25. März 2020 Kulturrat_Logo_72dpi-01

Corona PM / Pressemitteilung

Corona-Pandemie: Kulturratspräsidentin rät nach Soforthilfe aus Not eine Tugend zu machen


Berlin, den 25.03.2020. Der Vorstand des Deutschen Kulturrates hat sich gestern in einer Telefonkonferenz unter der Leitung der Präsidentin Prof. Dr. Susanne Keuchel intensiv mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Kultur- und Medienbereich befasst.

 

Dabei wurden die verschiedenen Bereiche des Kultur- und Mediensektors in den Blick genommen. Begrüßt werden die Soforthilfen, die von der Bundesregierung und den Landesregierungen schnell auf den Weg gebracht wurden. Hier ist besonders wichtig, dass Solo-Selbständige und kleine Unternehmen Zuschüsse beantragen können, da ihnen mit Krediten nicht geholfen ist. Ebenso befasste sich der Vorstand mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf mittlere Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Ein wichtiges Thema im Vorstand war gleichfalls die Situation in der kulturellen Bildung. Viele freie Träger haben eine Mischfinanzierung. Fehlende Beiträge von Teilnehmenden sowie der unterschiedliche Umgang mit öffentlichen Förderungen von verschiedenen Ministerien können freie Träger in Schieflage bringen. Diesem Thema soll zeitnah besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

 

Wichtig ist es aber auch – darüber war sich der Vorstand einig – die langfristigen Auswirkungen dieser Krise zu bekämpfen. Damit der erzwungene Stillstand der Strukturen nicht langfristig zu einer Auflösung bzw. Schwächung führt, bedarf es auch nach den Schließungen unterstützende Maßnahmen.

 

Die Präsidentin des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Susanne Keuchel, resümierte: „In den letzten zwei Wochen wurden wichtige Soforthilfemaßnahmen auf den Weg gebracht. Doch sind damit die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Kulturbereich noch nicht bewältigt. Es bedarf weiterer nachhaltiger Unterstützungsmaßnahmen. Die Krise eröffnet in meinen Augen aber die Chance, kommende notwendige Hilfemaßnahmen mit dringend benötigten zukunftsorientierten Investitionen zu verbinden. Beispielsweise haben viele Kulturschaffende in Corona-Zeiten mit neuen digitalen Formaten für ihre Zielgruppen experimentiert. Hier Fördermaßnahmen auf den Weg zu bringen, die Freiraum bieten, bestehende Formen der Kulturpraxis aber auch der Kulturförderung zu reorganisieren, helfen, neue Wege zu einer zeitgemäßen analog-digitalen Kulturlandschaft zu beschreiten, die zugleich einen Diskursraum ermöglicht für Fragen, die sich aus der Krise ergeben: Wie müssen wir uns zukünftig im Spannungsfeld von Digitalisierung, Globalisierung, Ökonomisierung, stabilen Infrastrukturen und Fragen der Nachhaltigkeit aufstellen?“

 


 


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