KW 36: Denkmalkultur, Corona Liste bedrohter Kultureinrichtungen, JaAberUnd – Runter vom Sockel?, …

... Neue Stellungnahmen, Mentoring-Programm, Handbuch Gameskultur, Neu: Kulturrat Brandenburg, Corona-Krise: Was wird für die Kultur getan?, Text der Woche

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

im 1. September dieses Jahres wurde die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin 125 Jahre alt. Was für ein Zusammenfall an Daten. Eine Kirche, die im Gedenken an Kaiser Wilhelm I. gebaut wurde, einen Tag vor dem im Deutschen Reich gefeierten Sedantag eingeweiht und deren Turmruine heute ein Mahnmal gegen Krieg und für Frieden und Versöhnung ist. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin zeigt eindrucksvoll, wie die Zeit Denkmäler verändert oder besser gesagt, warum Denkmäler immer wieder neu gedacht werden müssen. Diese Kirche, in der reichsten Stadt Preußens, der stolzen eigenständigen Stadt Charlottenburg erbaut, stand für den Sieg über den Erbfeind Frankreich und für die Reichsgründung. Die evangelische Kirche, ohnehin reichs- und kaisertreu, zeigte hier ihre enge Verbundenheit mit dem Haus Hohenzollern. Während des Nationalsozialismus war die Kirche zum einen Gottesdienstort der nationalsozialistischen Deutschen Christen und zum anderen wurde in der Wohnung eines der Pfarrer dieser Kirche der „Pfarrernotbund“ gegründet, aus dem die „Bekennende Kirche“ hervorging. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Übrig blieb der alte Turm. Der in einem Architekturwettbewerb Ende der 1950er Jahre siegreich hervorgehende Entwurf des Architekten Egon Eiermann sah den Abriss des alten Turms vor. Hiergegen regte sich energischer Protest der Bevölkerung. Der alte Turm blieb und musste widerwillig von Eiermann in das Gesamtensemble von Kirche, Kapelle und neuem Turm eingegliedert werden. Die neue Kirche fasziniert Besucherinnen und Besucher von nah und fern auch durch die blauen Glaswände, gestaltet vom französischen Glaskünstler Gabriel Loire aus Chartres. Seit 1987 gehört die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche der Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry an. Die Turmruine ist heute ein Mahn- und Denkmal gegen Krieg und für Versöhnung. Was für eine Veränderung von einer Kirche, die aus einem deutlichen Bezug auf einen siegreichen Krieg gegen Frankreich errichtet wurde, deren moderner Bau maßgeblich von einem Franzosen gestaltet wurde und die heute für Versöhnung steht.

 

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, die auch meine Gemeindekirche ist, ist für mich ein sehr gutes Beispiel für die Veränderung, die ein Denkmal nehmen kann und für die Arbeit am Denkmal. Ein Denkmal ist nicht abgeschlossen.

 

Dies wird auch an einem anderen Denkmal in Berlin deutlich. Nämlich jenem, das an die ermordeten Juden Europas erinnern soll, meist Holocaust-Mahnmal genannt. Es ist das genaue Gegenteil eines Siegesdenkmals. Es ist ein Denkmal der Scham. Es erinnert die nichtjüdischen Deutschen an die Schuld der Shoah. Es wurde nach jahrelangem Streit und hartnäckigem Druck aus der Zivilgesellschaft gebaut. Aus der jüdischen Community kam Kritik am Bau eines solchen Denkmals. Vom Zentralrat der Juden in Deutschland wurde es schließlich „abgenickt“. Bei der Tagung der Initiative kulturelle Integration im Januar dieses Jahres zur Erinnerung an 75 Jahre der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde von jüdischer Seite eindrucksvoll und prägnant vorgetragen, dass sie kein Denkmal zur Erinnerung an die Shoah brauchen, die Shoah ist Teil ihrer Familiengeschichte. Es sind die Menschen, die fehlen, die abgeschnittenen, die vernichteten Verbindungen, die immer präsent sind. Das Holocaust-Mahnmal ist für die anderen, für die Nachfahren der Täter. Musste es deshalb so groß sein, weil die Schuld so groß, so übermächtig ist? Und erreicht es seinen Zweck: Nie wieder Antisemitismus?

