KW 51: Das Corona-Jahr 2020, Mission: postkolonial, Politik & Kultur Dezember/Januar, Handbuch Gameskultur + AKBP Buch jetzt als digitale Version verfügbar, ...
... Vorankündigung Buch: Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen, Text der Woche, Fotowettbewerb: Jüdischer Alltag in Deutschland
Sehr geehrte Damen und Herren,
das bald zuende gehende Jahr 2020 war so herausfordernd für uns, wie kein Jahr vorher. Die Corona-Pandemie hat den Deutschen Kulturrat wie Sie alle seit März in Atem gehalten.
Der Deutsche Kulturrat hat kontinuierlich über den aktuellen Sachstand und vor allem über die Förderprogramme von Bund und Ländern informiert. Unser Vorschlag einen Kulturinfrastrukturfonds auf den Weg zu bringen, wurde mit Neustart Kultur von Kulturstaatsministerin Monika Grütters MdB aufgegriffen. Wir waren in stetigem Kontakt mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags, mit Bundesministern, deren Staatssekretären und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Ministerien, auch zu den Ländern, der Kulturministerkonferenz und Landeskulturräten wurde der Kontakt geknüpft, gehalten oder auch intensiviert. Gerade haben wir die Stellungnahme „Kultur- und Kreativwirtschaft jetzt stützen und Perspektiven geben“ vorgelegt.
Daneben wurden wie immer zur aktuellen Kultur-Gesetzgebung Positionen erarbeitet, das gilt für die Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie in nationales Recht (12.11.2020, 13.08.2020, 04.02.2020) ebenso wie für die geplante Reform des Stiftungsrecht und andere rechtspolitische Vorhaben.
Die Zeitung Politik & Kultur erschien wiederum zehn Mal. Das Themenspektrum reichte vom Kulturgut Karneval, über Corona versus Kultur (04/20, 07/20), Industriekultur, das Grüne Band als Natur- und Kulturerbe, Fragen der Denkmalkultur bis hin zum Kunstmarkt. Zusätzlich sind zwei Dossiers erschienen, eines zum Thema Doppelspitzen in Führungsfunktionen und ein anderes zum Thema Heimat & Nachhaltigkeit.
Mit #JaAberUnd wurde ein neues Format der Zeitung Politik & Kultur aufgelegt. Themen der Zeitung werden in einem einstündigen Webformat vertieft.
Drei Bücher sind 2020 erschienen. In „Frauen und Männer im Kulturmarkt“ wurde erneut eine umfangreiche Untersuchung zur sozialen und wirtschaftlichen Lage in Kulturberufen vorgelegt. Das „Handbuch Gameskultur“ vermißt die Welt der digitalen Spiele. Gemeinsam mit dem Goethe-Institut wurde zum Ausscheiden von Klaus-Dieter Lehmann als Präsident des Goethe-Instituts ein Sammelband zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik publiziert.
Das Projekt Frauen in Kultur und Medien ging in die zweite Runde. Allein im Jahr 2020 wurden 59 Frauen, die eine Führungsposition im Kultur- und Medienbereich anstreben, ehrenamtlich von Mentorinnen und Mentoren beraten und begleitet.
Die Initiative kulturelle Integration hat Anfang des Jahres eine hochkarätig besetzte Fachtagung zum Gedenken an den Holocaust durchgeführt. Im September fand die turnusgemäße Jahrestagung statt.
Über das aktuelle Geschehen informiert der ihnen hier vorliegende Kulturpolitische Wochenreport, der jeweils freitags (heute ausnahmsweise am Donnerstag) erscheint und der Corona versus Kultur Newsletter, der seit März diesen Jahres 29 mal erschienen ist.
Das Jahr 2021 wird wieder, da bin ich sicher, viele Herausforderungen bereithalten. Neben der nach wie vor andauernden Corona-Pandemie werden die anstehenden sechs Landtagswahlen und die Bundestagswahl und die darauffolgenden Koalitionsverhandlungen uns sicherlich fordern. Ich freue mich darauf.
