Studie belegt: Massive Umsatzeinbrüche in der Kultur- und Kreativwirtschaft durch Corona

Betroffenheitsanalyse der Kultur- und Kreativwirtschaft von der Corona-Pandemie vorgelegt

Berlin, den 19.02.2021. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie Der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien legt das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes heute eine neue „Betroffenheitsanalyse der Kultur- und Kreativwirtschaft von der Corona-Pandemie“ vor. Die Analysen und Trends wurden vom Forschungsinstitut Prognos vorgenommen.

 

Betrachtet werden die Umsatzverluste des Jahres 2020 im Vergleich zu den Vorjahren. In einer Szenarioanalyse werden drei Szenarien der künftige Umsatzentwicklung geschätzt. Die Umsatzverluste in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Jahr 2020 waren erheblich. Insgesamt wird ein Umsatzverlust von 13 Prozent verzeichnet. Das ist der größte Verlust seit 2009. In einigen Branchen der Kultur- und Kreativwirtschaft sinkt das Umsatzniveau unter das des Jahres 2003. Besonders stark betroffen sind der Markt für darstellende Künste mit einem Umsatzverlust von 85 Prozent. Weiterhin stark betroffen sind der Musikmarkt (Umsatzverlust 54 Prozent), der Kunstmarkt (Umsatzverlust 51 Prozent) und die Filmwirtschaft (Umsatzverlust 48 Prozent). Leidtragende auf der Seite der Erwerbstätigen sind neben den Soloselbständigen und Freiberuflern insbesondere auch geringfügig Beschäftigte und Mini-Jobber im Kulturbereich.

 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Betroffenheitsanalyse belegt schwarz auf weiß, was wir schon seit Monaten sagen, der Kulturbereich ist ganz besonders von der Corona-Pandemie betroffen. Der Umsatzeinbruch in der Kultur- und Kreativwirtschaft einer Branche, deren Bruttowertschöpfung im Jahr 2019 unmittelbar auf den Fahrzeugbau und den Maschinenbau folgte, ist massiv. Einige Teilbranchen befinden sich seit fast einem Jahr im Lockdown. Der Schaden für den Kulturbereich ist erschreckend hoch. Die Hilfen des Bundes und der Länder für die notleidende Kulturwirtschaft sind nicht ausreichend. Ein unwiederbringlicher Verlust an kultureller Vielfalt droht, wenn der freie Fall der Kulturwirtschaft nicht gestoppt wird. Umso wichtiger ist es, nun Öffnungsszenarien zu entwickeln, damit die Unternehmen planen können und Licht am Ende des Tunnels sehen.“

 


 

  • Das aktuelle Diskussionspapier des Deutschen Kulturrates „Kultur muss wieder ins Spiel. Jetzt Perspektiven schaffen!“ finden Sie hier.
  • Die Analyse „Die Betroffenheit der Kultur- und Kreativwirtschaft von der Corona-Pandemie“ finden Sie hier.

 

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