28. April 2023 Kulturrat_Logo_72dpi-01

Kulturpolitischer Wochenreport / Presse

17. KW: ARD und ZDF: Ziemlich wenig Freunde


Themen im Newsletter:

 

1. ARD und ZDF: Ziemlich wenig Freunde
2. Neuerscheinung: Politik & Kultur 5/23
3. HEUTE: „Mein kulturpolitisches Pflichtenheft“ auf der Leipziger Buchmesse
4. MORGEN: Green Culture Konferenz – Perspektivwechsel für die Kultur- und Kreativwirtschaft
5. KOMMENDE WOCHE: Kultur als Luxusgut? Medientage Mitteldeutschland
6. KOMMENDE WOCHE: Vernissage der art KARLSRUHE 2023
7. Veranstaltungshinweis: Von der Kunstfreiheit gedeckt?
8. Zur Person …
9. Text der Woche: „Vieles sieht man gerade nicht — Wie kommen Beteiligung und Vorbereitung zur Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 voran?“

 

 


 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ohne Zweifel, der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter Druck. Nicht erst seit heute. Nicht zum ersten Mal. Aber so ernst war es vermutlich noch nie. Umso erstaunlicher ist es, wie wenig es der öffentlich-rechtliche Rundfunk vermag, Freunde zu gewinnen oder zu halten.

 

In wenigen Monaten tritt der 3. Medienänderungsstaatsvertrag in Kraft. Als Auftrag geben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten den öffentlich-rechtlichen Sendern mit, dass sie »in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben (haben). Sie sollen hierdurch die internationale Verständigung, die europäische Integration, den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie den gesamtgesellschaftlichen Diskurs in Bund und Ländern fördern. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben die Aufgabe, ein Gesamtangebot für alle zu unterbreiten.«

 

Im 3. Medienänderungsstaatsvertrag wird der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit Blick auf die Angebote jedoch noch präzisiert. Dort steht: »Die öffentlich-rechtlichen Angebote haben der Kultur, Bildung, Information und Beratung zu dienen. Unterhaltung, die einem öffentlich-rechtlichen Profil entspricht, ist Teil des Auftrags.«

 

Mit Blick auf die Unterhaltung wird der Auftrag, »alle« zu erreichen, wiederum eingeschränkt bzw. der Frage unterworfen, ob »Das Traumschiff«, die Serie »Friesland« oder auch »Großstadtrevier«, um nur einige Beispiele zu nennen, nun einem öffentlich-rechtlichen Profil entsprechen oder nicht. Nicht einfacher wird dies durch die im 3. Medienstaatsvertrag hinterlegten Definitionen.

 

Unter Kultur ist insbesondere Folgendes zu verstehen: Bühnenstücke, Musik, Fernsehspiele, Fernsehfilme und Hörspiele, bildende Kunst, Architektur, Philosophie und Religion, Literatur und Kino. Zur Unterhaltung gehören: Kabarett und Comedy, Filme, Serien, Shows, Talkshows, Spiele, Musik. Sowohl mit Blick auf Filme als auch auf Musik gehört also schon einiges an Spitzfindigkeit oder Genrekenntnis dazu, um die jeweiligen Werke der einen oder der anderen Kategorie zuzuordnen.

 

Fest steht, Kultur soll, laut den Länderchefinnen und -chefs, eine besondere Bedeutung bekommen. Man sollte meinen, die Verantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beginnen angesichts dieses Auftrags den Kultursektor zu umgarnen, wird Kultur doch an erster Stelle im Auftrag genannt.

 

Doch weit gefehlt. Der Interimsvorsitzende der ARD, Tom Buhrow, nahm in einer Rede beim Hamburger Überseeclub im November letzten Jahres am Kulturbereich Maß. Er philosophierte darüber, ob tatsächlich so viele Klangkörper erforderlich seien oder ob nicht ein Exzellenzorchester für alle ARD-Anstalten reichen würde. Gleichfalls brachte er die Fusion von Hörfunkwellen ins Spiel. Man konnte den Eindruck gewinnen, die Kultur sei im Auftrag an den Rand gedrängt und gerade nicht, wie geschehen, an die erste Stelle gerückt worden.