 

Im Denkmalparcours in Berlins Mitte vom Holocaust-Mahnmal zum Denkmal an die ermordeten Sinti und Roma vor dem Reichstag, dem Denkmal an die verfolgten Homosexuellen im Tiergarten bis zum Denkmal an die Vernichtung von psychisch Kranken.

 

Denkmäler werden in einer bestimmten Zeit errichtet, aus Ehrfurcht, aus Dank, zur Propaganda, aus Scham, im Gedenken. Sie müssen immer wieder neu gelesen, befragt und interpretiert werden. Das gilt auch für die aktuelle Diskussion im Zusammenhang der Kolonialismus- bzw. Postkolonialismusdebatte, die teils zu Denkmalstürzen führt.

 

Die Auseinandersetzung mit Denkmälern ist die Auseinandersetzung mit Geschichte, die eben nicht abgeschlossen ist, sondern immer wieder neu interpretiert wird. Daraus folgt, dass ehemals verehrte Heroen nach einigen Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten in einem anderen Licht gesehen werden. Oder um es noch einmal an einem Beispiel aus der Verbindung von Religion und Staat zu verdeutlichen. Die zahlreichen Martin-Luther-Denkmäler und -Devotionalien stehen für den Siegeszug des Protestantismus im Norden Deutschlands, sie stehen für die enge Verbindung von Reich und Kirche insbesondere nach der Reichsgründung 1871. Sie erinnern an einen großen Sprachschöpfer. Aber bilden sie einen Reformator oder doch eher einen Kirchenspalter ab? Erinnern sie nicht auch an den Kirchenkampf, und welche Relevanz hat der Antisemitismus Martin Luthers für die Rezeption der Denkmäler?

 

Denkmäler sind in der Regel eben nicht eindeutig. Das gilt insbesondere, wenn sie zu Ehren von Menschen errichtet werden bzw. Personen ehren, nein, verehren sollen. Wer ist schon ohne Fehl und Tadel? Oder um es am Beispiel von Otto von Bismarck zu verdeutlichen, erinnern seine Denkmäler an die ersten Schritte zur Sozialversicherung, an die Unterdrückung von Arbeitern und Sozialdemokraten, an den Ausrichter der Afrikakonferenz, an den Kirchenkampf, an ostpreußisches Junkertum oder an den Reichskanzler, der die Einigung des Reiches vorantrieb?

 

Die aktuelle Debatte um Denkmalstürze oder auch Straßennamen ist auch eine Diskussion um das Selbstverständnis der Gesellschaft. Es geht letztlich auch um die Frage, wie in einer diversen Gesellschaft Denkmäler oder, umfassender gesagt, Erinnerungskultur gelebt und lebendig gehalten werden kann. Dabei gilt es auch zu debattieren, ob es so etwas wie eine gemeinsame Erinnerung in Form von Denkmälern geben kann oder ob es nur partikulare Erinnerungsformen gibt. Erinnerung wird immer wieder neu interpretiert. Das Gleiche gilt auch für Denkmäler. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass auch die heute vermeintlich korrekt errichteten Denkmäler in einigen Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten ganz anders gesehen, hinterfragt und interpretiert werden. Denkmalstürze eingeschlossen.

 

Politik & Kultur September 2020 hat dem Thema den Schwerpunkt gewidmet.

 

Ihr

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 

PS. Die neue Corona Liste bedrohter Kultureinrichtungen wurde mit sehr großem Interesse von der Öffentlichkeit aufgenommen. Über Hinweise zu weiteren durch Corona bedrohten Kultureinrichtungen und Initiativen würden wir uns freuen. Bitte senden Sie die Informationen an: ed.ta1713597144rrutl1713597144uk@ku1713597144p1713597144.

 


 

08.09. 18 Uhr YouTube: JaAberUnd – Runter vom Sockel?

 

Aus der Zeitung direkt ins Netz: Die Themen aus Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, gibt es nicht nur in der Print- und Online-Version zu lesen, sondern die Redaktion diskutiert jeden zweiten Dienstag im Monat mit Gästen, Zuschauerinnen und Zuschauern live und online im neuen Talk-Format „JaAberUnd – Die Debattenplattform von Politik & Kultur“.

 

Unser Thema, eure Meinung: Bei „JaAberUnd“ stehen ein oder mehrere Themen aus Politik & Kultur im Fokus des Gespräches mit den Gästen. Aber auch die Zuschauerinnen und Zuschauer sind eingeladen, online und live via Twitter und YouTube mit zu diskutieren und Fragen zu stellen.

