GEMA & Co.: Ungeliebt und unverzichtbar

Kulturrat veröffentlich Dossier über die Arbeit der Verwertungsgesellschaften in Deutschland

Berlin, den 03.11.2015. Was ist ähnlich beliebt wie das Finanzamt, die Gebühreneinzugszentrale für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder die Damen und Herren des Ordnungsamtes beim Knöllchenverteilen für Parksünder, die Verwertungsgesellschaften.

 

Allen voran die GEMA, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, die inner- und außerhalb des Kulturbereiches eindeutig den ersten Buhmannplatz einnimmt. Danach folgen die anderen, mehr oder weniger bekannten, Verwertungsgesellschaften. Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) etwa oder die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst (VG Bild-Kunst), die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort). Darüber hinaus gibt es noch weitere Verwertungsgesellschaften zum Beispiel für Medienunternehmen (VG Media), für Werbefilmhersteller (VG TWF), Auftragsproduzenten (VGF), für Film- und Fernsehproduzen­ten (VFF), für Musikedition (VG Musikeditionen) und noch andere mehr.

 

So deutlich oftmals die Ablehnung den Verwertungsgesellschaften gegenüber geäußert wird, so wenig ist bekannt, was sie eigentlich machen und wem sie eigentlich gehören? Verwertungsgesellschaften sind Zweckverbünde der Künstler und der Produzenten und Verwerter künstlerischer Leistungen. Sie können besonders dort erfolgreich Einnahmen für ihre Mitglieder akquirieren, wo der Einzelne erfolglos bleiben würde. Sie sichern die Rechte ihrer Mitglieder, damit sie einen Ertrag aus der Nutzung ihrer kreativen Leistung ziehen können. Sie sind letztlich Genossenschaften, deren Ziel die wirtschaftliche und oftmals auch kulturelle und soziale Förderung ihrer Mitglieder ist. Sie sind für den Kulturbereich unverzichtbar!

 

Es gibt wohl keine anderen Einrichtungen im Kulturbereich, deren Arbeit missverstandener wird als die der Verwertungsgesellschaften. Deshalb veröffentlicht der Deutsche Kulturrat, nach 2008, zum zweiten Mal ein eigenes Dossier unter dem Titel „Save the Rights!“ über die Arbeit der Verwertungsgesellschaften in Deutschland.

 

Save the Rights! – Dossier „Verwertungsgesellschaften“.
Herausgeber: Olaf Zimmermann + Theo Geißler.
56 Seiten, 28 x 21 cm
Euro 4,20 (E-Book = kostenfrei)
ISBN 978-3-934868-36-6

Mit einem Aufsatz von Bundesjustizminister Heiko Maas und weiteren Texten von: Jürgen Becker; Gabriele Beger; Guido Evers; Christian Flisek; Tilo Gerlach; Ursula Goebel; Dieter Gorny; Harald Heker; Ansgar Heveling, Rainer Just; Petra Kammerevert; Michael Kühn; Klaus Müller; Urban Pappi; Markus Scheufele; Anke Schierholz; Angelika Schindel; Robert Staats; Sabine Verheyen; Silke von Lewinski; Arthur-Axel Wandtke; Halina Wawazyniak und Olaf Zimmermann.

 

  • Gedruckt zu beziehen über jede Buchhandlung oder versandkostenfrei über den Online-Shop des Deutschen Kulturrates: http://www.kulturrat.de/shop.php.
  • Die kostenfreie Online-Version (E-Book) kann hier abgerufen werden: http://www.kulturrat.de/dossiers/vg2.pdf.
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