 

Sein Nachfolger im Amt, der SWR-Intendant und aktuelle ARD-Vorsitzende Kai Gniffke, setzte gleich nach Amtsantritt nach und pries die Fusion von Klangkörpern beim SWR als Erfolgsgeschichte. Die Bildung von Zentralredaktionen beispielsweise für Hörspiele wurde ebenso ins Spiel gebracht wie die Schaffung von Kompetenzzentren beispielsweise für Jazz. Das Pfund der ARD-Anstalten ihre regionale Vielfalt und ihre Unterschiedlichkeit wird damit leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Das ZDF steht bei diesen Debatten, da es weder Klangkörper noch Hörfunkwellen unterhält, am Rand, und man kann mitunter den Eindruck gewinnen, dass es ebenso wie Deutschlandradio ganz froh ist, dass sich der Unmut aus dem Kulturbereich auf die ARD fokussiert.

 

Denn eines ist klar, wenn solche Einschnitte öffentlich ventiliert werden, kann und darf der Kulturbereich nicht still sein, und das gilt für alle künstlerische Sparten. Der Ausspielweg Radio ist für Musikerinnen und Musiker der unterschiedlichen musikalischen Genres unverzichtbar, das gilt für Schlager, Jazz, Pop, Rock genauso wie für die sogenannte klassische Musik. Die verschiedenen Klangkörper haben ein jeweils unverwechselbares Profil ausgebildet. Autorinnen und Autoren, Regisseurinnen und Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler sowie die zahlreichen anderen an einer Film- oder Fernsehproduktion beteiligten Gewerke leben von Aufträgen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – ganz unabhängig davon, ob es sich um einen avancierten Autorenfilm oder um eine Vorabendserie handelt. In der Kultur- und Kreativwirtschaft, zu der sich die Film- und Fernsehbranche zählt, sollten solche Unterscheidungen obsolet sein. Neben den unmittelbaren Aufträgen ist für den Kulturbereich die Kulturberichterstattung gerade auch in den regionalen Programmen unverzichtbar. Einschnitte hier würden einen erheblichen Verlust an Öffentlichkeit bedeuten.

 

Abzuwarten bleibt, ob sich diese Ausführungen in den Konzepten zur Programmgestaltung, die die Intendanten Anfang Juni den Rundfunkräten vorlegen werden, wiederfinden oder ob die Kritik aus dem Kultursektor gehört wurde. Den Rundfunkräten kommt jedenfalls eine sehr große Bedeutung zu, denn sie müssen die vorzulegenden Konzepte beraten, ihnen zustimmen und die Umsetzung fachlich begleiten. Ihre Rolle und Funktion wird durch den Medienstaatsvertrag geschärft und gestärkt.

 

Gerade weil der Kulturbereich so eng mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verwoben ist, wird so besonders darauf geachtet, welche Entwicklung er nimmt und welche Relevanz er der Kultur beimisst. Deshalb gehört der Kultursektor eigentlich auch zu den guten Freunden des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der bei aller Kritik im Einzelfall für das System als solches eintritt.

 

Solche Freunde hätte der öffentlich-rechtliche Rundfunk bitter nötig. Die für Medienpolitik Verantwortlichen attestieren ihm hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand veränderungsunwillig und beratungsresistent zu sein. Beitragserhöhungen sind in weite Ferne gerückt. Ein Zukunftsrat, besetzt mit Expertinnen und Experten, die allesamt wenig bis gar keine Rundfunkerfahrung haben, soll den Ländern Vorschläge für weitere Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unterbreiten. Dies alles sollte bei den Verantwortlichen in den öffentlich-rechtlichen Sendern alle Alarmglocken läuten und die Suche nach Bündnispartnern einleiten lassen. – Doch weit gefehlt.

 

Angesichts der Vielzahl an Anforderungen und komplexen Gemengelagen verwundert es, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk so wenig auf die Kulturakteure zugeht. Es ist zu befürchten, dass er sich in Sicherheit wiegt und noch nicht gemerkt hat, dass er ziemlich wenig Freunde hat.

 

Ihr

 

Olaf Zimmermann
Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
twitter.com/olaf_zimmermann

 

 


 

 

2. Neuerscheinung: Politik & Kultur 5/23

 

Die neue Ausgabe richtet den Schwerpunkt auf das Thema „Comics – Graphische Literatur“. Die Beiträge zum Thema finden Sie auf den Seiten 17 bis 30.