 

Am 08.09.2020 um 18 Uhr melden wir uns nach einer kurzen Sommerpause mit der zweiten Ausgabe JaAberUnd zurück. Unter dem Titel „Runter vom Sockel?“ wird das Thema Denkmalkultur aufgegriffen. Wie gehen wir mit Denkmälern um? Was spricht für den Abriss von Denkmälern und die Umbenennung von Straßen mit kolonialem Hintergrund, was dagegen? Wie können wir eine gesellschaftliche Debatte gestalten? Welche neuen Denkmäler braucht es? Über diese Fragen und viel mehr werden wir sprechen.

Mit dabei sind:

 

  • Tahir Della, Sprecher der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland
  • Prof. Dieter Thomä, Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen und Autor des Buches „Warum Demokratien Helden brauchen“
  • Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin und Vorstandsmitglied der Kulturstiftung des Bundes
  • Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Deutscher Kulturrat und Herausgeber Politik & Kultur
  • Moderation: Simone Orgel, Digitale Strategin und Moderatorin

 

Vorab empfehlen wir den Blick in die aktuelle Ausgabe 9/20 von Politik & Kultur mit dem passenden Schwerpunkt auf den Seiten 1, 2, 19 bis 31.

 

Einschalten, zuhören, fragen und mitdiskutieren bei „JaAberUnd – Die Debattenplattform von Politik & Kultur“ unter:

 

 


 

Analog, Mensch zu Mensch: Exklusive Einladung für Leserinnen und Leser des kulturpolitischen Wochenreportes

 

Wann: Dienstag, 15.09.2020, 9.00 Uhr bis 13.30 Uhr
Wo: Tagungszentrum der Katholischen Akademie, Hannoversche Str. 5b, 10117 Berlin

 

Seien Sie exklusiv mit dabei! In diesem Jahr bildet die These 10 „Bürgerschaftliches Engagement ist gelebte Demokratie“ der 15 Thesen der Initiative kulturelle Integration den Fokus unserer Tagung. Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Pandemie soll die Rolle und Bedeutung der Zivilgesellschaft beleuchtet werden. Dazu haben die unter dem Dach der Initiative vereinten 28 Organisationen und Institutionen aus Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Sozialpartnern, Medien, Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden ein gemeinsames Papier zum bürgerschaftlichen Engagement formuliert. Das Papier wird in Anwesenheit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Annette Widmann-Mauz MdB im Rahmen der Jahrestagung vom Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann erstmalig vorgestellt.

 

  • Ist das bürgerschaftliche Engagement zukunftsfest?
  • Haben die traditionellen Engagementstrukturen immer noch Bindungskraft?
  • Welche Herausforderungen und Potenziale bieten die beweglichen, oft spontanen neuen Engagementformen?
  • Und schließlich, welche Rolle spielt das bürgerschaftliche Engagement für die kulturelle Integration?

 

Diesen Fragestellungen wollen wir uns gemeinsam mit Fachleuten aus der Wissenschaft, der Exekutive von Ländern und Kommunen und vor allem mit Vertreterinnen und Vertretern aus den unterschiedlichen Engagementstrukturen nähern und Einblick gewinnen, wie sich bürgerschaftliches Engagement weiterentwickelt und welcher Unterstützung es bedarf, um diese einzigartige Beteiligungsvielfalt zu erhalten und auszubauen.

 

Aufgrund der Corona-bedingten Gegebenheiten wird nur der erste Teil der Tagung physisch, mit stark reduzierter Personenzahl in der Katholischen Akademie Berlin stattfinden. Seien Sie hierzu herzlich willkommen und melden sich bitte verbindlich an. Sie erhalten eine Zusage zur Teilnahme, solange der Platz unter Coronabedingungen ausreicht.

 

  • Hier geht es zur Anmeldung für das analoge Programm am Vormittag.
  • Das detaillierte Tagungsprogramm finden Sie hier.
  • Hier geht es zur Anmeldung für die Online-Workshops am Nachmittag.

Die Teilnahme ist kostenlos.

 


 

Neue Stellungnahmen des Deutschen Kulturrates

 

Der Deutsche Kulturrat hat in seiner 2016 vorgestellten Studie „Frauen in Kultur und Medien“ herausgearbeitet, dass es im Kultur- und Medienbereich noch keine Geschlechtergerechtigkeit gibt. Dies trifft sowohl auf Unterschiede bei Honoraren und Gehältern zu als auch auf die Vergabe von Stipendien und Preisen oder die Besetzung von Führungspositionen in Verwaltung, Kultureinrichtungen und -unternehmen sowie Weiteres mehr.