Für die Festtage und den Jahreswechsel wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute und vor allem bleiben Sie gesund!
Ihr
Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann
PS. Mein kulturpolitischer Wochenreport von letzter Woche hat eine heftige Debatte erzeugt. Lesen Sie hier die Einschätzung des Journalisten Peter Grabowski.
Programmempfehlung: Mission: postkolonial – Debatte über eine verdrängte, dringende Aufgabe
Das „Kultur.Forum St. Matthäus“ ist das kulturpolitische Forum von Stiftung St. Matthäus, Deutschem Kulturrat, Kulturbüro der EKD, Initiative kulturelle Integration und Deutschlandfunk Kultur.
Das Gespräch wird bundesweit auf Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlt.
- 18.12.2020, 18:05 Uhr Wortwechsel Deutschlandfunk Kultur
Mission: postkolonial – Debatte über eine verdrängte, dringende Aufgabe
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD
- Prof. Dr. Maureen Maisha Auma, Hochschule Magdeburg-Stendal
- Ravinder Salooja, Direktor Leipziger Missionswerk
- Mark Terkessidis, Sachbuchautor und Journalist
- Moderation: Hans Dieter Heimendahl, Deutschlandfunk Kultur
Die deutsche Kolonialgeschichte steht endlich im Fokus. Dabei geht es nicht bloß um historische Aufarbeitung – zum Beispiel der kirchlichen Mission oder der Herkunft von Kunstwerken in deutschen Museen – sondern um eine heutige Herausforderung: Wie können wir postkolonial denken, fühlen, kommunizieren, handeln? Das ist eine Frage auch an deutsche Kultureinrichtungen und die Kirchen.
Politik & Kultur Dezember/Januar
Themen der Ausgabe:
Von Richter bis Turrell
Wie funktioniert der Kunstmarkt? – Künstler, Galeristen, Sammler & Kritiker
Corona versus Kultur
Das Update: Von pandemiebedingten Investitionen, selbständigen Kulturunternehmern & Hoffnungen für 2021
Bundeskulturministerium
Wahljahr 2021: Kommt das Ministerium für die Kultur mit Bündnis 90/Die Grünen? Robert Habeck im Gespräch
AKBP
Innen & Außen in enger Verbindung: Rückschau und Ausblick auf die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik
Medienpolitik in 2020
Jahresrückblick: Medienstaatsvertrag, Medienkonzentrationsrecht, Jugendschutzgesetz, Presseförderung und mehr
- Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.
- Sie erscheint zehnmal jährlich und ist erhältlich in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken, auf Flughäfen und im Abonnement: Einzelpreis: 4,00 Euro, im Abonnement: 30,00 Euro (inkl. Porto), im Abonnement für Studierende: 25 Euro (inkl. Porto).
- Die Doppelausgabe Dezember/Januar von Politik & Kultur mit dem Schwerpunkt „Von Richter bis Turrell: Wie funktioniert der Kunstmarkt? – Künstler, Galeristen, Sammler & Kritiker“ steht für die Newsletter-Abonnementen exklusiv vorab als kostenfreies E-Paper (pdf-Datei) zum Herunterladen bereit
Lesezeit im Lockdown: „Handbuch Gameskultur“ und „AKBP – Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“ jetzt als digitale Version kostenfrei verfügbar
Das Handbuch gibt Einblick in die diversen Kulturwelten von Games, bietet eine Anleitung zum Mitspielen und ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Förderung von Gameskultur als kulturpolitisches Handlungsfeld. 47 Expertinnen und Experten schreiben über die Themenfelder: Grundlagen, Kunst und Kultur, Vermittlung, Gemeinschaft, Debatten und Wirtschaft.
Hier kann das Buch als E-Book (pdf) kostenfrei geladen werden!