 

Der Leitartikel zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk „Welche Medien für die Demokratie? Der Erneuerungsprozess des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ stammt von Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa und Medien als Staatssekretärin in der Staatskanzlei.

 

Weitere Themen:

 

  • ARD + ZDF
    Wie ist es um den öffentlichrechtlichen Rundfunk bestellt? Welche Neuerungen braucht es? Welche Rolle spielt die Kultur dabei?
  • KulturPass
    Staatliche Erziehungsmaßnahme?: Welches Kulturverständnis liegt dem KulturPass für alle 18-Jährigen zugrunde? Droht Diskriminierung?
  • Chemnitz 2025
    Ein Update: Wie kommen Beteiligung und Vorbereitung zur Europäischen Kulturhauptstadt voran? Was gibt es noch zu tun?
  • Singapur
    Wie ist es um Kulturszene und Kulturpolitik in der „klimatisierten Nation“ Singapur bestellt? Kann sie als Tor nach Asien fungieren?

 

Außerdem:
Kulturpolitik in Hamburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg, Ethnologisches Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, Geschlechtergerechtigkeit: Die Situation von Frauen in Kultur und Medien, Gewerkschaften heute, Paulskirche: „Haus der Demokratie“?, Kulturmanagement: Gleichzeitigkeit von Perspektiven in der Kultur, Brexit und die EU-Kulturpolitik, Arbeit und Leben in der afghanischen Diaspora: Schriftstellerin Armeghan Taheri, Spuren im Ton: Keilschrift, Breschkai Ferhad im Porträt, Erinnerungskultur u.v.m.

 

 

 


 

 

3. HEUTE: „Mein kulturpolitisches Pflichtenheft“ auf der Leipziger Buchmesse
Freitag, 28. April 2023 | 11:30 Uhr

 

Mehr zum Buch:

 

  • Olaf Zimmermann, Mein kulturpolitisches Pflichtenheft, 978-3-947308-38-5, 216 Seiten
  • Bestellen Sie „Mein kulturpolitisches Pflichtenheft“ für 19,80 Euro hier
  • Natürlich können Sie das Buch auch über jede Buchhandlung beziehen
  • Hier geht es zur Buchvorschau

 

Heute wird „Mein kulturpolitisches Pflichtenheft“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt:

 

  • 11:30 Uhr | Forum Sachbuch Halle 2 – Halle: 2, Stand: C600
  • Gäste: Dr. Skadi Jennicke (Bürgermeisterin u. Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig) & Olaf Zimmermann
  • Moderation: Theresa Brüheim (Deutscher Kulturrat)

Hier finden Sie mehr Informationen zur Buchpräsentation

 

 

Vorankündigung: 23. Mai 19.00 Uhr Katholische Akademie Berlin

 

Erinnerung, Identität und Klima – Kulturpolitik als Handwerk

 

Erinnerung, Identität und Klima bewegen die Gemüter und bestimmen – oft in fragwürdigen Zuspitzungen – die öffentliche Diskussion? Was hat die Kulturpolitik damit zu tun? Liest man Olaf Zimmermann „Mein kulturpolitisches Pflichtenheft, Berlin 2023“ darf man sagen: sehr viel!

 

Kulturpolitik ist hauptsächlich Handwerk, das sich durch Nüchternheit und Realitätssinn auszeichnet und vor allem in jenen Politikfeldern gefordert ist, die einen langen Atem benötigen. Wie steht es um die gegenwärtigen kulturpolitischen Herausforderungen, besonders auf den Feldern von Erinnerung, Identität und Klima. Und das wurde bislang wenig gefragt: im Zusammenhang von Kultur- und Naturgeschichte.

 

  • Eine Diskussion mit Wolfgang Thierse, Patricia Rahemipour, Joachim Hake und Olaf Zimmermann

 

 


 

 

4. MORGEN: Green Culture Konferenz – Perspektivwechsel für die Kultur- und Kreativwirtschaft
29. + 30. April 2023

 

In einer Reihe regionaler Konferenzen möchte sich die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Akteurinnen und Akteuren aus Kultur, Politik und Verwaltung, Wissenschaft sowie Gesellschaft darüber austauschen, wie die ökologische Transformation von Kultur und Medien gemeinsam ausgestaltet werden kann.