 

Die Resonanz in Presse, Öffentlichkeit, Politik und Verbänden auf diese ernüchternden Studienergebnisse war enorm und hält bis heute an. Der Deutsche Kulturrat verfasste noch im selben Jahr eine Stellungnahme mit konkreten Forderungen an Politik und Verwaltung. Seit 2017 widmet er sich in einem eigenen Projekt dem Thema Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien und führt hier u. a. ein sehr erfolgreiches Mentoring-Programm für Frauen durch, die Führungspositionen anstreben. Weiter wurde im Juni 2020 die Studie „Frauen und Männer im Kulturmarkt“ vorgelegt.

 

Lesen Sie die Stellungnahme hier!

 

Der Deutsche Kulturrat  sieht das dringende Erfordernis, dass sich Bund und Länder auf eine Reform des Jugendmedienschutzes verständigen. Inzwischen liegen Entwürfe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Länder auf dem Tisch. Angesichts der Konvergenz der Medien sowie der sich wandelnden Mediennutzung gerade auch von Kindern und Jugendlichen ist ein moderner Jugendmedienschutz dringend erforderlich, der kontinuierlich weiterentwickelt werden muss.

 

Lesen Sie die Stellungnahme hier!

 

Der Deutsche Kulturrat begrüßt, dass das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarkts vorgelegt hat. Die Umsetzung der DSM-Richtlinie ist – fernab der polarisierten politischen Diskussion – rechtstechnisch komplex und die frühzeitige Beteiligung aller Interessenträger damit grundsätzlich begrüßenswert. Dennoch gibt der Deutsche Kulturrat zu bedenken, dass das BMJV mit dem Zwischenschritt des Diskussionsentwurfs erneut einen Vorschlag öffentlich auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene zur Diskussion stellt, der die Ressortabstimmung nicht durchlaufen hat. Der Deutsche Kulturrat bedauert zugleich, dass das Gesetzgebungsverfahren für ein Erstes Gesetz zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarkts bereits seit Monaten nicht fortgesetzt wird. Mit diesem Entwurf sollten bestimmte Regelungsgegenstände, wie insbesondere die Verlegerbeteiligung an den gesetzlichen Vergütungsansprüchen, beschleunigt umgesetzt werden. Der Deutsche Kulturrat bittet die Bundesregierung deshalb, das Gesetzgebungsverfahren für dieses erste Umsetzungsgesetz nunmehr mit Nachdruck weiter zu betreiben.

 

Lesen Sie die Stellungnahme hier!

 


 

355 Frauen haben sich für die 4. Runde des Mentoring-Programms der Deutschen Kulturrates beworben

 

Die Bewerbungsfrist für das Mentoring-Programm der Deutschen Kulturrates ist zu Ende – insgesamt haben sich in dieser 4. Runde 355 Frauen, die in Führungsposition möchten, beworben. Das ist die größte Bewerberinnenanzahl seit dem Start des Programms.

 

Informationen zu dem Programm finden Sie hier.

 


Politik & Kultur September 2020

 

Themen der Ausgabe:

 

  • Runter vom Sockel?
    Zwischen Denkmalsturz und Monumentenneubau: Wie erinnern wir heute?
  • Corona-Update
    Literatur, Bildung, Filmwirtschaft, Kulturpolitik: Sechs Monate nach Beginn der Pandemie – wie ist die Lage aktuell?
  • Die Corona Liste bedrohter Kultureinrichtungen
    Wegen der Coronakrise ist die Rote Liste der bedrohten Kultureinrichtungen nach jahrelanger Pause in neuem Format zurück in Politik & Kultur
  • Ausbildung
    Arbeitsmarkt Kultur: Bundesbildungsministerin zu Aufstiegschancen nach der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes
  • Kultur nach 1989
    Nach dem Mauerfall bedurfte es einer Starthilfe für die gesamtdeutsche Kulturszene – wie sah sie retrospektiv aus?
  • Nordafrika
    Kunst und Kultur als Rechteverteidiger in Tun

 

Weitere Themen: 5 Minuten Urheberrecht: Schranken des Urheberrechtes, Künstlerin Mahbuba Maqsoodi im Gespräch, Berliner Geschichtswerkstatt, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Kulturhauptstadt Rijeka, Kolonialismusdebatte, Corona-Management in Chile, Buchmesse-Direktor Juergen Boos im Porträt, Ost-West-Perspektiven: Bildende Kunst – Cornelia Schleime und David Schnell im Gespräch u.v.m.