Nur noch sehr wenige Exemplare des gedruckten Buches lieferbar. Das ideale Weihnachtsgeschenk!
„AKBP – Ein Rückblick“ versammelt Artikel aus der Zeitung des Deutschen Kulturrates „Politik & Kultur“. Es gliedert sich in drei Kapitel: Im ersten kommt Klaus-Dieter Lehmann in Texten aus der vergangenen Dekade selbst zu Wort. Im zweiten Teil sind Stimmen aus der AKBP versammelt – unter Ihnen Heiko Maas MdB, Bundesminister des Auswärtigen, Michelle Müntefering MdB, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt und viele andere. Der dritte Teil wirft einen Blick auf die Arbeit der Goethe-Institute vor Ort – insbesondere auf die Arbeit in Afrika und jene der Künstlerresidenzen.
Hier kann das Buch als E-Book (pdf) kostenfrei geladen werden!
Das gedruckte Buch ist leider bereits vergriffen!
Vorankündigung: Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen – 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz
Auschwitz gilt als die Chiffre der Vernichtung der Juden Europas. Am 27. Januar 2020 jährte sich zum 75. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers durch die Rote Armee.
Welche Relevanz hat dieser Tag für die in Deutschland lebenden Menschen – außer einer kurzen Sequenz in den Nachrichten? Wie kann in einer multiethnischen Gesellschaft an das Verbrechen an den Juden Europas erinnert werden? Und schließlich, wie kann Erinnerung gelingen, wenn die Taten immer weiter zeitlich wegrücken, wenn das Geschehen von Zeitgeschichte zu Geschichte wird?
Dieses Buch stellt die Ergebnisse einer Fachtagung der Initiative kulturelle Integration vor, die zu diesen Fragestellungen Antworten gesucht hat und bietet darüber hinaus einen Ausblick in die Zukunft des Erinnerns.
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen – 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz
Herausgeber: Doron Kiesel, Natan Sznaider und Olaf Zimmermann
ISBN: 978-3-947308-30-9; 224 Seiten; 19,80 Euro
Das Buch erscheint am 25. Januar 2021.
Text der Woche: Robert Habeck & Hans Jessen „Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kultur im Ministeriumszuschnitt aufgewertet wird“
Robert Habeck sagte im Gespräch mit Hans Jessen u.a.: „Kultur ist nicht nur etwas, was Spaß macht, sondern sie schafft die Räume und Diskurse, in denen eine Gesellschaft sich über sich selbst verständigt. Deswegen meine ich, dass das auch institutionell auf Bundesebene geändert werden muss. Mir scheint, dass die Anbindung im Kanzleramt nicht genug Kraft entfaltet hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kultur im Ministeriumszuschnitt aufgewertet wird, mit einem eigenen Budget und Portfolio.“
Robert Habeck ist Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Hans Jessen ist freier Publizist und ehemaliger ARD-Hauptstadtkorrespondent.
Fotowettbewerb: Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland
Der Countdown läuft! Nur noch vier Tage bis zum Bewerbungsschluss!
Noch bis zum 20. Dezember sind Sie herzlich eingeladen, Fotos zum jüdischen Alltag in Deutschland einzureichen! Die bereits über 330 eingegangenen Bilder zeugen vom Reichtum und der Vielfalt jüdischen Lebens in unserer Mitte.
Von allen eingereichten Fotos werden zehn von einer unabhängigen Jury ausgewählt.
Der Jury gehören an: Iris Berben, Stephan Erfurt, Dalia Grinfeld, Monika Grütters, Felix Klein, Shelly Kupferberg, Patricia Schlesinger, Josef Schuster und Olaf Zimmermann.
Insgesamt stehen Preisgelder in Höhe von 12.500 Euro zur Verfügung, der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert
Die Bilder werden über die Prämierung hinaus als Wanderausstellung an vielen öffentlichen Orten in Deutschland zu sehen sein.
Weitere Informationen finden Sie hier.
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