8. Januar 2020 Kulturrat_Logo_72dpi-01

Pressemitteilung

Einladung: Wie wollen wir in Zukunft an die Shoah erinnern? - "Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen"


Tagung am 28. Januar 2020 in Berlin

Berlin, den 07.01.2020. „Die Shoah ist das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Sie nimmt daher in der Erinnerungskultur in Deutschland einen besonderen Platz ein. Die Erinnerung an die Shoah wachzuhalten und weiterzugeben, ist eine dauernde Verpflichtung für in Deutschland geborene Menschen ebenso wie für Zugewanderte. Das schließt ein, sich entschieden gegen jede Form des Antisemitismus zu wenden“, so heißt es in These 13 „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen“ der 15 Thesen „Zusammenhalt in Vielfalt“.

 

Am 27. Januar 2020 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 75. Mal. Einen Tag nach dem 27. Januar, der dem Gedenken und Erinnern gewidmet ist, lädt die Initiative kulturelle Integration am Dienstag, den 28. Januar 2020 zur Tagung ein: Wie wollen wir in Zukunft an die Shoah erinnern? – „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen“. Sie dient der Standortbestimmung sowie dem Ausblick auf die Aufgaben und Herausforderungen der Erinnerungsarbeit in der Zukunft.

 

Bei der Tagung werden zwei zentrale Fragestellungen im Mittelpunkt stehen:

 

  • Wie kann die Erinnerungskultur in einer multiethnischen Gesellschaft aussehen?
  • Wie pflegen wir das Erinnern mit immer größerem zeitlichen Abstand zur Shoah und dem Verlust des Gedächtnisses der Zeitzeugen?

 

Eröffnet wird die Tagung durch Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland.

 

Den Auftakt bilden Impulsvorträge der Kulturwissenschaftlerin und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels Prof. Dr. Aleida Assmann sowie des Historikers Prof. Dr. Norbert Frei, gefolgt von einer Response des israelischen Soziologen Prof. Dr. Natan Sznaider.

 

Am Nachmittag werden die zentralen Fragen der Erinnerungsarbeit vertieft und in vier Workshops zu den Themen Erinnerung in einer multiethnischen Gesellschaft, Verlockung der Historisierung, Erinnerung in der Zivilgesellschaft und neuen Formen der Erinnerung, insbesondere auch im künstlerischen Bereich diskutiert.

 

Referentinnen und Referenten sind: Ester Amrami, Dr. Johann Hinrich Claussen, Jo Frank, Prof. Dr. Viola B. Georgi, Prof. Dr. Raphael Gross, Dr. Elke Gryglewski, Dr. Hans Dieter Heimendahl, Prof. Dr. Doron Kiesel, Dr. Dani Kranz, Prof. Dr. Yael Kupferberg, Daniel Lörcher, Dr. Thomas Lutz, Aiman A. Mazyek, Katja Petrowskaja, Ali Ertan Toprak, Dr. Lea Wohl von Haselberg, Dr. Mirjam Zadoff, Felix Zimmermann und Olaf Zimmermann.

 

Moderiert wird die Tagung von Shelly Kupferberg.

 

Wann: Dienstag, 28. Januar 2020, 10.00 bis 17.00 Uhr
Wo: Deutschlandfunk Kultur, Hans-Rosenthal-Platz, 10825 Berlin

 

 


 

Der Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Besonders in einer Zeit, in der Rechte eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ fordern und einen Schlussstrich unter das Erinnern an die Shoah ziehen wollen, ist es notwendig, klare Antworten zu geben: Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen. Daher befasst sich unsere Tagung einen Tag nach dem 75. Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz mit der Frage, wie wir in der Zukunft an die Shoah erinnern wollen. Alle am Thema Interessierten sind herzlich zur Tagung eingeladen.“

 


 

  • Ausführliche Informationen zur Initiative kulturelle Integration finden Sie hier.

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