

 

Die Debatte um Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten geht in Politik & Kultur 03/2019 weiter

 

In der aktuellen Ausgabe von Politik & Kultur 03/2019, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, geht die Debatte um Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten weiter.

 

Kirsten Kappert-Gonther, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), ordnet die Rolle des bald eröffnenden Humboldt Forums in die Debatte ein und schreibt diesem die „zentrale Herausforderung der inhaltlichen Dekolonialisierung“ zu. Nur so könne aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft gelernt werden.

 

Die Stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates, Gabriele Schulz, fasst die Bundestagsdebatte vom 21. Februar 2019 auf Grundlage des Antrages der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „Zur kulturpolitischen Aufarbeitung unseres kolonialen Erbes“ (Drucksache 19/7735) und der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der AfD-Fraktion „Aufarbeitung der Provenienzen von Kulturgut aus kolonialem Erbe in Museen und Sammlungen“ (Drucksache 19/3264 und Drucksache 19/6539) zusammen. Alle Rednerinnen und Redner der Bundestagsdebatte unterstrichen, dass diese erst der Anfang einer „intensiven Befassung mit dem Thema sein kann und weitere Beratungen im Ausschuss für Kultur und Medien, im Deutschen Bundestag und in der Gesellschaft folgenden müssen“.

 

Die Debatte wurde bereits in Politik & Kultur 01-02/2019 von verschiedenen Autorinnen und Autoren wie Simone Barrientos, Carsten Brosda, Hartmut Dorgerloh, Hartmut Ebbing, Klaus Lederer, Viola König, Olaf Zimmermann und anderen angestoßen. Alle Beiträge können Sie hier lesen.

 

Auch in der Ende März erscheinenden Ausgabe 04/2019 von Politik & Kultur wird die Kolonialismus-Debatte fortgeführt.

 


 

Bund, Länder, Kommunen legten vorgestern ein erstes Eckpunktepapier zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten vor

 

Das erste gemeinsame Eckpunktepapier von Bund, Ländern und Kommunen vom 13. März zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten ist ein guter Auftakt für die erst wenige Monate alte Kulturministerkonferenz und ein Zeichen guter Zusammenarbeit im kooperativen Kulturföderalismus. Es ist gut, wenn Bund, Länder und Kommunen bei diesen wichtigen kulturpolitischen Fragen an einem Strick ziehen und sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen. Schon in der Überschrift stellen die Autoren des Papiers klar, dass es sich um eine erste Positionierung handelt, der hoffentlich bald weitere folgen werden. Lesen Sie hier das Eckpunktepapier und hier unsere Einschätzung zum Papier.

 


 

Leipziger Buchmesse 2019

 

Der Deutsche Kulturrat ist auch in diesem Jahr wieder auf der Leipziger Buchmesse vertreten. Sie finden uns am Stand unseres Verlages ConBrio B 300 in Halle 4. Dort gibt es auch die aktuellen Publikationen des Deutschen Kulturrates wie z. B. die neueste Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates.

 

Am Donnerstag, den 21. März 2019 finden auf der Messe verschiedene Diskussionsrunden unter Beteiligung des Deutschen Kulturrates statt:

 

  • 10.30–11.00 Uhr, MusikCafé in Halle 4
    Politik & Kultur, die Zeitung des Deutschen Kulturrates, jetzt zehn Mal im Jahr
    Ein Roundtable mit den Herausgebern Olaf Zimmermann und Theo Geißler.
    Gäste: Lena Falkenhagen (VS-Bundesvorsitzende) sowie weitere Gratulanten

 

  • 12.30–13.00 Uhr, Am Stand des ConBrio Verlags, Halle 4, B 300
    Wie fragil ist der deutsche Buchhandel?
    Die Insolvenz des Buchgroßhändlers KNV und die Folgen für den Buch- und Musikalienhandel
    Teilnehmer: Alexander Skipis (Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V.), Else Laudan (Argument Verlag mit Ariadne), Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat)
    Moderation: Andreas Kolb (nmz)

 

  • 16.00 – 17.00 Uhr, Leseinsel Religion, Halle 3, Stand A 200
    Was ist Künstliche Intelligenz tatsächlich? Wer denkt da?
    Ein Diskussion mit Eva Leipprand (VS in ver.di), Nina George (Schriftstellerin), Sven Gábor Jánszky (2b AHEAD ThinkTank) und Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat)
    Moderation: Regine Möbius (VS in ver.di)
    Eine Veranstaltung des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS in ver.di) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturrat

 


 

Aufbruch zu Kultur und Nachhaltigkeit: 19. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung

 

Die 19. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) findet am 04. Juni 2019 im bcc Berlin statt.

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller und die Bundesumweltministerin Svenja Schulze sprechen auf der Konferenz.

 

Außerdem: Helene Heyer von der BUND Jugend diskutiert mit Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat über den „Aufbruch zu Kultur und Nachhaltigkeit“.

 

Hier finden Sie weitere Informationen zur Tagung.

 


 

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