 

Politik & Kultur ist die Zeitung des Deutschen Kulturrates. Sie wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Theo Geißler.

 

Sie erscheint zehnmal jährlich und ist erhältlich in Bahnhofsbuchhandlungen, an großen Kiosken, auf Flughäfen und im Abonnement: Einzelpreis: 4,00 Euro, im Abonnement: 30,00 Euro (inkl. Porto), im Abonnement für Studierende: 25 Euro (inkl. Porto).

 

 


 

Unser neuer Bestseller: „Handbuch Gameskultur“ kommt sehr gut an!

 

Zur schnellen Übersicht liegt dem „Handbuch Gameskultur“ das Plakat „Games als Kulturgut in Deutschland“ bei.

 

Hier finden Sie weitere Informationen zu unser Neuerscheinung:

 

  • Das „Handbuch Gameskultur“ (ISBN 978-3-947308-22-4, 288 Seiten) wird herausgegeben von Olaf Zimmermann und Felix Falk.
  • Bestellen Sie hier das „Handbuch Gameskultur“ für 19,80 Euro (inkl. Porto). Ab sofort ist es auch im Buchhandel verfügbar.
  • Werfen Sie hier einen Blick ins Buch: Das Inhaltsverzeichnis, das Vorwort, die Einleitung und das Autorenverzeichnis bieten einen Überblick.

 


 

Brandenburg hat jetzt auch einen Kulturrat

 

Der neue Kulturrat in Brandenburg will Kultur und Künste im Land fördern. Der Rat gründete sich am 31. August in Potsdam. Julia Diebel (Filmuniversität Babelsberg), die zur Sprecherin gewählt wurde, sprach von einem wichtigen Schritt für Brandenburg, das eine große Vielfalt an Kunst- und Kulturschaffenden habe. „Diese erhalten jetzt eine gemeinsame Stimme, die sich hoffentlich zu einer ganzen starken im Land entfalten wird.“ Co-Sprecher sind Thomas Schmidt und Tino Höch.

 

Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke, die zugleich Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrates ist, hatte die Gründung des Brandenburger Gremiums unterstützt. Sie forderte, dass es im Landeshaushalt ausreichend Mittel für Kultur gibt: „Uns allen geht es darum, dass Brandenburger und Brandenburgerinnen Kultur erleben können und dass Künstler von ihrer Arbeit leben können“.

 


 

Aktualisiert! Corona-Krise: Was wird für die Kultur getan?

 

Finden Sie hier Informationen zu den Maßnahmen des Bundes für Solo-Selbständige und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft.

 

Finden Sie hier Informationen zu den Maßnahmen der einzelnen Bundesländer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

 


 

Text der Woche: Johannes Ebert „Unterrepräsentierte Stimmen hörbar machen Die Kolonialismus-Debatte hat die Arbeitsweise des Goethe-Instituts verändert“

 

Gerade in einem Einwanderungsland wie Deutschland, das auch in Zukunft auf Zuwanderung angewiesen sein wird, um seinen wirtschaftlichen Wohlstand und seine sozialen Errungenschaften zu erhalten, müssen sich Bürgerinnen und Bürger ganz unterschiedlicher Herkunft für eine gemeinsame Zukunft zusammenfinden. Sie müssen dabei das Recht und die Möglichkeit haben, ihre Interessen und Ansprüche gleichberechtigt zu äußern und offen und empathisch gehört zu werden. Auch dies erfordert einen Lernprozess des Zuhörens, des sich in den anderen Hineinversetzens, des Sich-selbst-in-Frage-Stellens. Deshalb geht es heute auch darum, Lerngemeinschafen der Welt zu erneuern und gemeinsames kulturelles Lernen voranzubringen. Das Goethe-Institut kann mit seiner Expertise aus dem globalen Kulturaustausch und vor dem Hintergrund der eigenen historischen Lernprozesse seinen Beitrag dazu leisten.

 

Johannes Ebert ist Generalsekretär des Goethe-Instituts.

 

Lesen Sie den Text hier!

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