 

Zur 1. Green Culture Konferenz „Perspektivwechsel für die Kultur- und Kreativwirtschaft“ lädt Sie Staatsministerin Claudia Roth gemeinsam mit dem Klimahaus Bremerhaven für den 29. und 30. April 2023 nach Bremerhaven ins Klimahaus Bremerhaven ein.

 

U.a. mit einer Podiumsdiskussion mit

 

  • Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB
  • Arne Dunker (Klimahaus Bremerhaven)
  • Sylvia Hustedt (Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft)
  • Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat)

 

  • Hier finden Sie mehr zur Green Culture Konferenz

 

 


 

 

5. KOMMENDE WOCHE: Kultur als Luxusgut? Medientage Mitteldeutschland
03. + 04. Mai 2023 in Leipzig

 

Kultur als Luxusgut? 04. Mai | 10:00 Uhr | Bühne A | 60 Min.

 

Wie können Medien und Politik die Kulturszene unterstützen? Kultur sei kein Sahnehäubchen für gute Zeiten, kein Luxusgut, sondern essentiell für unser Menschsein und Grundnahrungsmittel unserer Demokratie, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

 

Doch die Krisen der vergangenen Jahre und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen haben der Kulturlandschaft in Deutschland zugesetzt: Weniger Besucherinnen und Besucher im Kino und Theater, Einnahmeeinbußen über einen längeren Zeitraum, Fachkräftemangel und die veränderte Kulturrezeption durch die Digitalisierung sind nur einige der Herausforderungen der Gegenwart. Was haben die Sonderfonds und aktuell der Kulturfonds Energie gebracht? Wie kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk Kulturschaffenden eine Plattform bieten?

 

Moderation: Silke Burmester

 

Teilnehmer: Jana Brandt, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Natalie Müller-Elmau, Dr. Christiane Schenderlein, Olaf Zimmermann

 

  • Weitere Informationen finden Sie hier

 

 


 

 

6. KOMMENDE WOCHE: Vernissage der art KARLSRUHE 2023
Donnerstag, 4. Mai 2023 | 18 Uhr

 

Programm des Festakts zur offiziellen Eröffnung

 

  • Begrüßung durch Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe
  • Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe
  • Stefanie Plattner, Hasso Plattner Foundation („Werk statt Sammlung“)
  • Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates („Kunstmarkt – (k)ein Thema der öffentlichen Kulturförderung“)
  • Dankesworte von Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE

 

  • Weitere Informationen findet man hier

 

 


 

 

7. Veranstaltungshinweis: Von der Kunstfreiheit gedeckt?
Donnerstag, 11. Mai 2023

 

Im Rahmen der Konferenz »Von der Kunstfreiheit gedeckt?« Aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus in Kunst und Kultur in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz diskutieren im Abschlusspanel:

 

  • Andreas Görgen, Amtschef beim BKM
  • Katja Lucker, Musicboard Berlin GmbH
  • Stella Leder, Institut für Neue Soziale Plastik e.V.
  • Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat

 

  • Hier finden Sie mehr zur Veranstaltung
  • Hier können Sie sich anmelden

 

 


 

 

 8. Zur Person …

 

Jenny Schlenzka wird Leiterin des Gropius Baus

 

Ab September 2023 wird Jenny Schlenzka den Gropius Bau leiten und damit die Nachfolge von Stephanie Rosenthal antreten. Schlenzka ist seit 2017 künstlerische und geschäftsführende Leiterin des Performance Space New York. Von 2006 bis 2017 hat sie beim Museum of Modern Art in New York gearbeitet, wo sie zum Aufbau des Perfomance-Bereiches des MoMA, zu der Erstellung des LiveProgramms »Sunday Sessions« und der Entwicklung neuer Ausstellungsformate für performative Kunst beigetragen hat.

 

Christian Spuck wird neuer Intendant des Staatsballetts Berlin

 

Der Choreograf und Regisseur Christian Spuck wird ab der Spielzeit 2023/24 Intendant des Staatsballetts Berlin. Damit tritt er die Nachfolge der Kommissarischen Intendantin Christiane Theobald an. Spuck wurde 2001 zum Haus-Choreografen des Stuttgarter Balletts ernannt und hat während der elf folgenden Jahre insgesamt 15 Uraufführungen für die Kompagnie kreiert. Dazu hat er mit vielen Ballettkompagnien in Europa, unter anderem für das Königliche Ballett Flandern und das Norwegische Nationalballett, und in den USA gearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt leitet Spuck noch das Ballett Zürich, und zwar bereits seit der Saison 2012/13.

 

Doppelspitze für das Ernst Deutsch Theater Hamburg

 

Ab der Spielzeit 2025/26 übernehmen die Regisseurin Ayla Yeginer und der Schauspieler Daniel Schütter die Leitung des Ernst Deutsch Theaters. Sie folgen auf die langjährige Intendantin des Theaters Isabella Vértes Schütter. Derzeit ist Ayla Yeginer Co-Schauspieldirektorin am Theater für Niedersachsen, und Daniel Schütter ist auch als Musiker und Synchronsprecher tätig. Beide haben bereits miteinander gearbeitet und 2018 gemeinsam mit zwei anderen Kollegen das Theaterkollektiv »Sexy Theater Menschen« gegründet.

 

Neue Geschäftsführung bei dem Deutschen Bibliotheksverband

 

Ab dem 1. Mai übernimmt Holger Krimmer die Bundesgeschäftsführung des dbv und folgt damit auf Barbara Schleihagen. Aktuell ist Krimmer der Geschäftsführer der ZiviZ gGmbH und Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbandes. Nach dem Soziologie- und Politikwissenschaftstudium hat Krimmer Stationen in der akademischen Forschung und im Deutschen Bundestag gemacht. Er setzt sich für Zivilgesellschaft und Gesellschaftspolitik ein. Krimmer ist zudem unter anderem als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung »Bürger für Bürger« und als Sprecher der AG Zivilgesellschaftsforschung des Budesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement ehrenamtlich tätig.

 

Berndt Schmidt bleibt Intendant im Berliner Friedrichstadt-Palast

 

Berndt Schmidts Vertrag als Intendant des Friedrichstadt-Palastes wurde bis 2029 verlängert. Nach Stationen im Musik- und Filmbereich in New York und London wechselte er zum Theaterbereich und wurde unter anderem 2004 Regional-Geschäftsführer für die Musicalhäuser Apollo- und Palladium-Theater in Stuttgart. Schmidt hat seit 2007 das Amt als Intendant und Geschäftsführer des Palastes in Berlin inne. Zudem ist er verantwortlicher Produzent der Grand Shows und Young Shows des Palastes.

 

  • Hier lesen Sie mehr über Berndt Schmidt und erfolgreiche Unterhaltung bei Politik & Kultur

 

 


 

 

9. Text der Woche: „Vieles sieht man gerade nicht — Wie kommen Beteiligung und Vorbereitung zur Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 voran?“ von Sven Scherz-Schade

 

Insgesamt zeichnet sich das Bild ab, dass Chemnitz und seine Kulturschaffenden in puncto 2025 zuversichtlich sind. »Wir haben das Gefühl, dass das Team der Kulturhauptstadt einiges versucht in Bewegung zu setzen und auch die Chemnitzer:innen mit einbezieht«, sagt etwa Isabelle Weh vom Chemnitzer Fritz Theater. Die freie Bühne mit festem Ensemble freut sich schon sehr auf das bunte, europäische Jahr in Chemnitz. Das in der Rechtsform einer GbR agierende Theater ist mit dem eigenen Spielbetrieb vollauf ausgelastet, sodass die Theatermacherinnen und -macher nur wenige Details der Planungen mitbekommen. »Wir profitieren jedoch von spontanen Projektförderungen, die ausgeschrieben werden«, so Isabelle Weh.

 

Sven Scherz-Schade ist freier Journalist

 

  • Lesen Sie den gesamten Beitrag hier
  • Alle Beiträge von Politik & Kultur über Chemnitz 2025 hier

Copyright: Alle Rechte bei Deutscher Kulturrat

Adresse: https://www.kulturrat.de/presse/kulturpolitischer-wochenreport/17-kw-ard-und-zdf-ziemlich-wenig-freunde/